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Plakatmotiv: James Bond 007 – Der Mann mit dem Goldenen Colt (1974)

Hübsche Gimmicks, aber
Moore lässt es an Ernst missen

Titel James Bond 007 – Der Mann mit dem Goldenen Colt
(The Man with the Golden Gun)
Drehbuch Richard Maibaum & Tom Mankiewicz
nach einem Roman von Ian Fleming
Regie Guy Hamilton, UK 1974
Darsteller

Roger Moore, Christopher Lee, Britt Ekland, Maud Adams, Hervé Villechaize, Clifton James, Richard Loo, Soon-Tek Oh, Marc Lawrence, Lois Maxwell, Bernard Lee, Desmond Llewelyn, Marne Maitland, James Cossins, Chan Yiu Lam u.a.

Genre Thriller, Action
Filmlänge 125 Minuten
Deutschlandstart
19. Dezember 1974
Website 007.com
Inhalt

Francisco Scaramanga schickt James Bond eine goldene Kugel. Bedeutung: „Ich werde Dich töten!” Wer steckt dahinter? Scaramanga selber ist Profikiller, anzuheuern für 1 Million pro Schuss.

Bond trifft auf Andrea, die Geliebte Scaramangas. Offenbar war sie es, die die Kugel schickte. Sie will Bonds Hilfe. Im Schatten einer gestohlenen Solar-Energie-Anlage kommt es zum entscheidenden Duell zwischen 007 und dem Mann mit dem Goldenen Colt …

Was zu sagen wäre

007

Nach Man lebt nur zweimal ist dies der zweite asiatische Bond mit Neon-leuchtenden Schauplätzen in Bangkok, Hongkong und Macao. Auch die Prügeleien sind entsprechend asiatisch geprägt. Technisches Highlight ist ein Spiralsprung um 360 Grad in einem Auto über einen Fluss. Von einem Computer in der New Yorker Cornell Universität vorausberechnet, klappte der Sprung auf Anhieb. Weiterhin gibt es eine Motorbootjagd auf den Klongs von Bangkok und ein Auto, das sich in ein Flugzeug verwandelt. In Wirklichkeit konnte das Gefährt jedoch nur leichte Sprünge von etwa 500 Metern ausführen.

Trotz gigantischer PR-Aktion blieb das Kassenergebnis hinter den Erwartungen zurück, vermutlich auch deshalb, weil der Film viele alberne Späßchen enthält und an keiner Stelle richtig spannend wird. Es fehlt die herausragende Bedrohung. Dass Scaramanga mit seinem Laser Übles vorhat, bleibt unter dem Radar. „Der Mann mit dem Goldenen Colt” ist in dieser Hinsicht ein Kammerspiel – es geht eigentlich nur um die Drohung, Bond umzubringen. Aber diese Drohung steht über jedem James-Bond-Film. Dafür ist der Showdown umso schöner. Scaramanga und Bond umschleichen sich in einem Spiegelkabinett, wie wir es vom Rummel kennen. Da mischen sich Anything-goes-Action und Fritz-Lang-Dramatik zu einem Nägelbeißer – auch, wenn natürlich klar ist, wer am Ende steht und wer am Ende liegt.

Christopher Lee, geboren am 27. Mai 1922, dessen Vater schon Schauspieler war, ist Ian Flemings Cousin und wurde von ihm gefragt, ob er nicht Dr. No spielen wolle, doch Lee lehnte ab. Er debutierte Ende der 40er Jahre in verschiedenen Filmen, bevor er durch die Verkörperung des Grafen Dracula der Londoner Hammer Produktion bekannt wurde (Die vier Musketiere – 1974; Die drei Musketiere – 1973; "Dracula braucht frisches Blut" – 1973; Dracula jagt Mini-Mädchen – 1972; Das Privatleben des Sherlock Holmes – 1970; Dracula – 1958). Mitte der 60er Jahre war er häufig in deutschen Billigfilmen wie der Dr. Fu Man Chu Serie zu sehen.

Clifton James, geboren 1921, spielte schon neben Paul Newman in Der Unbeugsame und in ”… tick … tick … tick” Rollen, die ihn für den feisten Sheriff Pepper prädestinierten. Es war nach Leben und Sterben lassen sein zweiter Auftritt (und sein letzter) in einem Bond Film.

Wertung: 6 von 8 D-Mark
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