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Kinoplakat: Species
H.R. Gigers Design weckt Alien-Sehnsüchte
Natasha Henstridge weckt tödliche Lust
Titel Species
(Species)
Drehbuch Dennis Feldman
Regie Roger Donaldson, USA 1995
Darsteller

Ben Kingsley, Natasha Henstridge, Michael Madsen, Alfred Molina, Forest Whitaker, Michelle Williams, Marg Helgenberger, Jordan Lund, Don Fischer, Scott McKenna, Virginia Morris, Jayne Luke, David K. Schroeder, David Jensen, Esther Scott u.a.

Genre Horror
Filmlänge 108 Minuten
Deutschlandstart
9. November 1995
Inhalt
Nach Jahrzehnten hatte außerirdische Intelligenz endlich auf die Grußbotschaften der Erde reagiert. Ihre Antwort: ein DNS-Molekül. In einem streng abgeschirmten Labor hatten Wissenschaftler damit experimentiert – sie schufen SIL; ein Embryo, das binnen weniger Wochen zu einem jungen Mädchen heranwuchs.

Das Experiment gerät außer Kontrolle, SIL kann fliehen. Die Wissenschaftler stellen einen Suchtrupp zusammen, wohl wissend, wie gefährlich SIL ist. Die – oder besser Es – ist mittlerweile auf dem Weg nach Los Angeles, um sich zu paaren und Nachkommen zu zeugen. Die einzige Spur der Wissenschaftler: Mehrere grauenvoll zugerichtete Leichen, die SIL auf ihrem Weg nach L.A. zurücklässt …

Was zu sagen wäre

Zu behaupten, der Film reite die Alien-Welle, ist sicher etwas weiter hergeholt. Aber natürlich machen Poster und H.R. Gigers Aliendesign gewisse Anleiehn an Grün, Dunkel, Schleimtropfend - Giger hat sich quasi selbst kopiert. Ansonsten aber findet das fröhliche Zehn-kleine-Negerlein-Morden auf der Erde in freier Natur statt – nicht in einem Raumschiff – und auch die Promidichte auf der Besetzungsliste ist höher.

Ex-Gandhi (1982) Ben Kingsley („Der Tod und das Mädchen“ – 1994; Schindlers Liste – 1993; „Dave“ – 1993; Sneakers – Die Lautlosen – 1992) in der Hauptrolle eines Alien-Schockers? Das macht hellhörig. Aber er hat nicht so wirklich viel zu tun, außer Kommandos zu rufen, sauer zu gucken und die Schuld auf sich zu nehmen. Aber die Figuren sind alle ein wenig klischeehaft. Michael Madsen („Wyatt Earp“ – 1994; „Getaway“ – 1994; „Free Willy – Ruf der Freiheit“ – 1993; Reservoir Dogs – 1992; Thelma & Louise – 1991; The Doors – 1991) gibt einen Alien-Kopfgeldjäger namens Preston Lennox – und so legt er ihn auch an: verkniffen, hart, brummbärig.

Die attraktive Natasha Henstridge als menschliches Antlitz der Kreatur ist ein neues Gesicht, aber das Gesicht und die Figur, die überdurchschnittliche viele Zuschauer lockte. Sie gewann in der Folge bei den MTV Movie Awards 1996 einen Preis in der Kategorie „Bester Filmkuss”; was nicht frei von Ironie ist, denn ihr Küss-Partner überlebt diesen Kuss nicht, weil SIL mit ihrer Zunge mehr kann, als … züngeln. Henstridge konnte sich später im Kinogeschäft etablieren und weist heute eine beeindruckend hohe Zahl an Rollen auf – neben Bruce Willis in Keine halben Sachen (2000) etwa, neben Gwyneth Paltrow in „Bounce“ (2000) etwa, außerdem sowie in zahllosen TV-Serien. Als junge SIL gibt Michelle Williams ihren Kinoeinstand; sie wurde später gefeiert für Rollen in Halloween: H20 (1998), „Brokeback Mountain“ (2005) oder „My Week with Marilyn“ (2011).

Insgesamt ein Film, den man eher kein zweites Mal gucken will. Er hat seine Momente, ordentliche Spezialeffekte, aber es feht an Tempo. Bei den Monsterszenen scheint Roger Donaldson („Getaway“ – 1994; „White Sands – Der große Deal“ – 1992; „Cadillac Man“ – 1990; Cocktail – 1988; No Way Out – 1987; „Marie - Eine wahre Geschichte“ – 1985) Spaß gehabt zu haben, es immer noch ein wenig geheimnisvoller und in-die-Länge-ziehender haben wollen. Da schaut der Zuschauer dann schon mal auf seine Uhr. 

Wertung: 7 von 10 D-Mark
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