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Kinoplakat: Liebe Deine Nächste!
Unentschlossen versemmelte
Satire mit Starbesetzung
Titel Liebe Deine Nächste!
Drehbuch Detlev Buck + Jens-Frederik Otto + Eckhard Theophil
Regie Detlev Buck, Deutschland 1998
Darsteller Lea Mornar, Heike Makatsch, Moritz Bleibtreu, Elsa Grube-Deister, Heribert Sasse, Marc Hosemann, Monica Bleibtreu, Julia Valet, Michael Cafitzakis, Bernd Stegemann, Peter Simonischek, Bruno Brunnet, Wolfgang, Eleonore Zetzsche, Klaus Müller u.a.
Genre Komödie
Filmlänge 94 Minuten
Deutschlandstart
24. Dezember 1998
Inhalt

Josefine und Isolde, zwei Leutnants der Heilsarmee, kommen nach Berlin, um den Pennern mit „Suppe, Seife und Seelenheil“ zu helfen. Sie wollen aus ihnen wieder respektable Menschen machen und Liebe und Hoffnung verbreiten. Dazu säubern sie zunächst einmal das heruntergekommene Obdachlosenheim und überreden die Männer und Frauen, nach langer Zeit wieder einmal zu duschen.

Alkohol und Betteln werden verboten. Alles habe sich verändert, nur das Essen sei gleich schlecht geblieben, murren einige Männer. Mit ein paar von ihnen, die halbwegs auf Instrumenten spielen können, ziehen Josefine und Isolde durch die Straßen und machen Musik.

Kinoplakat: Liebe Deine Nächste!Der Lärm stört den Unternehmensberater Tristan Müller, der gerade in einem Restaurant mit drei Abteilungsleitern einer Firma frühstückt und ihnen erklärt, dass die Hälfte ihrer Belegschaft entlassen werden muss. Durch die intensivere Nutzung der elektronischen Datenverarbeitung sei das ohne weiteres möglich.

Über den Lärm auf der Straße kommen sie in Kontakt zueinander – der forsche Unternehmer und die holden Helfer. Die Folge: Mit 10.000 Mark in der Hand kommt Tristan Müller in das von der Heilsarmee betreute Obdachlosenheim. Mit 10.000 Mark könnte man aus dem Haus schon etwas machen, sagt er zu Josefine …

Was zu sagen wäre

Worum geht's? Um dies und das um Gott und die Welt, um die Heilsarmee und Obdachlose und um böse Yuppies, die gnadenlos Menschen entlassen. Das ist Melodram und Komödie und Gesellschaftssatire und Romanze, aber ohne, dass irgendwas davon mal die Oberhand gewänne. Aber Hauptsache Heike Makatsch (¿Bin ich schön? – 1998; Obsession – 1997; Männerpension – 1996) und Moritz Bleibtreu (Lola rennt – 1998; Knockin' on Heaven's Door – 1997) auf dem Plakat?

Der Film tingelt unentschlossen durch seine Szene, lässt kein Ziel und keine Absicht erkennen. Witzig ist er auch nur nach dem dritten Messwein. Regisseur Detlev Buck ist eigentlich nicht bekannt dafür, so unausgegorenes Kino abzuliefern. Ist er vielleicht fertig mit seinen Stoffen?

Buck hat mit großem Engagement große kleine Filme gemacht (Männerpension – 1996; „Wir können auch anders“ – 1993; „Karniggels“ – 1991). Jetzt macht er größere Filme klein. Dieser Film aus der Welt der Heilsarmee wirkt so, als ob er bei einem kühlen Bier in der Eckkneipe aus einem witzigen Spruch heraus entstanden ist –„Stell dir mal vor, da wäre eine superhübsche Heilsarmee-Frau, die auf so'n rotzigen Yuppie trifft ...“ „Ja, und den Yuppie besetzen wir mit Moritz Bleibtreu!“ Schon war die Film-Idee geboren, aber weitere Story-Elemente gingen im kühlen Bier verloren und wurden durch schon-mal-Gesehenes ersetzt.

Analog zum Titel eines seiner schönsten Erfolge halte ich Buck die Treue … er kann auch anders!

Wertung: 2 von 11 D-Mark
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