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Kinoplakat: Larry Flynt – Die nackte Wahrheit
Eine saftige Biografie
Eine dramatische Satire
Titel Larry Flynt – Die nackte Wahrheit
(The People vs. Larry Flynt)
Drehbuch Scott Alexander + Larry Karaszewski
Regie Milos Forman, USA 1996
Darsteller Woody Harrelson, Courtney Love, Edward Norton, Brett Harrelson, Donna Hanover, James Cromwell, Crispin Glover, Vincent Schiavelli, Miles Chapin, James Carville, Richard Paul, Burt Neuborne, Jan Tríska, Cody Block, Ryan Post u.a.
Genre Drama, Biografie
Filmlänge 129 Minuten
Deutschlandstart
20. Februar 1997
Inhalt
Larry Flynt gehört zu den ungewöhnlichsten Männern in der US-Geschichte. Er war arm. Bis er die Idee hatte, das Pornomagazin „Hustler“ zu gründen. Daraus macht er ein Pornoimperium und wird Millionär.

Er überlebt – querschnittsgelähmt – einen Mordanschlag und kandidiert für das Amt des amerikanischen Präsidenten. An den Rollstuhl gefesselt führt er eine erbitterte Gerichtsfehde gegen das prüde Amerika um das Recht der freien Meinungsäußerung.

Sein selbstloser Kampf ist erfolgreich, er bekommt Recht …

Was zu sagen wäre
Ich bin kein Freund von Kino-Biografien, weil die so oft in einer und-dann-und-dann-und-dann-Dramaturgie versinken, ohne wirklich eine Geschichte zu erzählen. Hier ist das anders.

Kinoplakat (US): The People vs. Larry FlyntMilos Forman („Valmont" – 1989; Amadeus – 1984; „Ragtime" – 1981; „Hair" – 1979; Einer flog über das Kuckucksnest – 1975) gewinnt dieser Skandalnudel und seiner aufgeregten Zeit geradezu satirisch überhöhte Momente ab. Er entwirft ein Sittenbild einer Epoche, indem er ein Drama erzählt, das diese Epoche beschreibt – beides befruchtet sich gegenseitig und steigert das Guck-Vergnügen.

Woody Harrelson und – vor allem – Kurt Cobains Witwe Courtney Love leuchten in einem Cast voller hell strahlender Lichter. Harrelson als ambivalenter, polternder, sympathischer Saftsack macht vorherige Kinosünden vergessen (Money Train – 1995) und ist zurecht für den Oscar nominiert (Natural Born Killers – 1994; Machen wir's wie Cowboys – 1994; Ein unmoralisches Angebot – 1993; „Weiße Jungs bringen's nicht“ – 1992; Doc Hollywood – 1991; L.A. Story – 1991). Seinen Anwalt spielt der wie immer großartige Edward Norton; bei ihm frage ich mich, ob der Mann eigentlich ein guter Schauspieler ist, oder ob er einfach diesen stoischen Gesichtsausdruck hat, in den man die jeweils passende Regung einfach hinein interpretiert. Großartig, der Typ (Everyone Says I Love You – 1996; Zwielicht – 1996).

Wertung: 9 von 11 D-Mark
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