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Plakatmotiv: Die Brut des Teufels (Godzilla 1975)
Umweltfreundliche Aliens
feiern Godzillas Abschied
Titel Die Brut des Teufels
(Mekagojira no gyakushu)
Drehbuch Yukiko Takayama
Regie Ishirô Honda, Japan 1975
Darsteller

Katsuhiko Sasaki, Tomoko Ai, Akihiko Hirata, Katsumasa Uchida, Gorô Mutsumi, Tadao Nakamaru, Shin Roppongi, Yasuko Agawa, Tôru Ibuki, Kenji Sahara, Kôtarô Tomita, Ikio Sawamura, Masaaki Daimon, Yoshio Kirishima, Kazuo Suzuki u.a.

Genre Monsterfilm
Filmlänge 83 Minuten
Deutschlandstart
22. August 1975
Website Godzilla-Wiki
Inhalt

Die Mannschaft des U-Bootes Akatsuki sucht im Pazifischen Ozean nach Wrackteilen des zerstörten Mechagodzilla. Nach kurzer Zeit wird das U-Boot von einer überdimensionalen Flosse an die Wasseroberfläche gehoben und dort in zwei Teile gebrochen.

Bei der sogleich eingeleiteten Untersuchung geht man zunächst von einem riesigen Fisch aus, es kommen jedoch schnell Zweifel auf, ob ein Fisch, egal welcher Größe, eine derartige Katastrophe verursachen kann. Interpol-Chef Murakoshi und Biologe Ichinose befragen die Tochter des angeblich verstorbenen Wissenschaftlers Dr. Mafune, da sie die Vermutung hegen, ob nicht der vom Wissenschaftler Mafune entdeckte Titanosaurier dahinterstecken könnte.

Die Vermutungen häufen sich, als auch noch außerirdische Wesen vom Planeten Black Hole die Erde erobern wollen, mithilfe des Mechagodzilla Nr. 2, den diese Wesen selbst erbaut haben, um somit an die Weltherrschaft zu gelangen. Dr. Mafune, einst angesehener Wissenschaftler, dann aber wegen eine unglaublichen Dinosauriergeschichte aus dem Elfenbeiturm seriöser Wissenschaft verstoßen worden, hat sich in den Hass zurückgezogen.

DVD-Cover: Die Brut des Teufels (Godzilla 1975)Nachdem Mafune damals von der Universität verstoßen worden war, knüpfte er Verbindungen zu dem Armeekommandanten Segawa. Seinen Hass gegen die Menschheit kann er jetzt voll ausleben, indem er sowohl den Titanosaurier als auch den Roboter Mechagodzilla auf Tokio losschickt. Als Godzilla auftaucht, sehen die Menschen wieder einen Funken Hoffnung …

Was zu sagen wäre

Wieder greifen Außerirdische die Erde an. Diesmal aber nicht, weil sie unbedingt Lebensraum benötigen. Diesmal wollen sie die Umwelt rächen, wollen Tokio, in dem sie Chaos, Luftverschmutzung und Naturvernichtung erkennen, dem Erdboden gleich machen und neu und strahlend wieder aufbauen. Den Aspekt der Umweltverschmutzung baut Regisseur Ishiro Honda in jeden seiner Godzillafilme ein. Mal entsteht aus dem Schmutz ein Monster, mal gilt die verschmutzte Stadt als Sinnbild für Armenviertel mit einsamen Kindern ohne Hoffnung.

Hondas Monsterfilme sind meist herrlich bunte Kloppereien zweier Schauspieler in Monsterkostümen, zwischen deren Krallenfüßen Menschen herumwuseln, die vor allem damit beschäftigt sind, Lösungen gegen die Ungeheuer zu finden. Zwischenmenschliches, Romanzen gar, finden nicht statt. Im jüngsten Film ist das anders. Da verliebt sich ein Wissenschaftler – ein Zoologe ausgerechnet – in einen Maschinenmenschen. Das Motiv der Außerirdischen ist schön für die Erde, die Umsetzung ihres Plans, den sie häufig diabolisch belachen, ist aber tatsächlich außerirdisch. Sie kommen mit schnittigen Schiffen aus dem All, brauchen dann aber den irdischen Wissenschaftler, der ihnen den neuen Mechagodzilla programmiert, dazu modeln sie dessen Tochter um, die sie als Fernsteuerung für ein weiteres Ungeheuer brauchen.

Bis das alles erzählt ist, geht viel Zeit ins Land, das Honda mit einer Mischung aus Agentenkrimi und verhinderter Romanze ganz unterhaltsam füllt. Erst spät fällt auf, dass die wichtigste Zutat fehlt: die Monster. Am Anfang hat der Neue seinen zerstörerischen Auftritt, zeigt imposante Größe. Aber dann verschwindet er wieder. Dieser Titanosaurier sieht zwar bunt aus und ist groß; aber er kann nichts besonderes und eigentlich will er nur zurück ins Meer, wenn die Außerirdischen ihn bloß ließen. Da bleibt die Spannung im Erdgeschoss. Godzilla kommt erst zum Schluss, wenn sich die beiden anderen erst beharken und sich dann zusammenschließen, um Tokio zu zerstören. Da wird's dann monströs bombastisch.

<Nachtrag2013>„Mekagojira no gyakushu“ war der letzte Godzillafilm für neun Jahre und beendete die Shōwa-Reihe, die 1954 mit Ishiro Hondas Godzilla begann. Man konnte dem Film schon anmerken, dass die Ideen ausgingen. Zwar eine komplexe Handlung, aber daneben nichts mehr Neues. Das Konzept hatte sich zwischen Monsterabenteuer mit Botschaft und Auftritten als Kleinkinderfilm zerlaufen.</Nachtrag2013>

Wertung: 5 von 8 D-Mark
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