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Kinoplakat: Die Mumie kehrt zurück
Gleiches Tempo, dieselben
Grenzen für die Computer-FX
Titel Die Mumie kehrt zurück
(The Mummy returns)
Drehbuch Stephen Sommers
Regie Stephen Sommers, USA 2001
Darsteller Brendan Fraser, Rachel Weisz, John Hannah, Arnold Vosloo, Donna Air, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Freddie Boath, Oded Fehr, Dwayne Johnson, Patricia Velazquez, Alun Armstrong, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Shaun Parkes, Bruce Byron, Joe Dixon, Tom Fisher, Aharon Ipalé u.a.
Genre Horror
Filmlänge 130 Minuten
Deutschlandstart
17. Mai 2001
Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1935: Zehn Jahre nach ihrer schauerlichen Begegnung mit dem mumifizierten ägyptischen Hoheprister Imhotep sind Rick O'Connell und Evelyn glücklich verheiratet und haben einen achtjährigen Sohn. Natürlich fällt der Apfel nicht weit vom Stamm: Von seinem Vater hat Alex den Sinn für Spaß und Abenteuer geerbt, von seiner Mutter die Faszination für antike Kulturen. Und dann ist da auch noch Onkel Jonathan, der den Fantasien des kleinen Abenteurers weitere Flügel verleiht.

Viele hundert Kilometer vom schicken Londoner Heim der Familie O'Connell entfernt, unter dem Sand der Sahara, braut sich ein neuer Albtraum zusammen. Vor 6.000 Jahren schloss ein wilder Krieger namens Scorpion King einen Pakt mit dem großen Gott Anubis, hinterging diesen aber und wurde für alle Zeiten verdammt. Nun aber steht er kurz davor, wiedererweckt zu werden und mit den Armeen von Anubis einen Generalangriff auf die zivilisierte Welt zu starten.

Rick und Evelyn graben da ganz in der Nähe gerade nach alten Schätzen. Sohn Alex begleitet sie. Tief im Inneren eines alten Tempels findet Evelyn, geführt von merkwürdigen Visionen und Träumen, das Zeichen des Skorpionkönigs auf einer Truhe. In der Truhe befindet sich der Sagenumwobene Armreif des Anubis.

Mit diesem Schatz im Gepäck machen sich die drei auf nach London. Dort angekommen müssen sie aber feststellen, dass sie nicht die einzigen sind, die diesen Armreif besitzen wollen. Die Reinkarnation Anck-su-namun's (Geliebte des Priesters Imhotep) will den Armreif an sich bringen, und ihn ihrem Geliebten Imhotep zum Geschenk machen, nachdem sie ihn wieder erweckt hat. Sie plant mit Imhoteps Hilfe den Skorpionkönig zu besiegen, um dann die Befehlsgewalt über seine Truppen zu bekommen.

Den Armreif hat sich aber inzwischen der kleine Alex angelegt, und bekommt ihn nicht mehr vom Arm. Also wird das Schmuckstück einfach kurzerhand mit samt dem Kind entführt. Die Eltern, in Sorge um ihr Kind, verfolgen die Entführer zurück nach Ägypten. Sie müssen Alex befreien, bevor der Skorpionkönig wieder zum Leben erwacht. Hilfe bekommen sie dabei von Onkel Jonathan und Ardeth Bay …

Was zu sagen wäre

Die Liebelei der beiden Hauptdarsteller ist der Motor dieses More-of-the-Same und ein Junge ist der Schlüssel zur Lösung: „Jetzt, wo der junge den Armreif trägt, haben wir nur noch sieben Tage, bevor der Skorpion-König erwacht.“ „Warum sieben?“ „Wenn er nicht getötet wird, wird er die Armee des Anubis erwecken.“ „Und das ist wohl keine gute Sache?“ „Es ist bloß das Ende der Welt.“ „Och, die Nummer kommt mir irgendwie bekannt vor.Kurz, ein Abenteuerfilm für die ganze Familie mit ein bisschen Igittfaktor – Myriaden schwarzer Skorpione fallen über Grabräuber her unbd in sie hinein. Dazwischen wird gejagt, geflohen oder verprügelt.

Dieser Armreif des Anubis sieht potent und gülden aus, ist aber kaum mehr als ein Navigationsgerät. Es zeigt in verwirrend schnellem Flüg über der Wüste den Weg zur Oase, auf die alle Parteien scharf sind. Darüberhinaus ist der mit Legenden überfrachtete Armreif einfach nur unförmig groß und für seinen Träger nach Ablauf der Sieben-Tage-Frist wohl auch tödlich. Damit erfüllt er fürs Drehbuch die für inhaltsleere Filme so wichtige Funktion der Ticking-Clock, die die Akteure zur Eile antreiben.

Wer den Skorpion König töten kann, kann seine Armee zurück in die Unterwelt schicken, die Menschheit vernichten und über die Welt herrschen.“ „Ach deshalb haben sie Imhotep ausgegraben. Weil er als einziger stark genug ist, gegen ihn anzutreten.“ „Das ist ihr Plan!“ Solche Filme werden gemacht, um Visuel-Effects-Designer-Designer für höhere Aufgaben zu trainieren. Irgendeine zusammengeklöppelte Story, mythisch aufgeblasen mit Ägyptenkitsch und Götterdämmerung im Goldenen Sarkophag. Dazu locker flockige Actionballerei mit Fanfarenuntermalung, die – auch das gehört zum Fortsetzung-Reglement – nun nicht in der Heimat der Mumien sondern zunächst einmal in der Heimat der Helden stattfindet – Mumien jagen rote Doppeldeckerbusse durch London. Es lebe der Eskapismus. Den Rest machen die Pixeldesigner – da wird aus dem Sandsturm in der Wüste, der noch im ersten Teil Imhotep Gesicht trug, ein Tsunami mit Imhotep Gesicht. Ein bisschen mehr Fantasie wäre schön gewesen.

Ansonsten ist ein Film (s.o.), in dem der „Untergang der Welt“ den leutseligen Protagonisten „irgendwie bekannt vor“ kommt. Also selbst die Ultima Ratio des Untergangs geht für die Protagonisten als lästige Feierabendunterbrechung durch. Aber immerhin gibt es dann noch eine Tätowierung, die unseren unschuldigen Superhelden in den Augen Ardeth Bays – „Sie haben das Heilige Zeichen. Sie sind ein Krieger Gottes!“ – zum legendären Retter macht.

Die Motivation der Schurken bleibt im Ungefähren; was genau die eigentlich bezwecken, wohl irgendwas mit Weltherrschaft, ist unklar – bis das „Jahr des Skorpions“ ausgerufen wird und die SFX-Abteilung übernimmt.

Der Rest ist Leistungsschau der Visual-Effects-Leute. Das ist der Sinn dieses Films: Story Null, Technik 80 – für 100 reicht's nicht, wenn Dwayne Johnson als zum Riesenskorpion mutierter Skorpion King buchstäblich aussieht, wie eine Figur auf der Spielekonsole. Gefühle für irgendeinen Protagonisten kommt da nicht auf. Andererseits haben Spielekonsolen ja auch ihren Unterhaltungswert.

Wertung: 2 von 6 €uro
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