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Plakatmotiv: Oben (2009)

Fragwürdig auf
hohem Niveau

Titel Oben
(Up)
Drehbuch Bob Peterson + Pete Docter + Thomas McCarthy
Regie Pete Docter & Bob Peterson, USA 2009
Stimmen

Edward Asner/Fred Maire, Jordan Nagai/Maximilian Belle, Christopher Plummer/Karlheinz Böhm, Bob Peterson/Dirk Bach, Elizabeth Docter/Isabelle Rauscher, David Kaye/Kai Taschner, Claus-Peter Damitz, Jerome Ranft/Pierre Peters-Arnolds, Delroy Lindo/Stefan Günther, John Ratzenberger/Reinhard Brock, Pete Docter/Manfred Trilling, Danny Mann/Gerd Meyer, Mickie McGowan/Ecaterina Dimitriu, Donald Fullilove/Ole Pfennig, Jess Harnell/Crock Krumbiegel, Jeremy Leary/Lenny Peteanu u.a.

Genre Animation, Abenteuer
Filmlänge 96 Minuten
Deutschlandstart
17. September 2009
Website pixar.com
Inhalt

Carl Fredericksen hat Zeit seines Lebens mit seiner Frau davon geträumt, die Welt zu bereisen, Abenteuer zu erleben und in Südamerika die Paradise Falls zu besuchen. Immer ist etwas dazwischen gekommen. Nach dem Tod seiner Frau will der 78-Jährige die Pläne endlich in die Tat umsetzen, zumal sein Häuschen einer neuen Immobilie den Platz räumen soll.

Begleitet von dem hartnäckigen Pfadfinder Russell macht er sich auf den Weg – inklusive seines Häuschens, das sich, an zahllosen bunten Ballons aufgehängt, in die Lüfte schwingt. Durch Russels Navi haben die Weltreisenden Paradise Falls bald gefunden. Vor Ort geraten sie allerdings einer seltsamen Hundemeute in die Quere. Und noch einem komischeren – sehr bunten – Vogel.

Und Charles Muntz, einem großen Abenteurer, den Carl zeit seines Lebens sehr verehrt hat, bis der bei der Wissenschaft in Ungnade und heute fragwürdige Pläne verfolgt …

Was zu sagen wäre

Wenn sogar die Pixar-Produzenten auf ein an bunten Luftballons hängendes Häuschen zurückgreifen müssen, um ihre farbige Phantasie zu untermauern, ist Aufmerksamkeit geboten. Womöglich ist da sonst nicht viel – irgendeiner Story-Idee nämlich folgt das nicht. und tatsächlich: „Oben” zeigt zähnefletschende Hunde, einen bunten Vogel und drumrum eine sehr durchschnittliche Geschichte. Viel Pixar ist da nicht mehr. Vielleicht wollten sie aber ein verstecktes Drama über das Leben im Alter drehen? Dafür sind dann die Einsprengsel zu bunt – und zu viel.

Das fängt mit der Hauptfigur des Spencer-Tracy-artigen Carl Fredericksen an: Seine Motivation ist gespeist von der großen Liebe zu seiner verstorbenen Frau und dem damit verbundenen Schuldgefühl, ihr nie die Abenteuerreise ermöglicht zu haben, die sie immer antreten wollte. Dass die Liebe groß ist, machen die ersten 15 Minuten des Films klar, die – hier sehr Pixar-typisch – zum besten gehören, was erzähltechnisch in letzter Zeit auf der Leinwand zu sehen war. Aber was will Carl eigentlich?

Außer mürrisch und verbissen einem Ziel hinterherzuhecheln, das ihn offensichtlich gar nicht interessiert. Der abenteuerlich bunte Riesenvogel jedenfalls, der für Hobby-Abenteurer (wie Carl) gut erkennbar keiner bekannten Gattung angehört, geht Carl nur auf die Nerven. Es gibt für den zuschauer nichts zum mitfiebern. Der junge Russell ist bis auf sein Navi überflüssig und einer jungen Zielgruppe geschuldet; es ist naiv und quengelig und vorlaut.

Am Ende habe ich einen interessanten Film gesehen – schöne Bilder, melancholische Momente – der seine Story aber erst während des Abspanns rund bekommt.

Wertung: 4 von 6 €uro
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