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Kinoplakat: Kung Fu Panda 2
Eine Fortsetzung, die
noch einen draufsetzt
Titel Kung Fu Panda 2
(Kung Fu Panda 2)
Drehbuch Jonathan Aibel + Glenn Berger
Regie Jennifer Yuh, USA 2011
Darsteller Jack Black, Hape Kerkeling, Angelina Jolie, Bettina Zimmermann, Lucy Liu, Cosma Shiva Hagen, David Cross, Ralf Schmitz, Dustin Hoffman, Gottfried John, Gary Oldman, Hans-Jürgen Dittberner, Lord Shen, Seth Rogen, Tobias Kluckert, Jackie Chan, Stefan Gossler, Danny R. McBride, Jörg Hengstler, Michelle Yeoh, Arianne Borbach, James Hong, Lutz Mackensy, Dennis Haysbert, Dieter B. Gerlach, Jean-Claude Van Damme, Lutz Schnell, Victor Garber, Bodo Wolf u.a.
Genre Trickfilm
Filmlänge 90 Minuten
Deutschlandstart
3. Juli 2008
Inhalt

Vor langer Zeit war der Sohn des Fürstentums von Gongmen City, Lord Shen (ein Pfau), seiner Faszination zum Feuerwerk verfallen – allerdings nicht um die anderen Wesen seines Reiches zu erfreuen, sondern um es als Waffe zu benutzen. Die alte Seherin des Hofes jedoch prophezeite ihm, dass er, wenn er seiner Eroberungssucht folge, am Ende von einem „Krieger in Schwarz und Weiß” besiegt werden würde. Daraufhin ließ Shen, um der Prophezeiung entgegenzuwirken, sämtliche Pandas im Reich ausrotten; seine von dieser Bluttat entsetzten Eltern verstießen ihn daraufhin, was Shens Gelüste jedoch weiter anfachte.

Viele Jahre später: Gemeinsam mit seinen Freunden der Furiosen Fünf verteidigt Panda Po, der Drachenkrieger, das Tal des Friedens, ohne allerdings alte Gewohnheiten und seine Faulheit ganz abgelegt zu haben.

Gefordert wird Po, als Meister Shifu eine Nachricht von den fürstlichen Ratsherrn von Gongmen City erhält, wonach jener mörderische Shen zurück sei und die Macht in der Stadt mit Gewalt wieder an sich gerissen hat. Po und die Furiosen Fünf machen sich nach Gongmen City auf, um die beiden überlebenden Ratsherren Tosender Ochse und Kroko zu befreien, doch beide weigern sich, ihre Zellen zu verlassen: Shens neue Waffe – eine Kanone – hat ihren Meister Donnerndes Nashorn trotz dessen Meisterschaft im Kung Fu mit nur einem Schlag weggefegt, was sie den Mut hat verlieren lassen.

Die sechs Gefährten gehen Shen in die Falle und werden gefangen genommen. Und würde bei Po nicht ausgerechnet bei diesem übermächtigen Feind uralte Erinnerungen wach gerufen, die seine innere Balance stören, dann wären die sechs sicher nicht dem Tode geweiht. Aber so … mit diesen rätselhaften Erinnerungen an seine – richtigen – Eltern, die Shen wach ruft …

Was zu sagen wäre

Der Pfau ist eine Granate. Der schurkische Shen mit der familiär zerrütteten Vergangenheit ist mit seinem Federkleid nicht nur großartig animiert und mit atemberaubenden Bewegungen ausgestattet. Ihm gehört jede Szene, in der er auftritt. Da mag der Panda noch so knuffig, Tigress noch so edelherzig und Crane noch so charmant-naiv sein – Shen schießt den Vogel ab in dieser Fortsetzung, die das Original von 2008 noch toppt.

Was damals mit einer schön animierten Wunschtraumsequenz begann, in der Po sich hineinträumte in das Team der Furiosen Fünf, wurde hier ersetzt durch einen in einem Asia-Film-Klischee zwingend erforderlichen „Vor-langer-Zeit”-Prolog. Dessen Design ist – auch wieder – hinreißend.

Diesmal kommt also die im ersten Teil offen gehaltene Familiengeschichte des Pummel-Pandas zum Tragen. Wurde Po 2008 geleitet von Kung-Fu-Träumen und Nudelsuppe, wird er hier von der Frage angetrieben, wo komme ich her, und: Wo gibt′s Nudelsuppe.

Natürlich ist Shen in die Familiengeschichte verstrickt – höchst tragisch, wie dem Zuschauer von Beginn an klar ist. Und hier steckt der Haken in der sonst flüssigen Story. Erstens: Wieso glaubt der Panda dem schurkischen Pfau, wenn der behauptet, Pos Eltern hätten ihn „im Stich gelassen“? Dadurch, dass Po von Shen dann „die ganze Geschichte“ erfahren will, gefährdet er, zweitens, die Mission und damit mehrfach auch seine Freunde, die aber stets zu ihm halten; warum sie das tun, ist – abgesehen vom vermuteten Ehrencodex – unklar, der Panda dadurch aber unangenehm nervtötend. An dieser Stelle wird im Drehbuch Tiefe vorgegaukelt, statt diese zu liefern.

Der Pfau ist brillant. Großartige Idee, fantastisch animiert, aber das sagte ich ja schon. Wunderbare Bilder hat dieser Film aber noch an vielen Stellen zu bieten. Die Übergänge von Damals zu Heute – von Papyruszeichnung zu 3D-Animation sind traumhaft. Also, auch hier wieder: Witzige Ideen, gelungene Überraschungen, phantastische (natürlich) Grafik. Erwartungen übertroffen.

Wertung: 6 von 7 €uro
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