Die Freunde William Rocky Sullivan und Jerome Jerry Connelly wachsen als Straßenjungs in einem Chicagoer Armenviertel auf. Bei einem gemeinsamen harmlosen Einbruch in einen Güterwagon wird Sullivan festgenommen, während Jerry durch einen Spurt entkommen kann. Dieses Ereignis verändert das Leben der beiden Jungs von Grund auf. Rocky kommt in ein Jugendgefängnis, wo er mit Kriminellen in Kontakt gerät und nach der Haft eine Karriere als Gangster beginnt. Er wird später noch mehrfach zu Haftstrafen verurteilt.
Nachdem er seine jüngste Strafe abgesessen hat, kehrt Rocky in das Stadtviertel zurück, in dem er aufwuchs, und wo er einst seine kriminelle Karriere startete. Dort trifft er Connelly wieder. Der ist heute katholischer Priester und hat sich dem Kampf gegen die Jugendkriminalität verschrieben. Ein Mittel dazu sind Basketballspiele zwischen jugendlichen Gangs, die aber immer wieder daran scheitern, dass sich keiner der Straßenjungs an die Spielregeln halten will – ganz so wie im täglichen Leben auf der Straße, bei dem sich stets das Recht des Stärkeren durchsetzt. Mit Rocky steht nun ein neues Problem auf dem Basketballplatz. Die Jugendlichen verehren Sullivan als Idol und Helden. Daher kommt es immer wieder zu Konflikten und Auseinandersetzungen zwischen den einstigen Freunden.
Als Jerry eines Tages den Anwalt James Frazier und den Geschäftsmann Mac Keefer öffentlich der Bestechung und Korruption bezichtigt – eine Information, die deren Geschäftspartner Rocky ihm zuvor gegeben hatte – planen diese die Ermordung des Priesters. Rocky, der durch Zufall von dem Komplott erfährt, beschließt, seinem Freund das Leben zu retten. Er erschießt Frazier und Keefer und wird dafür zum Tod auf dem Elektrischen Stuhl verurteilt …
Das größte Opfer des Verbrechens ist die Kindheit. Mit "Angels with dirty faces" liefert Michael Curtiz das zweite harte Sozialdrama um Gangster und Jugend binnen eines Jahres. Ähnlich wie in der Crime School erleben wir lauter allein gelassene Kinder, deren Eltern offenbar aus rein dramaturgischen Gründen nicht stattfinden – irgendein tragisches Schicksal jedenfalls wird nicht erwähnt. Es sind dieselben Jungs, die wir eben erst in der Schule des Verbrechens gesehen haben – diesmal mit verschärft krimineller Konnotation.
James Cagney glüht (Frisco Kid – 1935; "Ein schwerer Junge" – 1934; Der öffentliche Feind – 1931). Sein Rocky, der kleine Taschendieb mit dem großen Herzen, der im Gefängnis zum großen Gangster-Star wurde, ist immer angespannt, die Schultern sind immer hochgezogen, dieser ehemalige Knastbruder bewegt sich wie ein Bleistift mit ein paare Gelenken. Die Besetzung des blonden James Cagney als good-bad-guy, dem Bösen mit Herz, der durch die Umstände auf die schiefe Bahn gerät und des dunkelhaarigen Humphrey Bogart als bad-bad-guy, dem herzlosen „nur-bösen“ Gangster, ist ein Besetzungsmodell für mehrere weitere Gangsterfilme. Cagney und Bogart drehen kurz darauf den Gangsterfilm Die wilden Zwanziger und den Western Oklahoma Kid zusammen.
Michael Curtiz liefert einen klassischen Männerfilm (Kid Galahad – Mit harten Fäusten – 1937; Unter Piratenflagge – 1935). Er liefert uns einer Welt aus, die im Umbruch ist, in der der im Knast sozialisierte, von der Gesellschaft ausgekotzte Rocky Sullivan die alte Zeit personifiziert mit Moralvorstellungen vergangener Edelleute. Neben ihm personifiziert Bogart den cleveren Anwalt, der geschickt seine Fäden zieht und das Alte (Cagney) austrickst.
