Im Jahr 2018 lebt die Menscheit in einem Aschehaufen; Überreste des Tages der atomaren Abrechung. Sie kämpfen gegen Maschinen und stehen auf verlorenem Posten.
John Connor, tapferer Soldat, strenger Kämpfer, liebender Ehemann, verliert bei einem Einsatz seine gesamte Crew, entdeckt aber seltsame Menschenlager - und Pläne für einen „T-800” genannten Roboter.
Die militärische Führung, die auf einem U-Boot irgendwo residiert, will von all dem nichts wissen. Sie hat eine Frequenz geknackt, mit der die Menschen den Funk der Maschinen hacken können. Connor soll das testen. und dann Platz machen für die Schlacht. Weil die Militärführer keine Rücksicht nehmen auf viele hundert Menschen, die bei dem Angriff ums Leben kämen, schaltet Connor auf stur und setzt eigene Pläne um.
Gleichzeitig machen Connor und seine Leute Bekanntschaft mit Marcus, einem Versprengten, der sich rasch als Prototyp des neuen T-800-Roboters herausstellt - und der selber gar nicht weiß, dass er eine Maschine ist. Aber er weiß, wo Kyle Reece ist. Ein junger Mann, den Connor verzweifelt sucht, weil er ihn in die Vergangenheit schicken muss …
Tja, nun hat das Franchise endgültig den Ruf des Klassikers eingebüßt. Auch hier wieder tolle Action, interessante Bilder, rasante Montage. Aber sonst ..?
Kein Echo bleibt von der Story. Mit der Entdeckung des T-800-Projekts gleich zu Beginn ist schon klar: Dieser Film wird ein offenes Ende haben. Aus Terminator 3 wissen wir, es kommt noch der T-1000 und der T-X und dann wird John Connor irgendwann von einem T-800-Modell getötet. Zeitlich geschätzt also etwa in Terminator VIII.
Dann diese Menschen. Als der Schauspieler Michael Ironside (Total Recal – 1990) als oberster Führer auftaucht, ist schon klar, wo der Hase lang läuft: militärische Bumsköpfe ohne jede menschliche Linie, die ausschließlich dazu dienen, John Connor eine seiner humanistischen Reden zu ermöglichen, die ihn dann dereinst zu einem großen militärischen Führer machen sollen, wie er schon in Teil 2 verriet. Und Christian Bale nimmt die Herausforderung gerne an, überall und andauernd humanistische Reden zu schwurbeln, gegebenenfalls auch zu brüllen, wenn der Schlachtenlärm das nötig macht.
Es gibt schöne Reminiszenzen an die Vorgänger: Guns'n'Roses dröhnt „You could be mine” von einem humanoiden Motorrad. Im finalen Kampf Maschine gegen Mensch werden die Aufnahmen "Metallfuß auf Metalltreppe close" aus Teil 1 zitiert. Der T-800 bekommt CGI-technisch Arnold Schwarzeneggers Gesicht verpasst (allerdings: Wer sich erinnert, wie speckig der erste Terminator 1984 noch aussah, der darf sich wundern über das dynamisch-kantig-geschnittene Gesicht von 2009 - Zeitreisen macht offenbar dick).
Und dann ist da ja auch noch die Rolle von Sam Worthington (Avatar – 2009). Die dreht diesem Franchise komplett den Hahn zu. Worthington gibt Marcus Wright, einen zum Tode Verurteilten im Jahr 2006. Der verkauft seinen Körper der Wissenschaft, um 2018 – das Jahr, in dem der vorliegende Teil spielt – als Mensch-Maschine wieder aufzutauchen, die perfekter ist, als der T-800 – nicht so widerstandskräftig, aber ohne Zweifel Schein-Menschlich – so menschlich gar, dass er selber gar nicht weiß, dass er eine Maschine ist. Aber der T-800, der hier gerade erst ganz am Anfang steht, ist noch die tumbe, ro-bo-ter-haft-spre-ch-ende Metallpuppe? Wenig glaubhaft.
Wie es sich gehört, wird geholzt, nicht gekünstelt. Stahl kracht, Beton platzt. Detonationen zerreissen Panzerwände.
Die Terminator-Filme
- Terminator (USA 1984)
- Terminator 2 - Tag der Abrechnung (USA 1991)
- Terminator 3 - Rebellion der Maschinen (USA 2003)
- Terminator - Die Erlösung (USA 2009)
- Terminator: Genisys (USA 2015)
- Terminator: Dark Fate (USA 2019)