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Plakatmotiv: Mad City (1997)

Harsche Medienkritik, nichts neues
aber sehenswerte Schauspieler

Titel Mad City
(Mad City)
Drehbuch Tom Matthews & Eric Williams
Regie Constantin Costa-Gavras, USA 1997
Darsteller

John Travolta, Dustin Hoffman, Mia Kirshner, Alan Alda, Robert Prosky, Blythe Danner, William Atherton, Ted Levine, Tammy Lauren, William O'Leary, Raymond J. Barry, Lucinda Jenney, Akosua Busia, Ebbe Roe Smith, Bingwa Bingwa u.a.

Genre Drama
Filmlänge 115 Minuten
Deutschlandstart
19. Februar 1998
Inhalt

Max Brackett war mal ein ganz Großer. Dann fiel der Top-Reporter in Ungnade. Heute steht er vor dem Aus. Er würde alles tun, um seinen alten Job bei einem New Yorker Fernsehsender wieder zu bekommen. In einem kleinen Museumswächter wittert er seine Chance. Der heißt Sam Bailey, ist ein wenig unterbelichtet und wurde gerade gefeuert.

Bailey versucht zurzeit, seinen Job durch eine Geiselnahme zurückzubekommen. Mittendrin im Geschehen macht Max Brackett eine Live-Show aus der Situation und erzielt sensationelle Einschaltquoten. Er bringt Sam dazu, zwei Kinder freizulassen, im Gegenzug darf er in einem Fernsehinterview seinen Standpunkt darstellen. Die Bevölkerung beginnt, Mitgefühl für Sam zu empfinden, da ihm ein Schicksal widerfahren ist, wie es jedem von ihnen passieren kann.

Die Polizei bittet Sams Ehefrau, mit ihm zu reden und ihn zu besänftigen. Als er jedoch seine Frau im Fernsehen sieht, rastet Sam aus und schießt wild aus einem Fenster. Die Stimmung der Leute schwenkt um, sie wollen ihn nun im Gefängnis sehen. Max ist allerdings daran gelegen, dass Baileys Arbeitsbeschaffungsmaßnahme nicht so schnell zu Ende geht …

Was zu sagen wäre

Constantin Costa-Gravas, Regisseur großer, kritischer Filme wie "Missing" (1982), "Der unsichtbare Aufstand" (1972) oder "Z – Anatomie eines politischen Mordes" (1969) nimmt sich des Themas Medien und deren Auswüchse an. Dass die dabei nicht gut wegkommen, war von vorneherein klar. Nun ist zwar zu diesem Thema schon vor 20 Jahren mit Network (1976) alles gesagt und vorhergesagt worden. Noch früher hat Billy Wilder eine sehr ähnliche Geschichte in Reporter des Satans (1951) erzählt. Womöglich deshalb hat Costa-Gavras alles Negative, was es zu Medien zu sagen gibt, in diesen Film gepackt – ambivalente, eitle um ihren Ruf fürchtende, besserwisserische, über Leichen gehende Quotenhuren. Da fehlt mir der Aspekt: „An den Medien ist nicht alles schlecht!“

So geht Costa-Gavras' scharfzüngige, bösartig Medienschelte baden, wären da nicht Dustin Hoffman (American Buffalo – 1996; Sleepers – 1996; Outbreak – 1995; Hook – 1991; Dick Tracy – 1990; Family Business – 1989; Rain Man – 1988; Tootsie – 1982; Kramer gegen Kramer – 1979; Der Marathon-Mann – 1976; Die Unbestechlichen – 1976; Papillon – 1973; Wer Gewalt sät – 1971; Little Big Man – 1970; Die Reifeprüfung – 1967) als Reporter und John Travolta (Face/Off – 1997; Michael – 1996; Phenomenon – 1996; Operation – Broken Arrow – 1996; Schnappt Shorty – 1995; Pulp Fiction – 1994; Blow Out – 1981; Grease – Schmiere – 1978; Nur Samstag Nacht – 1977; Carrie: Des Satans jüngste Tochter – 1976) als Einfaltspinsel. Beide liefern eine ordentliche Leistung mit einigen Kabinettstückchen.

Wertung: 6 von 11 D-Mark
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