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Plakatmotiv: Barfuß im Park (1967)

Ein netter Ensemble-Spaß, der
auf der Bühne bleiben sollte

Titel Barfuß im Park
(Barefoot in the Park)
Drehbuch Neil Simon
nach seinem gleichnamigen Bühnenstück
Regie Gene Saks, USA 1967
Darsteller

Robert Redford, Jane Fonda, Charles Boyer, Mildred Natwick, Herb Edelman, Mabel Albertson, Fritz Feld, James Stone, Ted Hartley u.a.

Genre Komödie, Romantik
Filmlänge 106 Minuten
Deutschlandstart
26. September 1967
Inhalt

Anwalt Paul Bratter ist in den Flitterwochen. Der aufstrebende, karrierebewusste Anwalt hat die ersten sieben Tage seiner Ehe mit Corie im Plaza Hotel verbracht. Jetzt haben sie endlich ihr eigenes Appartement im Greenwich Village. Leider entpuppt sich diese Wohnung als alt und luftig, es gibt undichte Stellen im Dach, zudem besteht die Nachbarschaft aus lauter Sonderlingen. Ein weiteres Problem ist, dass das Haus ohne Aufzug ist, die Bratters aber im fünften Stock leben – zum Leidwesen des jungen Ehepaares und ihrer Gäste.

Plakatmotiv (US): Barfuß im Park (1967)Corie befreundet sich zu Pauls Unwillen mit ihrem oberen Nachbarn, dem alternden, exzentrischen Lebemann Victor Velasco. Daraufhin bekommt Corie die Idee, den bisher viermal verheirateten Velasco mit ihrer Mutter Ethel zu verkuppeln.

Der Abend des jungen Ehepaares mit der Mutter und Velasco verläuft ereignisreich, aber nicht unbedingt angenehm. In einem ungewöhnlichen albanischen Restaurant lernen sie durch Velasco lauter kulinarische Außergewöhnlichkeiten kennen. Doch während Corie im Restaurant bei einem Bauchtanz mitmacht, zeigt sich Paul eher abgestoßen von den Besonderheiten des Restaurants.

Daraufhin wirft die enttäuschte Corie ihm vor, dass er ein Spießer sei und sie mit ihren unterschiedlichen Charakteren nicht zusammenpassen würden. Er würde sich ja noch nicht einmal trauen, wie sie barfuß durch den Park zu laufen.

Es kommt zur handfesten Krise zwischen dem Ehepaar und man will sich scheiden lassen, Paul verlässt die Wohnung. Von ihrer Mutter bekommt Corie den Rat, auch ein kleines Stück auf Paul zuzugehen. Daraufhin macht sich Corie auf die Suche nach Paul, der inzwischen völlig betrunken und barfuß durch den Park läuft …

Was zu sagen wäre

"Barfuß im Park" ist seit vielen Jahren eine erfolgreiche Komödie am Broadway. Gene Saks, seines Zeichens Theater- und Filmregisseur hat das Stück nun als Film adaptiert, ohne ihm groß neue Impulse zu versetzen.

Videocover (US): Barefoot in the Park (1967)Das Kulissenhafte, das zu einem Bühnenstück gehört, spiegelt sich hier in dem neuen Appartement des Paares, aus dem sich die Komödie nur selten fortbewegt.

Das Stück wie der Film feiern das wilde Leben, das Ungezwungene und erteilt der Karriereleiter, wie sie Robert Redfords Charakter verkörpert, eine Absage. Das ist furchtbar verlogen. Zumal dieser Anwalt Paul gar nicht so übermäßig viel zu arbeiten scheint. Jeden Abend kommt er brav noch vor Dunkelheit nach Hause – was im Februar, in dem die Geschichte spielt, früh sein muss.

Wie man ein Leben in New York bezahlen soll, wenn man sich treiben lässt, nicht mal Nine-to-Five arbeiten soll, wie Gattin Corie das offenbar vorschwebt, das bleibt blowing in the Wind. Aber das ist eben Kino – wo wir aus unserem Nine-to-Five-Wabenbüro-Alltag ausbrechen wollen und das in den anarchischen albanischen Restaurants des Kinofilms tun können.

Dazu bekommen wir Jane Fonda und Robert Redford, die als frisch vermähltes Ehepaar gut gelaunt mit sicherem Timing spielen und sich dabei von Mildred Natwick, die Cories Mutter spielt, und Charles Boyer, der den etwas verschrobenen Nachbarn und Lebemann Victor Velasco spielt, das Heft aus der Hand nehmen lassen.

Ein hübscher Ensemblespaß, der tatsächlich besser auf eine Bühne passt.

Wertung: 4 von 8 D-Mark
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