Ich möchte gerne sagen, Cagney sei einzigartig (es läge nach seiner Performance so nahe). Aber das wäre nicht richtig. Frankie Burke, der den jungen Rocky spielt, kommt diesem hochtourigen, nervös die Umgebung taxierenden Cagney sehr nahe. Hüben und drüben wird Good und Bad, Recht und Unrecht, Himmel und Hölle inszeniert, hier die Basketballhalle „für die Jungs“, dort die Spielhalle. Selbst der Pater ist ein Ex-Krimineller.
Sehenswert auch das intensive Spiel James Cagneys und Humphrey Bogarts, die als klassisch gewordenes Kontrahentenpaar auftreten. Nach einer Stunde platzt es aus dem Pater heraus: „Drinnen in dem Heim werden meine Jungs anständig sein. Und draußen sind sie wieder von Korruption, Verbrechen und Verbrechern umgeben. Jawohl, Du eingeschlossen. Verbrecher, wo Du hinsiehst, zu denen meine Jungs aufsehen und die sie verehren, sie respektieren, bewundern und denen sie nacheifern. Was hat es denn für einen Sinn, wenn ich ihnen erzähle, dass sie es mit Ehrlichkeit am weitesten bringen, wenn sie überall sehen, dass Unehrlichkeit sie weiterbringt? Dass jeder Lump und Gangster mit derselben Achtung behandelt wird, wie ein erfolgreicher Geschäftsmann oder ein prominenter Star?“
Michael Curtiz und seine Autoren zeigen uns ungeschönt, wie hässlich die dunkle Seite der Gesellschaft ist. Eines der überzeugendsten Werke des amerikanischen Gangsterfilms.
Die Mitglieder der Straßenbande werden von Billy Halop, Bobby Jordan, Leo Gorcey, Gabriel Dell, Huntz Hall und Bernard Punsly gespielt. Diese sechs Jugendlichen waren in den 1930er Jahren als The Dead End Kids bekannt und werden auch unter diesem Namen im Vorspann aufgeführt. Von 1935 bis 1939 waren sie in sieben gemeinsamen Filmen und einem Theaterstück zu sehen. Das Theaterstück „Dead End“ gab ihnen den Namen. Die Verfilmung des Stückes eröffnete dann 1937 die Reihe der Filme. Der deutsche Titel dieses ersten Films ist „Sackgasse“, Regie führte William Wyler. James Cagney griff für seine Darstellung des Gangster Rocky auf Erfahrungen zurück, die er als Jugendlicher im New Yorker Viertel Hell's Kitchen gemacht hatte. Er war hier für einen Hauptrollen-Oscar nominiert.
„Angels with dirty faces“ war einer der ersten großen Erfolge von Humphrey Bogart vor seinem eigentlichen Durchbruch zum Superstar im Jahr 1941 mit Entscheidung in der Sierra. Die Besetzung des blonden James Cagney als good-bad-guy, dem Bösen mit Herz, der durch die Umstände auf die schiefe Bahn geraten war, und des dunkelhaarigen Humphrey Bogart als bad-bad-guy, dem herzlosen „nur-bösen“ Gangster, war ein Besetzungsmodell für mehrere weitere Gangsterfilme. Cagney und Bogart drehten kurz darauf den Gangsterfilm Die wilden Zwanziger und den Western Oklahoma Kid zusammen.
Am Drehbuch des Films waren neben den im Vorspann genannten Autoren auch Ben Hecht und Charles MacArthur beteiligt.
Humphrey Bogart im Kino
Humphrey DeForest Bogart (* 25. Dezember 1899 in New York; † 14. Januar 1957 in Los Angeles) war ein amerikanischer Filmschauspieler. 1999 wählte das American Film Institute Humphrey Bogart vor Cary Grant, James Stewart und Marlon Brando zum „größten männlichen amerikanischen Filmstar aller Zeiten“. Mit seinen Darstellungen harter, erfahrener, oftmals zynischer und konsequent einem inneren Moralkodex folgender Charaktere wurde er zu einer der schauspielerischen Ikonen des 20. Jahrhunderts.
