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Kinoplakat: Lovesong for Bobby Long

Ein kleines Juwel
großer Schauspielkunst

Titel Lovesong for Bobby Long
(Lovesong for Bobby Long)
Drehbuch Shainee Gabel
nach dem Roman von Ronald Everett Capps
Regie Shainee Gabel, USA 2004
Darsteller

John Travolta, Scarlett Johansson, Gabriel Macht, Deborah Kara Unger, Dane Rhodes, David Jensen, Clayne Crawford, Sonny Shroyer, Carol Sutton, Walter Breaux, Warren Kole u.a.

Genre Drama
Filmlänge 119 Minuten
Deutschlandstart
21. Juli 2005
Inhalt

Purslane Hominy Will, 18 Jahre alt, kommt nach dem Tod ihrer Mutter Lorraine zurück in ihre Heimat New Orleans. In deren heruntergekommenen Haus trifft sie auf Bobby Long, emeritierter Literaturprofessor und dessen einstigen Assistenten Lawson Pines. Beide waren mit Pursys Mutter befreundet. Sie lesen Bücher und trinken Alkohol. Pines schreibt einen Roman, in dem er über das Leben von Long erzählt, ist aber nach neun Jahren immer noch nicht fertig.

Lorraine hat Bobby Long, Lawson Pines und Pursy das Haus zu gleichen Teilen vermacht. Obwohl Pursy zunächst nicht sonderlich angetan ist von den beiden Männern, zieht sie zu ihnen in das Haus. Trotz verschiedener Auseinandersetzungen entwickelt sich schließlich eine Freundschaft zwischen den Dreien. Als Pursy sich entschließt, ihren Schulabschluss nachzuholen, unterstützen Bobby Long und Lawson Pines sie dabei.

Kinoplakat (US): A Lovesong for Bobby LongPursy Will erfährt schließlich, dass sie in Wirklichkeit Alleinerbin des Hauses ist und von Bobby Long belogen wurde. Aus den gefundenen Briefen und Notizen ihrer Mutter erfährt sie, wer ihr richtiger Vater ist …

Was zu sagen wäre

Ein anrührender, schöner Kitsch. Regisseurin Shainee Gabel interessiert sich gar nicht so sehr für die Handlung; die plätschert so dahin, wie ein schwüler Nachmittag in Louisiana. Statt dessen bietet Gabel ihren Figuren eine große Plattform, um sich zu entwickeln und damit den Schauspielern selten gewordene Möglichkeiten, mal mehr zu zeigen, als das, was Grundausstattung eines Leinwandschauspielers ist. Die Figuren reden richtig miteinander – keine belanglosen Platitüden, die von einer Szene zur nächsten retten sollen, sondern echter Dialog, gespielter Dialog.

Das klingt nun monströser, als es ist. John Travolta beweist ja nicht zum ersten Mal, was er kann (The Punisher – 2004; Tödliches Vertrauen – 2001; Passwort: Swordfish – 2001; Lucky Numbers – 2000; Wehrlos – Die Tochter des Generals – 1999; Zivilprozess – 1998; Der schmale Grat – 1998; Mit aller Macht – 1998; Mad City – 1997; Im Körper des Feindes: Face/Off – 1997; Michael – 1996; Phenomenon – Das Unmögliche wird wahr – 1996; Operation – Broken Arrow – 1996; Schnappt Shorty – 1995; Pulp Fiction – 1994; Blow Out – 1981; Grease – Schmiere – 1978; Nur Samstag Nacht – 1977; Carrie: Des Satans jüngste Tochter – 1976). Aber solche Gelegenheiten sind selten geworden.

Zum Niederknieen anbetungswürdig ist die gerade 20-jährige Scarlett Johansson, die im Jahr zuvor erst mit Lost in Translation und dann als Mädchen mit dem Perlohrring (2003) alle Augen auf sich gelenkt hat. Natürlich ist sie – zumindest für männliche Zuschauer – ein Hingucker, was im Bildmedium Kino eine erlaubte Platitüde ist. Aber sie liefert als Jeans-Mädel aus dem Trailer-Park des White Trash, die sich an die Welt der Literatur verliert, eben beeindruckende Magic Moments des zeitgenössischen Kinos. Fernab des Glamourstatus' den das Mädchen mit dem Pferdeflüsterer (1998) abseits ihrer Arbeit spazieren führt.

Wertung: 5 von 6 €uro
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