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Plakatmotiv: Brigadoon (1954)

Die Vergänglichkeit der Liebe
dargestellt in munterem Tanz

Titel Brigadoon
(Brigadoon)
Drehbuch Alan Jay Lerner
nach seinem gleichnamigen Musical
Regie Vincente Minnelli, USA 1954
Darsteller

Gene Kelly, Van Johnson, Cyd Charisse, Elaine Stewart, Barry Jones, Hugh Laing, Albert Sharpe, Virginia Bosler, Jimmy Thompson, Tudor Owen, Owen McGiveney, Dee Turnell, Dodie Heath, Eddie Quillan u.a.

Genre Musical, Romanze
Filmlänge 108 Minuten
Deutschlandstart
14. Juni 1955
Inhalt

Die beiden Amerikaner Tommy und Jeff geraten bei einer Jagdtour in Schottland in ein kleines Dorf namens Brigadoon. Das idyllische Nest und seine Bewohner erscheinen nur alle 100 Jahre für einen Tag, dann verschwinden sie wieder.

Als die beiden Freunde eintreffen, wird gerade eine prächtige Hochzeit gefeiert. Tommy verliebt sich sofort in Fiona, die Schwester der Braut. Sein Freund Jeff bestärkt ihn, wieder mit nach Hause ins hektische New York zu kommen, Tommy ist hin- und hergerissen, denn verlassen kann Fiona das Dorf nicht, es würde zerstört werden. Tommy aber könnte bleiben, die Liebe würde es möglich machen.

Jeff überredet Tommy mit einer List, Brigadoon zu verlassen und doch wieder mit nach New York zu kommen. Nach einigen Monaten treffen sie sich wieder, beide haben sich aber zu ihren Ungunsten entwickelt: Jeff trinkt, und Tommy kann nur noch voller Sehnsucht an Fiona denken und hat Schwierigkeiten, sein Leben zu führen. Die Freunde kehren nach Schottland zurück, das Dorf aber ist verschwunden …

Was zu sagen wäre

Wenn das Herz aus Liebe bebt, bleiben die Füße nicht am Boden. Vincente Minnelli hat ein Broadway-Musical verfilmt, das seinen Ursprung in einer Novelle aus dem Jahr 1860 hat ("Germelshausen" von Friedrich Gerstäcker). Es spielt mit den Motiven der Vergänglichkeit, der Unerreichbarkeit, welche beide durch die Liebe überwunden werden können, denn die Liebe ist nur außerhalb des Kinos vergänglich und unerreichbar.

In diesem Musical über die Liebe, über die Freuden des einfachen Lebens und die Schönheiten Schottlands dominieren bunte Bilder in gemalter Kulisse, Gute Laune und wunderbare Tänze, die Gene Kelly choreographiert hat und gut aufgelegt auch meist selbst tanzt (Du sollst mein Glücksstern sein – 1952; Ein Amerikaner in Paris – 1951; "Das ist New York" – 1949; "Die drei Musketiere" – 1948). Die Kostümabteilung unter Irene Sharaff achtet streng darauf, dass die Farben der prächtigen Kostüme zueinander in Beziehung treten: Wenn beispielsweise Cyd Charice in einem leuchtend roten Kleid mit grüner Schärpe zur Hochzeit kommt, trägt Kelly ein leuchtend grünes Hemd über einem roten Unterhemd. Und dann wird eine schottische Hochzeit gefeiert in allen Farben und Tönen des Regenbogens.

Die wahre Schönheit dieses einfachen Lebens muss erkämpft werden, ebenso wie die Liebe. Also kehren Tommy und sein Freund zunächst heim nach Manhattan, das Minnelli als kreischendes Babylon der Eitelkeiten und Egozentrik inszeniert. Es ist laut, verraucht und dunkel, ein menschlicher Albtraum. Da wird aus dem Märchen das große Drama des Mannes, der seit Chaplins Moderne Zeiten im Hamsterrad rast: „Ich fand heraus, dass Manches, woran man glaubt, realer wird, als all die Dinge, die man erklären oder verstehen kann. Warum muss man Vieles erst verlieren, um es zu schützen?

Ein großartiger Eskapismus raus aus dem Alltag.

Wertung: 5 von 7 D-Mark
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