Nachdem er seine Schauspielerkarriere beim Theater begonnen hatte, kam Bogart Ende der 1920er-Jahre mit dem Tonfilm nach Hollywood. Während der 1930er-Jahre war er vor allem als Nebendarsteller in Gangsterrollen bekannt, darunter in „Der versteinerte Wald“ und „Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern“.
Anfang der 1940er-Jahre gelang ihm der große Durchbruch zum Filmstar. Insbesondere den Film noir prägte er mit Filmen wie „Die Spur des Falken“, „Tote schlafen fest“ und „Gangster in Key Largo“ wie kein anderer Darsteller.
Seine wohl berühmteste Rolle ist der Cafébesitzer Rick Blaine aus dem 1942 gedrehten „Casablanca“. Den Oscar als Bester Hauptdarsteller erhielt er für seinen Auftritt im Abenteuerfilm „African Queen“ (1951).
- The Dancing Town (1928)
- Broadway’s Like That (1930)
- Up the River (1930)
- A Devil with Women (1930)
- Body and Soul (1931)
- The Bad Sister (1931)
- A Holy Terror (1931)
- Love Affair (1932)
- Big City Blues (1932)
- Three on a Match (1932)
- Call it murder (1934)
- Der versteinerte Wald (1936)
- Wem gehört die Stadt? (1936)
- Zwei gegen die Welt (1936)
- China Clipper (1936)
- Isle of Fury (1936)
- Geheimbund Schwarze Legion (1937)
- Ordnung ist das halbe Leben (1937)
- Mord im Nachtclub (1934)
- Kid Galahad – Mit harten Fäusten (1934)
- San Quentin (1937)
- Sackgasse (1937)
- Swing Your Lady (1938)
- Schule des Verbrechens (1938)
- Men Are Such Fools (1938)
- Racket Busters (1938)
- Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse (1938)
- Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern (1939)
- King of the Underworld (1939)
- Oklahoma Kid (1939)
- You Can’t Get Away with Murder (1939)
- Opfer einer großen Liebe (1939)
- Die wilden Zwanziger (1939)
- Das zweite Leben des Dr. X (1939)
- Zwölf Monate Bewährungsfrist (1939)
- Goldschmuggel nach Virginia (1940)
- Ein Nachtclub für Sarah Jane (1940)
- Orchid, der Gangsterbruder (1940)
- Nachts unterwegs (1941)
- Entscheidung in der Sierra (1941)
- Von Stadt zu Stadt (1941)
- Die Spur des Falken (1941)
- Agenten der Nacht (1941)
- Der große Gangster (1942)
- Abenteuer in Panama (1942)
- Casablanca (1942)
- Einsatz im Nordatlantik (1943)
- Sahara (1943)
- Thank Your Lucky Stars (1943)
- Fahrkarte nach Marseille (1944)
- Haben und Nichthaben (1944)
- Konflikt (1945)
- Tote schlafen fest (1946)
- Späte Sühne (1947)
- Die zwei Mrs. Carrolls (1947)
- Die schwarze Natter (1947)
- Always Together (1947)
- Der Schatz der Sierra Madre (1948)
- Gangster in Key Largo (1948)
- Vor verschlossenen Türen (1949)
- Tokio-Joe (1949)
- Des Teufels Pilot (1950)
- Ein einsamer Ort (1950)
- Der Tiger (1951)
- Sirocco – Zwischen Kairo und Damaskus (1951)
- African Queen (1951)
- Die Maske runter (1952)
- Der Weg nach Bali (1952)
- Arzt im Zwielicht (1953)
- Schach dem Teufel (1953)
- Die Caine war ihr Schicksal (1954)
- Sabrina (1954)
- Die barfüßige Gräfin (1954)
- Wir sind keine Engel (1955)
- Die linke Hand Gottes (1955)
- An einem Tag wie jeder andere (1955)
- Schmutziger Lorbeer (1956)