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Kinoplakat: Star Trek - Auf der Suche nach Mr. Spock
Spock auf dem Regiestuhl
und die Serie zieht an
Titel Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock
(Star Trek III - The Search for Spock)
Drehbuch Harve Bennett + Jack B. Sowards
nach Motiven von Gene Roddenberry
Regie Leonard Nimoy, USA 1984
Darsteller William Shatner, DeForest Kelley, James Doohan, George Takei, Walter Koenig, Nichelle Nichols, Mark Lenard, Merritt Butrick, Judith Anderson, Robin Curtis, Christopher Lloyd, Leonard Nimoy, Phil Morris, Scott McGinnis, Robert Hooks u.a.
Genre Science Fiction
Filmlänge 105 Minuten
Deutschlandstart
16. November 1984
Website startrek.com
Inhalt

Schwer angeschlagen nach der Schlacht gegen Khan Noonian Singh kehrt das Raumschiff Enterprise nach Hause zur Basis zurück.

Kirk trauert um Spock, der tot auf Genesis zurückblieb. Spocks Vater macht Kirk deshalb Vorwürfe, denn: Spocks Körper sei tot, nicht aber dessen Geist. Dieser habe sich einen Zwischenwirt gesucht und warte darauf, zurückkehren zu können. Spock hat sich ausgerechnet Doc McCoys Körper als Wirt ausgesucht.

Kirk kapert die Enterprise und jagt nach Genesis, um Spock zu retten. Aber Genesis steht kurz vor der Explosion. Die Crew der Enterprise kämpft gegen die Zeit und gegen abtrünnige Klingonen unter dem Kommando von Kruge, der das Geheimnis um Genesis kennt …

Was zu sagen wäre

Die Kinoversion der beliebten TV-Soap nimmt langsam Fahrt auf. Nach überdimensionierter Philosophie in Teil 1 und unterem TV-Niveau in Teil 2 gewöhnen sich die Enterprise-Produzenten langsam an das größere Leinwandformat.

Die 1701 wird außer Dienst gestellt

Die vorliegende ist die Folge, in der die Enterprise 1701 außer Dienst genommen wird, den sie seit 1966 in 79 Folgen und drei Kinofilmen treulich erfüllt hatte und das offenbar unter einem Captain, der die große Ausnahme in der Sternenflotte darstellt. Der Umgangston auf den Brücken anderer Sternenflotten-Schiffe ist stets kurz und militärisch ohne jede freundliche Geste. Im vorliegenden Film übernimmt James Sikking als schnauzbarttragender Captain Styles das Kommando über die größere, schönere, schnellere U.S.S. Excelsior, das Nachfolgeschiff der Enterprise. Styles parliert und bewegt sich, wie ein aus der Zeit gefallener Fuselier der britischen Königsgarde. Mich fröstelt bei dem Gedanken, Styles oder einer der anderen präsentierten Knapp-Sprech-Captains trifft im All unvermutet auf marodierende Klingonen oder eine hochentwickelte Spezies, die vom friedlichen Wesen der Menschheit überzeugt werden will. Das kann nicht gut gehen, beweist aber die immer noch vorherrschende TV-Seriendenke der Macher: Nebenrollen müssen sprechen, eine Funktion ausfüllen, aber nicht ausgearbeitet werden.

Dr. Carol Marcus, die ehemalige Freundin Kirks, die mit ihm einen Sohn, David, hat, ist aus der Serie wieder verschwunden. David nicht. Allerdings beschränkt sich seine Rolle auf den tragischen Ich-habe-einen-großen-Fehler-gemacht-Tot – im Star-Trek-Universum ist auf Dauer kein Platz für einen echten Kirk-Sohn. Kirks Familie war immer und wird immer sein: die Crew der Enterprise. Unter diesem Vorzeichen muss er in „The Search for Spock” gleich zwei Familienmitglieder retten – Spock und Bones McCoy. Denn – und hier landet die Enterprise-Serie endlich ganz bei sich – es rührt sich die Erkenntnis, dass die Bedürfnisse Einzelner so wichtig sind, wie die Bedürfnisse Vieler. Spock hatte das in Teil 2 noch anders gesehen und war deshalb freiwillig in den Tod gegangen. So viel Altruismus tut der Serie nicht gut und also gesteht man der Crew so viel Egoismus schon zu, damit sie kinotauglich ungefährdet Abenteuer bei der Suche nach neuen Lebensformen bestehen kann.

Selstame vulkanische Logik

”Auf der Suche nach Mr. Spock” ist die direkte Fortsetzung der Khan-Folge. Die Fans waren bestürzt, als Spock am Ende starb, weil – so hieß es – Leonard Nimoy keine Lust mehr hatte, spitze Ohren überzustreifen. Vielleicht wurde Nimoy weich, als man ihm den Regiesessel anbot. Geschadet hat es der Serie sicher nicht.Saavik ist nicht mehr dabei. Es lebe Saavik. Der vulkanische Kadett, der den Kobayashi-Maru-Test bestehen musste, hat das Gesicht geweschselt - Kirstie Alley ist weg, Auftritt Robin Curtis. Miguel Ferrer, der später beliebter Schurkendarsteller wurde („Iron Man 3” - 2013) ist hier an Styles' Seite als namenloser Erster Offizier in einer seiner ersten Rollen zu sehen. Die Tribbles, jene flauschigen Quälgeister aus der 67er-Serie, haben einen folgenlosen Gastauftritt in der Bar. Und erstmals wird der TransWarp erwähnt.

Die Dialoge haben sich noch immer nicht vom TV-Serien-Niveau erholt: „Ein glücklicher Zufall. Darauf habe ich lange gewartet!”, sagt der Klingon-Commander Kruge (Christopher Lloyd). Ein Klingon-Krieger, der auf glückliche Zufälle hofft?
Oder: Sarek macht Kirk bittere Vorwürfe, weil der Spock auf Genesis zurück gelassen hat. Es sei Tradition bei den Vulkaniern, ihre unsterbliche Seele in der Zeit des Übergangs auf jemand anderen zu transferieren. Aber dann sagt die Hohepristerin der Vulkanier vor dem entscheidenden Akt: „Was Du begehrst, hat niemand seit undenklichen Zeiten mehr getan. Und auch dann nur in Legenden!” Also auf gut deutsch „Eigentlich noch nie!” Soviel zur mystischen Tradition der Vulkanier, die für das Kino überstrapaziert wird.

”Auf der Suche nach Mr. Spock” ist die direkte Fortsetzung der Khan-Folge. Die Fans waren bestürzt, als Spock am Ende starb, weil – so hieß es – Leonard Nimoy keine Lust mehr hatte, spitze Ohren überzustreifen. Vielleicht wurde Nimoy weich, als man ihm den Regiesessel anbot. Geschadet hat es der Serie sicher nicht.

Wertung: 7 von 10 D-Mark
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