IMDB

Plakatmotiv: Frozen Ground (2013)

Kalter Kaffee

Titel Frozen Ground
(The Frozen Ground)
Drehbuch Scott Walker
Regie Scott Walker, USA 2013
Darsteller
Nicolas Cage, Vanessa Hudgens, John Cusack, Radha Mitchell, Dean Norris, Gia Mantegna, Robert Forgit, Brad William Henke, Michael McGrady, Katherine LaNasa, Ryan O'Nan, Kevin Dunn, Connor Rockom, Matt Gerald, Jodi Lyn O'Keefe u.a.
Genre Thriller
Filmlänge 105 Minuten
Deutschlandstart
4. Dezember 2013 (DVD-Premiere)
Inhalt

Der nach außen harmlos erscheinende Robert Hansen führt ein Doppelleben. Seit mittlerweile 13 Jahren macht er die Straßen von Anchorage als Serienkiller unsicher. Der Familienvater liebt es, wehrlose Frauen in der eisigen Wildnis von Alaska auszusetzen, um sie anschließend zu jagen und irgendwann abzuknallen. Auf diese Weise hat er schon acht Frauen auf dem Gewissen.

Doch mit der wachsenden Zahl der gefundenen Leichen kommt State Trooper Jack Halcombe dem perfiden Killer langsam auf die Schliche. Und dann wird Hansen unvorsichtig; die 17-Jährige Cindy Paulson entwischt ihm und läuft dem Gesetzeshüter in die Arme. Bei Halcombe fühlt sich die junge und verzweifelte Frau sicher. Für ihn ist sie der Schlüssel zur Aufklärung der Mordserie und Halcombe hat nur noch ein Ziel vor Augen: Den eiskalten Killer zur Strecke zu bringen …

Was zu sagen wäre

Wieder ein „auf einer wahren Geschichte“ basierender Film. In diesem Fall eine wahre Geschichte in der wuchtigen Kulisse Alaskas, von der eigentlich mehr hängen bleiben müsste, als die Erinnerungen an einen brutalen Serienkiller, dem John Cusack (2012 – Das Ende der Welt – 2009; Das Urteil – Jeder ist käuflich – 2003;Identität – 2003; Weil es Dich gibt – 2001; America's Sweethearts – 2001; High Fidelity – 2000; Being John Malkovich – 1999; Der schmale Grat – 1998; Mitternacht im Garten von Gut und Böse – 1997; Con Air – 1997; Ein Mann, ein Mord – 1997; City Hall – 1996) sehr eindrucksvoll in bürgerlichen Mantel gewandeten Wahnsinn verleiht. Nicolas Cage spielt den aufrechten Polizisten überraschend zurückgenommen, verzichtet auf seine exaltierten Manierismen (Trespass – 2011; Pakt der Rache – 2011; Drive Angry – 2011; Kick-Ass – 2010; Ghost Rider – 2007; Corellis Mandoline – 2001; Spiel auf Zeit – 1998; Stadt der Engel – 1998; Im Körper des Feindes: Face/Off – 1997; Con Air – 1997; The Rock - Fels der Entscheidung – 1996; Leaving Las Vegas – 1995) und hat prompt nichts mehr zu tun zwischen ablehnenden vorgesetzten Dickschädeln und der spießig besorgten Ehefrau. Er braucht ein Trauma aus seiner Kindheit, das erklären soll, warum er so erpicht darauf ist, der jungen rotzigen Prostituierten zu helfen.

Und dann gleitet der Film auf dem Frozen Ground Alaskas so vor sich hin und ist irgendwann zu Ende. Der Abspann erinnert uns dann nochmal, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt, indem er aufzählt, was aus den verschiedenen Charakteren geworden ist und als Letztes steht da „Dieser Film erzählt zum ersten Mal ihre Geschichte“ – ganz so, als habe die Welt darauf gewartet.

Das Gegenteil ist richtig. Die Phantasielosigkeit der Hollywood-Studios wird mit jedem Film-nach-einer-wahren-Begebenheit offensichtlicher. Entweder Superhelden oder Fortsetzungen oder Wahre Begebenheit. Geschichten, erfunden für das Medium Kino, bekommen ein „Dislike“; da weiß das Studio ja nicht, ob der Film seine Kosten einspielt.

Schade. Der vorliegende – leidlich spannende – Film jedenfalls braucht den Kinosaal nicht; der tut’s auch auf dem Bildschirm im Wohnzimmer – wo Nachrichten und Dokumentationen ja im allgemeinen auch zu Hause sind.

Wertung: 2 von 8 €uro
IMDB