Während sich deutsche und russische Truppen in Stalingrad gegenseitig bekämpfen, sieht der Rest der Welt voll Furcht dem Ausgang dieser Schlacht entgegen.
Auch in Stalingrad ist der gefürchtete russische Präzisionsschütze Vassili Zaitsev, der von dem ehrgeizigen Polit-Offizier Danilov zum Kriegshelden aufgebaut wird. Vassili erschießt einen Gegner nach dem anderen. Sein legendärer Ruf führt allerdings bald zu einem Duell mit dem besten Scharfschützen der deutschen Armee, Major König.
Es kommt zu einem erbitterten Zweikampf, während um sie herum die Schlacht tobt …
Einen Kriegsfilm zu drehen und sich dabei bewusst der Dramaturgie gängiger Kriegsfilme zu wiedersetzen, das macht neugierig. Jean-Jacques Annaud ("Sieben Jahre in Tibet" – 1997; "Der Liebhaber" – 1992; "Der Bär" – 1988; "Der Name der Rose" – 1986) hat keine Lust auf Panzerketten, donnernde Flieger, Bomben oder Massenaufmärsche auf freiem Feld.
Annaud reduziert die Schlacht um Stalingrad, bei der Hunderttausende ums Leben kamen, auf das Duell zweier Scharfschützen. Das Filmepos basiert auf der Geschichte des gefeierten Kriegshelden Vassili Zaitsev, dessen Heldentaten in der Schlacht um Stalingrad durch unzählige Kriegsberichte überliefert wurden. Der Film ist spannend, das ist sein Problem. Das Duell verklärt seine beiden Antagonisten zu einsamen Helden, um die man bangt – was okay ist, schließlöich sitzen wir im Kino und nicht in der Vorlesung; aber das Kriegskino der zurückliegenden 20 Jahre hat uns abgewöhnt, Krieg als Boden für Heldentaten zu betrachten. deshalb tue ich mich schwer mit Annauds Film, der an sich handwerklich sauber und gut gespielt ist.
Die überwiegend in Berlin-Brandenburg gedrehte Großproduktion eröffnete als Weltpremiere die Berliner Filmfestspiele 2001 und wurde da mit verhaltenem Applaus und einzelnen Buh-Rufen quittiert.