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Plakatmotiv (US): Casanova Brown – Der Mann, der nicht zur Hochzeit kam (1944)

Eine charmante Komödie

Titel Der Mann, der nicht zur Hochzeit kam (aka So ein Papa)
(Casanova Brown)
Drehbuch Nunnally Johnson
nach dem Theaterstück von Floyd Dell & Thomas Mitchell
Regie Sam Wood, USA 1944
Darsteller

Gary Cooper, Teresa Wright, Frank Morgan, Anita Louise, Edmund Breon, Patricia Collinge, Jill Esmond, Mary Treen, Emory Parnell, Isobel Elsom, Halliwell Hobbes, Charles Cane, Larry Olsen, Irving Bacon, Dorothy Tree u.a.

Genre Komödie, Romanze
Filmlänge 94 Minuten
Deutschlandstart
10. Dezember 1954
Inhalt

Der Tag seiner zweiten Hochzeit sollte der glücklichste Tag in seinem Leben werden, doch dann kommt alles anders: Wenige Stunden vor der Hochzeit erfährt er, dass seine erste Frau kurz vor der Annulierung ihrer sehr kurzen, feurig beendeten Ehe, schwanger wurde und ein Kind bekommen hat.

Kurzerhand fährt er, statt zu seiner eigenen Hochzeit zu gehen, ins Krankenhaus, denn seine Ex-Frau will das Baby zur Adoption freigeben. Cass entführt die Kleine und versucht, sich mit ihr in einem Hotel zu verstecken …

Plakatmotiv (US): Casanova Brown – Der Mann, der nicht zur Hochzeit kam (1944)

Was zu sagen wäre

Wie wäre es, wenn wir heute Abend alle ins Kino gehen?“, schlägt der Schwiegervater in spe vor seiner Frau und seiner Tochter vor, nachdem er am Telefon erfahren hat, dass der Schwiegersohn in spe nicht zur abendlichen Hochzeit mit seiner Tochter kommen kann, er das aber nicht so knallhart sagen will. In diesem Ton charmanter Unfähigkeit erzählt Sam Wood seine Geschichte um "Casanova Brown".

DVD-Cover (US): Casanova Brown – Der Mann, der nicht zur Hochzeit kam (1944)Der Film erzählt das ewige Duell von Family Values gegen wirtschaftliche Interessen. Casanova, Cass genannt, den Gary Cooper mit etwas steifer Spielfreude spielt (Wem die Stunde schlägt – 1943; Sergeant York – 1941; Blaubarts achte Frau – 1938; "Mr. Deeds geht in die Stadt" – 1936), ist dabei, in eine Familie einzuheiraten, in der die künftige Schwiegermutter steinreich ist und ihren eigenen Ehemann, Schwiegervater in spe, mit 25 Dollar die Woche abspeist. Das hat diesen ein wenig sonderlich werden lassen, weshalb er seinem Schwiegersohn in spe auch diese Hochzeit unbedingt ausreden will und sich dann als partner in crime des verwirrten Cass erweist. Die Familie von Madge, der Braut in spe, ist also ein wenig dysfunktional, aber nicht wirklich böse.

Verrückt ist eher die Familie der anderen Braut, Isabel, die an Horoskope glaubt, dem frisch angetrauten Ehemann Cass Katastrophenpotenzial voraussagt, woraufhin prompt ihr mondäner Landsitz bis auf die Grundmauern niederbrennt – und wegen der schlecht stehenden Sterne die Annulierung der Ehe vorantreibt. Aber die Braut ist liebenswert. Teresa Wright spielt sie, von der wir seit Hitchcocks Im Schatten des Zweifels (1943) wissen, dass wir ihr mädchenhaftes Äußeres nicht unterschätzen sollten.

Also lehnen wir uns zurück und schauen Gary Cooper beim Baby wickeln und Fläschchen geben, und dann ihm und Teresa Wright dabei zu, wie sie lauter Umwege laufen, bis sie sich endlich rechtmäßig in den Armen halten.

Wertung: 4 von 6 D-Mark
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