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Kinoplakat: The Last Stand

Die Pumpgun steht Arnie heute besser
charmante Action-Erinnerung an früher

Titel The Last Stand
(The Last Stand)
Drehbuch Andrew Knauer
Regie Kim Jee-Woon, USA 2013
Darsteller

Arnold Schwarzenegger, Jaimie Alexander, Forest Whitaker, Peter Stormare, Johnny Knoxville, Luis Guzmán, Titos Menchaca, Richard Dillard, Eduardo Noriega, Sonny Landham, Mathew Greer, Chris Browning, Zach Gilford, Christiana Leucas, Harry Dean Stanton u.a.

Genre Action
Filmlänge 107 Minuten
Deutschlandstart
31. Januar 2013
Inhalt

Sommerton Junction ist ein verschlafenes Nest im südlichen Arizona, ganz in der Nähe zur mexikanischen Grenze. Genau der richtige Ort für Ray Owens, hier als Sheriff seinen Lebensabend zu verbringen. Die Menschen einfach, die Kollegen nett, die Vergehen: Falsch parken und das Abfeuern von antiken Waffen.

Was war das für ein Stress bei der DEA, der US-Drogenpolizei, damals, als sie seine Partner umbrachten und er das nicht verhindern konnte. Nein … Doch, Sommerton ist genau das richtige Fleckchen Erde. Und dann entkommt in Las Vegas der internationale Drogenlord Gabriel Cortez aus den Händen des FBI und flüchtet in einer umgebauten Chevrolet Corvette C6 ZR1 Richtung Mexiko.

Und er hat sich Sommerton Junction als Durchfahrtsort ausgesucht. Das kann Ray Owens, Sheriff der Stadt, nicht dulden …

Was zu sagen wäre

Kinoplakat (US): The Last StandAch herrje, wie nett: Ein Arnold-Schwarzenegger-Gedächtnis-Movie: „Ich habe schon so viel Blut und Tod gesehen. Ich weiß, was auf uns zu kommt.” Arnie schultert die Pumpgun. Keine Reißschwenks. Keine Wackelkamera. Keine für die Story unerhebliche, sündhaft teure, aber eben immer schicke Eingangsaction. Dieser Film hat filmtechnisch und erzählerisch keine Relevanz. Und er ist auch überhaupt nichts für die Teenager des 21. Jahrhunderts – denen wäre der Film viel zu langsam und viel zu abwechslungsarm.

Das einzige, woran man erkennt, dass man hier doch keinen Film der 1980er Jahre sieht, sind die kurzen brutalen Einsprengsel – Schüsse in den Kopf gehören heutzutage in Großaufnahme; in Arnolds aktiver Kinozeit war man da zurückhaltender. In Terminator beispielsweise inszenierte James Cameron die Szene, in der der Roboter eine der unschuldigen Sarah Connors' erschießt: Man sieht Arnold, man sieht seine Waffe, man sieht – und hört – den Schuss. Aber man sieht die Schussverletzung nicht.

Nimmt man Schwarzenegger (Red Heat – 1988; Der City Hai - 1986; Phantom Kommando – 1985) als zeitlich relevante Größe und vergleicht also das große Arnold-Schwarzenegger-Actionkino der 80er mit dem Arnold-Schwarzenegger-Actionkino im Jahr 2013, ist die Entwicklung deutlich. Vor dem Computer-Actionspektakel mit 12 Schnitten pro Sekunde existierte ein Action-Genre, das so langsam und schwerfällig ist, wie sein Hauptdarstelle im Post-Gouverneur-Alter. Es hat was von guter alter Zeit, wenn sich die Geschichte in wenigen absurden den Höhepunkt herbei zwingenden Situationen entwickelt. Da ist ein monströser, mächtig böser Schurke in Form eines mexikanischen Kartellbosses, den alle jagen und nicht kriegen und nur Big Arnie ist in der Lage, für Ordnung zu sorgen. Wohlwollend könnte man sagen, es ist Howard Hawks on Speed: der böse Viehbaron aus El Dorado, dem sich ein paar Alltagshelden entgegenstämmen.

Immerhin: Der Hero hat eingesehen, dass er – „Ich fühle mich alt!” – alt geworden ist und also schultert er nicht einsam die Pumpgun sondern bekommt Hilfe in Form einer älteren Dame, die es nicht mag, wenn schwer Bewaffnete durch ihr Wohnzimmer stapfen, durch Jack-Ass-Star Johnny Knoxville, der tut, was er am besten kann, nämlich sich die Nase blutig stürzen und durch eine reizende Kollegin im Sheriffs-Department, der die hellbraunäugige Jaimie Alexander kräftige Figur verleiht, die gerade in den MARVEL-Comicverfilmungen um den Donnergott Thor die Kriegsgöttin Sif spielt. Peter Stormare (Chocolat – 2000) ist, wer er immer ist, der tumbe Schläger, der filmreif zugrunde geht. Forest Whitaker … tja, eine undankbare Rolle als FBI-Agent, dem der Drogenboss entwischt. Die Rolle und vor allem der Film selbst passen nicht so recht in seine Vita.

Als Schwarzenegger sich an die schwere MachineGun-Nähmaschine setzt, fällt auf: Das ist nicht mehr sein Spielzeug. Wenn er sie auf Dauerfeuer stellt und böse Jungs umnietet, zeugt nur noch sein lakonisches „Welcome to Sommerset!“ von echter Hingabe. Die Pumpgun steht Schwarzenegger heute besser. Wie gesagt: Nix für testosteron-lüsterne Teenager.

Aber der Großvater-Charme ist cool.

Wertung: 4 von 7 €uro
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