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Kinoplakat: Freitag der 13. – Jason kehrt zurück
Der Bodycount geht weiter; eine Fortsetzung,
die ihr Potenzial leichtfertig in den Sand setzt
Titel Freitag der 13. – Jason kehrt zurück
(Friday the 13th Part 2)
Drehbuch Ron Kurz
mit Charakteren von Sean S. Cunningham und Victor Miller
Regie Steve Miner, USA 1981
Darsteller

Amy Steel, John Furey, Adrienne King, Kirsten Baker, Stuart Charno, Warrington Gillette, Walt Gorney, Marta Kober, Tom McBride, Bill Randolph, Lauren-Marie Taylor, Russell Todd, Betsy Palmer, Cliff Cudney, Jack Marks u.a.

Genre Horror
Filmlänge 87 Minuten
Deutschlandstart
6. März 1986 (Videopremiere)
Website fridaythe13thfilms.com
Inhalt

Fünf Jahre sind seit den Ereignissen im Camp „Crystal Lake“ vergangen. Als die einzige Überlebende, Alice, spurlos verschwindet, ahnt noch niemand, dass die Tat sich wiederholen wird. Es sind einzig und allein Blutspuren in ihrer Wohnung gefunden worden.

Ein neues Camp wird eröffnet, das am selben See liegt wie das Camp „Crystal Lake“. Der Leiter dieses Ferienlagers, Paul, bereitet sich mit seiner Freundin Ginny und den anderen Betreuern darauf vor, bald zu eröffnen. Als Paul mit seinen Angestellten eines Nachts einen Ausflug in die Stadt unternimmt, bleiben einige zurück. Als Paul und Ginny dann zum Camp zurückkehren, bemerken sie, dass etwas nicht stimmt. Alle sind spurlos verschwunden.

Während Paul unten nachsieht, findet Ginny eine Etage höher ein blutverschmiertes Bett. Aus der Dunkelheit wird Paul angegriffen. Ginny kann entkommen, mehrmals, knapp – bis sie ein einsames Häuschen entdeckt. Dort findet sie den Kopf einer Frau und einen alten Pullover. Sie sieht Jason kommen und verschließt die Tür …

Was zu sagen wäre

Eine völlig in die Grütze gesetzte Fortsetzung. Man kann den Produzenten ja nicht vorwerfen, Honig aus ihrem Erfolgsfilm zu saugen und also eine Fortsetzung zu produzieren. Das gehört in Hollywood dazu. Aber Esprit, wenigstens ein paar neue Ideen wären schon auch schön gewesen. Statt dessen erzählen sie – unter Leitung des Regiedebutanten Steve Miner – die bekannte Story nochmal. Unter Vermeidung jeder Charakterzeichnung.

Es treten auf das vollbusige Bikini-Girl, der schräge Alte, ein exotisch attraktives, immer bauchfrei herumstolzierendes Knackarsch-Mädchen, ein semmelblonder Campchef, ein nöliger Sheriff, verschiedene Mittelscheitel-Typen, die auch keine Überraschung bieten und insgesamt lauter notgeile Typen – männlich wie weiblich („na warte, wenn ich Dich erwische ..!“). Dazu werden Dialoge ohne jeden Zusammenhang serviert. „Ich finde es unheimlich hier“, sagt zum Beispiel die gelockte Langhaar-Hot-Pants-Freundin vom Pick-Up-Fahrer. Dabei ist weit und breit ab-so-lut gar nichts Unheimliches zu sehen – mit Ausnahme des Beobachters, der durch die subjektive Kamera ins Bild gebracht wird, freilich ohne, dass die gelockte Langhaar-Hot-Pants-Freundin vom Pick-Up-Fahrer diesen Beobachter auch nur erahnen könnte. „Das Küchenlicht brennt noch. Es muss an der Hauptleitung liegen.“, sagt Camp-Chef Paul in einer etwas düsteren Holzhütte bei strömendem Regen. Und seine Freundin fragt ängstlich: „Paul, was ist hier los?“ und der, Paul, nachdem er gerade ein blutdurchtränktes Bett vorgefunden hat, sagt beschwingt „Gar nichts.“ Erstaunlich, was die Filmindustrie so alles verfilmt.

Auch der Focus Puller an der Kamera kümmert sich mehr um nackte Teenagerinnen als um seinen Job. Sobald die Kamera unruhig ist, sie einen der Akteure verfolgen soll, ist das Bild unscharf. Das tut weh: Die US-Filmindustrie finanziert einen vollkommen leeren Film, dessen einzige Daseinsberechtigung die ”2“ hinter dem Titel ist („Was tust Du denn heute nacht?“ „Das wollte ich gerade von Dir wissen.“); heute reichen Markenrechte, um ein Drehbuch zu verkaufen.

Dieser arrogante Geld-aus-der-Tasche-Zieher entlarvt sich als Vehikel zum Abschlachten – im doppelten Sinne. Kann man sich angucken, erfährt aber nichts Neues. Kino zum Abschalten.

Wertung: 1 von 9 D-Mark
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