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Kinoplakat: Was tun wenn’s brennt

Entlarvendes Rührstück über
die Zeit, als alles besser war

Titel Was tun wenn’s brennt?
Drehbuch Stefan Dähnert & Anne Wild
Regie Gregor Schnitzler, Deutschland 2001
Darsteller

Til Schweiger, Doris Schretzmayer, Sebastian Blomberg, Martin Feifel, Nadja Uhl, Matthias Matschke, Klaus Löwitsch u.a.

Genre Drama
Filmlänge 102 Minuten
Deutschlandstart
31. Januar 2002
Inhalt

13 Jahre sind vergangen, seit Tim, Flo, Maik, Hotte, Nele und Terror in krativer Anarchie in der Hausbesetzerszene von Berlin aktiv waren und dem Establishment den gestreckten Mittelfinger entgegenhielten. Inzwischen sind fast alle ihren Idealen von damals untreu, einige sogar selbst Teil des einst verhassten Establishments geworden.

Die in kreativer Anarchie verbrachte Zeit scheint die schönste ihres Lebens gewesen zu sein. Den damaligen Idealen sind nur der charismatische Tim und der an den Rollstuhl gefesselte Hotte treu geblieben. Maik leitet eine erfolgreiche Werbeagentur, Nele schlägt sich als alleinerziehende Mutter durchs Leben, Flo steht kurz vor ihrer Hochzeit und Terror befindet sich auf dem besten Weg, als Staatsanwalt Karriere zu machen. Die unterschiedlichen Lebenswege der alten Freunde haben sich im neuen Berlin seit Jahren nicht mehr gekreuzt. Doch als ein längst vergessener Sprengsatz, den sie einst in einer verlassenen Villa im Grunewald deponiert hatten, unerwartet explodiert, müssen sich die Sechs notgedrungen wieder treffen.

Tim, der damals dauernd seine Super-8-Kamera laufen ließ, hat nämlich auch einen ausführlichen Film über das Basteln der Grunewald-Bombe gedreht. Und dieser Film wartet jetzt in der Asservatenkammer der Polizeifestung darauf, entdeckt zu werden. Und weil durch die Bombe zwei Personen verletzt worden sind, unterstellt die Justiz "versuchten Mord"; und der verjährt nicht ...

Was zu sagen wäre

Die guten Wilden Zeiten, damals in Berlin, als die Mauer noch stand und das Leben zwischen Wehrdienstverweigerung und Bullenklatschen seine Erfüllung fand. Der berühmt-berüchtigte Marsch durch die Instanzen. Der Verrat alter Ideale an die Erkenntnis, dass das Leben eben nicht immer jung bleibt.

Gregor Schnitzler greift in seinem amüsanten Film jene verloren geglaubte Zeit wieder auf und stellt fest, dass sich das Leben vielleicht ändert, die Werte jedoch, für die man damals eingestanden hat, auch heute noch gelten ... irgendwie.

Til Schweiger spielt die Hauptrolle, überstrahlt aber nicht alle anderen. Der in Deutschland als Superstar gehandelte fügt sich in ein Ensemble ein, das ausgezeichnet besetzt ist. Jedem Einzelnen glaubt man die Frustrationen der älter werdens.

Der Film ist Nostalgie, Musik und klug beobachtet.

Wertung: 5 von 6 €uro
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