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Plakatmotiv: Roter Drache (2002)

Das Schweigen des Hannibal
Gruselkino par Excellence

Titel Roter Drache
(Red Dragon)
Drehbuch Ted Tally
nach dem Roman von Thomas Harris
Regie Brett Ratner, USA, Deutschland 2002
Darsteller

Anthony Hopkins, Edward Norton, Ralph Fiennes, Harvey Keitel, Emily Watson, Mary-Louise Parker, Philip Seymour Hoffman, Anthony Heald, Frankie Faison, Tyler Patrick Jones u.a.

Genre Thriller
Filmlänge 124 Minuten
Deutschlandstart
31. Oktober 2002
Inhalt

Zurück in der Zeit. Bevor das Schweigen begann.

Will Graham hatte mit dem Psychologen Dr. Hannibal Lecter erfolgreich bei mehreren Mordermittlungen gearbeitet. Lecter konnte viel beitragen zur möglichen Motivation der Täter. Warum das im aktuellen Fall nicht funktionierte, wurde Graham klar, als Lecter ihm ein Messer in den Unterleib stach. Lecter selbst war der, den Graham als Kannibalen suchte und Lecter musste Spuren verwischen. Aber dieses eine Mal reichte seine Arroganz nicht aus. Graham stach zurück, überlebte und Lecter wurde ins Baltimore State Hospital für geistesgestörte Kriminelle eingeliefert.

Jahre gingen ins Land. Graham hat sich mit Familie ins Private geflüchtet, als sein ehemaliger Chef, Jack Crawford, ihn aufsucht – wegen neuer, brutaler Morde, die nach einem Muster aussehen. Widerwillig lässt sich Graham darauf ein und ist bald auf Hilfe angewiesen. Auf die Hannibal Lecters, des inhaftierten Psychologen. Und der ist ausgerechnet Vorbild des Monsters, der Familien tötet, um selber zum Drachen zu werden.

Gerade jetzt weiß Lecter die ihm entgegengebrachte Bewunderung und Unterwürfigkeit zu schätzen. Denn seit er ins Baltimore State eingewiesen wurde, gab es für ihn nur wenig Abwechslung …

Was zu sagen wäre

In vielen Momenten erinnert "Roter Drache" an eine Neuverfilmung von Das Schweigen der Lämmer – der unterirdische Gang im Hospital, die Zelle Hannibal Lecters, die dort geführten Dialoge.

Ähnlich wurde der Film auch ans Publikum verkauft: In den Trailern nehmen die Gespräche Lecters und Grahams großen Raum ein, der dem im Film nicht gerecht wird. Plakatmotiv: Roter Drache (2002) "Roter Drache" ist eine klassische Ermittlungsgeschichte um FBI-Agenten, denen die Zeit davon läuft und die in ihrer Not auf einen FBI-Rentner und, naja, eben einen Menschenfresser zurückgreifen.

Ralph Fiennes gibt einen exzellenten Mörder. Das überrascht, wirkt der Mann normalerweise doch als Schlaftablette erster Güte. Schön auch, Mary-Louise Parker wieder mal zu sehen, um die es still geworden ist. Sie ist Grahams Ehefrau Molly – gewohnt verletzlich-stark-pragmatisch.

Brett Ratner hat die Geschichte sehr effektvoll in Szene gesetzt. Er gibt den mittlerweile zahllosen Hannibal-Fans, was sie wollen – brutales Lächeln, intellektuellen Spirit und Anthony Hopkins (Hearts in Atlantis – 2001; Hannibal – 2001; Mission: Impossible II – 2000; Rendezvous mit Joe Black – 1998; Die Maske des Zorro – 1998; Amistad – 1997; Auf Messers Schneide – 1997; Nixon – 1995; Legenden der Leidenschaft – 1994; Was vom Tage übrig blieb – 1993; Bram Stoker's Dracula – 1992; Wiedersehen in Howard's End – 1992; Freejack – Geisel der Zukunft – 1992; Das Schweigen der Lämmer – 1991; 24 Stunden in seiner Gewalt – 1995; Die Bounty – 1984; Der Elefantenmensch – 1980; Die Brücke von Arnheim – 1977; Achtzehn Stunden bis zur Ewigkeit – 1974) – lässt sich aber vom großen, Oscar-gekrönten Vorgänger nicht zum Ideenklau animieren. Ratners "Roter Drache" ist ein eigenständiger Film nach der Romanvorlage von Autor Thomas Harris.

Leider gerät über diesen Film gerne in Vergessenheit, das "Roter Drache" schon einmal verfilmt wurde. Unter Michael Manns Regie hieß der Film auf deutsch Blutmond. Damals spielte William L. Peterson ("C.S.I. - Den Tätern auf der Spur" - TV 2004; Leben und Sterben in L.A. – 1985) den Will Graham.

Und Ratners "Roter Drache" macht Ridley Scotts Blutrausch-Operette Hannibal vergessen.

Wertung: 4 von 6 €uro
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