IMDB
Kinoplakat: Der Herr der Ringe – Die zwei Türme
Bigger than Life mit einem
gigantisch guten Gollum
Titel Der Herr der Ringe – Die zwei Türme
(The Lord of the Rings: The Two Towers)
Drehbuch Fran Walsh + Philippa Boyens + Stephen Sinclair + Peter Jackson
nach dem gleichnamigen Roman von John Ronald Reuel Tolkien
Regie Peter Jackson, Neuseeland, USA 2002
Darsteller Elijah Wood, Viggo Mortensen, Sean Astin, Ian McKellen, Dominic Monaghan, Billy Boyd, John Rhys-Davies, Orlando Bloom, Liv Tyler, Cate Blanchett, David Wenham, John Noble, Brad Dourif, Bernard Hill, Jay Laga'aia, Christopher Lee, Andy Serkis, Karl Urban, Hugo Weaving u.a.
Genre Fantasy
Filmlänge 179 Minuten
Deutschlandstart
18. Dezember 2002
Website HerrDerRingeWiki.de
Inhalt

Kinoplakat: Der Herr der Ringe – Die zwei Türme

Nach Boromirs Tod und Gandalfs Sturz in den Schlund von Khadad-dûm mussten sich die Gefährten trennen.

In den Bergen von Emyn Muil begegnen Frodo und Sam dem geheimnisvollen Gollum, der verspricht, sie nach Mordor zu bringen.

Aragorn, der Elben-Bogenschütze Legolas und Gimli der Zwerg erreichen das Königreich Rohan, wo die Intrigen von Sarumans Spitzel Schlangenzunge dazu führen, dass der einst große König Theoden unter Sarumans tödlichem Bann dahinsiecht. Eowyn, die Nichte des Königs, erkennt in Aragorn den Retter des Reichs. Obwohl er das Mädchen sehr sympathisch findet, ist er doch durch seine Liebe zur Elbin Arwen gebunden.

Gandalf wird nach dem katastrophalen Kampf mit Balrog als Gandalf der Weiße wiedergeboren. Gemeinsam müssen sich die Gefährten der gewaltigen Macht stellen, die von den zwei Türmen ausgeht: Orthanc in Isengard, wo der korrupte Zauberer Saruman eine bedrohliche Armee von 10.000 Kriegern heranzüchtet, und Saurons Festung Barad-dûr, tief in den finsteren Gefilden von Mordor.

Sarumans Horden und die Streiter von Rohan treffen bei Helms Klam aufeinander, der uneinnehmbaren Festung des Königs Theoden …

Was zu sagen wäre

„Die zwei Türme” teilt das Schicksal aller mittleren Teile einer Trilogie: Der Film hat keinen Anfang und kein Ende; das war bei Empire strikes back und Episode II nicht anders. Peter Jackson macht sich nicht einmal die Mühe, die Geschehnisse des ersten Teils aus dem Off oder per Text zu erläutern, er ahnt: Jeder, der „Die zwei Türme” sieht, hat auch „Die Gefährten” gesehen – wahrscheinlich gerade erst noch einmal auf DVD.

Schlachtengemälde in der Totalen

Also: Er verliert keine Zeit und legt sofort los. Fing Teil I gleich mit Schlachtengetöse an, hört es hier damit auf. Die Schlacht um Helms Klam ist gigantisch. Statt der Mode zu folgen, Reißschwenks mit der Kamera schnell zu schneiden gibt Jackson uns jede Menge Totalen, die uns einen guten Überblick verschaffen.

Gleichzeitig sind die Hobbits Pippin und Meri im geheimnisvollen Wald und debattieren mit den uralten Ents über Sinn oder Unsinn, sich am Krieg zu beteiligen. Der anschleßende Marsch der Ents nach Isengard ist eines der Highlights; optisch, tricktechnisch, erzähltechnisch. Das absolute Highlight ist Gollum / Smeagol. Das geheimnisvolle, verräterische Wesen aus den Höhlen, ehemaliger Besitzer des „Schatzesss". Es ist großartig, wie diese Figur, die am Computer nach Bewegungen des Schauspielers Andy Serkis nachgebaut wurde („Motion Capture”), mit den realen Schauspielern interagiert.

Kinoplakat: Der Herr der Ringe – Die zwei TürmeGanz schön was los in Mittelerde

Es ist im Übrigen tatsächlich ratsam, den eingangs erwähnten DVD (oder Video)-Abend einzulegen, denn, was fehlt in diesem zweiten Teil, ist die Wiedereinführung der einzelnen Charaktere. Der Vorhang geht auf, die Werbung ist vorbei und schon geht's los; eh man sich an die Figuren wieder gewöhnen kann, muss man schon höllisch aufpassen, um alle Wendungen in der Geschichte mitzubekommen, etwa, warum reiten die jetzt nach Rohan? Wer ist „Silberzunge”? Wo haben sich Frodo und Sam verlaufen, dass sie dauernd im Kreis rennen?

Wenn der Abspann durch ist, kommt kurzzeitig das Gefühl auf, einer Nummernrevue beigewohnt zu haben. Es gab allerlei Szenerien und Figuren und Kreaturen, und hätte man zwischendurch während einer Lagebesprechung nicht die Gelegenheit, einen Blick auf die Karte Mittelerdes zu werfen – Wo ist was und worum geht es eigentlich? – würde man leicht den Faden verlieren. Die Tiefe der Figuren und die Verbindung der einzelnen Segmente war in Teil I besser – Schicksal des Mittelteils einer Trilogie (s.o.).

Eine überflüssige Liebe

In Buchform jedoch hat mich „Der Herr der Ringe” mit diesem zweiten Teil erst gepackt; die Ausführlichkeit der Gegebenheiten allein rund ums Auenland im ersten Buch fand ich in Schriftform enervierend. Gegenüber den Büchern fehlt (natürlich) vieles und da muss man sich im Film Zusammenhänge schon mal aus Nebensätzen zusammenreimen. Ob die eingeflochtene Liebesgeschichte zwischen Aragorn und der Elbin Arwen da so sinnreich ist, bleibt fraglich: Ihre Rolle innerhalb der Story ist bislang dünn und bremst.

Aber es bleibt dabei: Auch für „Die zwei Türme” gilt das Prädikat GGK - Ganz Großes Kino.

Wertung: 6 von 6 €uro
IMDB