1943 übernimmt Kapitänleutnant Queeg das Kommando auf dem verwahrlosten Minensucher Caine. Der neurotische Prinzipienreiter ist auf strengste Einhaltung der Vorschriften bedacht.
Als es bei einem Taifun fast zur Katastrophe kommt, meutern die Oberleutnants Keefer, der von Anfang an gegen Queeg intrigierte, und Maryk. Sie müssen sich vor dem Kriegsgericht verantworten. Geschickt erreicht Verteidiger Greenwald, dass das nervliche Wrack Queeg zusammenbricht …
Als Film wird dieser Essay über militärische Moral und vertrauenswürdige Führung kompliziert. Die meiste Zeit sehe ich militärisches Gerät – Kriegsschiffe, Kampfjets, Uniformen. Ich sehe Radargeräte und Kasernen. Da sind interessante Aufnahmen gelungen, der Zuschauer glaubt, selbst auf dem Flugzeugträger zu sein, so nah geht die Kamera ran (die US-Navy hat der Produktion ordentlich Material und Ausrüstung zur Verfügung gestellt). Über die Dauer von zwei Stunden aber kann das zähflüssig werden; und hier kommen die erwähnten Schauspieler ins Spiel.
Dieses, man möchte fast sagen, Kammerspiel ist ein Ensemblefilm mit einem herausragenden Humphrey Bogart im Zentrum („Schach dem Teufel“ – 1953). Der coole Trenchcoat-Träger kann mehr, als schnell schießen. Als geistig angeschlagener Kapitän gibt er eine vorzügliche Charakterstudie und Edward Dmytryk würdigt seine Leistung auch bei Queegs letztem Statement vor dem Militärgericht. Nachdem er sich um Kopf und Kragen geredet hat, bleibt es komplett stumm auf der Tonspur, während das Bild zwischen den Gesichtern der Beteiligten im Saal hin und her schneidet. Da wird ein gutes Solo in Nahaufname mit einem geräuschlosen Tusch unterstrichen.
Fred MacMurray gibt als zynischer Feigling ebenfalls eine ungewohnt komplexe Figur, die die Felle zu halten versucht, die ihm davon schwimmen. José Ferrer, der auf dem Plakat an zweiter Stelle genannt wird, taucht erst im letzten Viertel des Films auf und hat dann den entscheidenden Schlussmonolog, der der versammelten Caine-Besatzung seine Verachtung entgegenschleudert und dem Vertrauen in der Armee eine Schneise schlägt.
Humphrey Bogart im Kino
Humphrey DeForest Bogart (* 25. Dezember 1899 in New York; † 14. Januar 1957 in Los Angeles) war ein amerikanischer Filmschauspieler. 1999 wählte das American Film Institute Humphrey Bogart vor Cary Grant, James Stewart und Marlon Brando zum „größten männlichen amerikanischen Filmstar aller Zeiten“. Mit seinen Darstellungen harter, erfahrener, oftmals zynischer und konsequent einem inneren Moralkodex folgender Charaktere wurde er zu einer der schauspielerischen Ikonen des 20. Jahrhunderts.
Nachdem er seine Schauspielerkarriere beim Theater begonnen hatte, kam Bogart Ende der 1920er-Jahre mit dem Tonfilm nach Hollywood. Während der 1930er-Jahre war er vor allem als Nebendarsteller in Gangsterrollen bekannt, darunter in „Der versteinerte Wald“ und „Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern“.
Anfang der 1940er-Jahre gelang ihm der große Durchbruch zum Filmstar. Insbesondere den Film noir prägte er mit Filmen wie „Die Spur des Falken“, „Tote schlafen fest“ und „Gangster in Key Largo“ wie kein anderer Darsteller.
Seine wohl berühmteste Rolle ist der Cafébesitzer Rick Blaine aus dem 1942 gedrehten „Casablanca“. Den Oscar als Bester Hauptdarsteller erhielt er für seinen Auftritt im Abenteuerfilm „African Queen“ (1951).
- The Dancing Town (1928)
- Broadway’s Like That (1930)
- Up the River (1930)
- A Devil with Women (1930)
- Body and Soul (1931)
- The Bad Sister (1931)
- A Holy Terror (1931)
- Love Affair (1932)
- Big City Blues (1932)
- Three on a Match (1932)
- Call it murder (1934)
- Der versteinerte Wald (1936)
- Wem gehört die Stadt? (1936)
- Zwei gegen die Welt (1936)
- China Clipper (1936)
- Isle of Fury (1936)
- Geheimbund Schwarze Legion (1937)
- Ordnung ist das halbe Leben (1937)
- Mord im Nachtclub (1934)
- Kid Galahad – Mit harten Fäusten (1934)
- San Quentin (1937)
- Sackgasse (1937)
- Swing Your Lady (1938)
- Schule des Verbrechens (1938)
- Men Are Such Fools (1938)
- Racket Busters (1938)
- Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse (1938)
- Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern (1939)
- King of the Underworld (1939)
- Oklahoma Kid (1939)
- You Can’t Get Away with Murder (1939)
- Opfer einer großen Liebe (1939)
- Die wilden Zwanziger (1939)
- Das zweite Leben des Dr. X (1939)
- Zwölf Monate Bewährungsfrist (1939)
- Goldschmuggel nach Virginia (1940)
- Ein Nachtclub für Sarah Jane (1940)
- Orchid, der Gangsterbruder (1940)
- Nachts unterwegs (1941)
- Entscheidung in der Sierra (1941)
- Von Stadt zu Stadt (1941)
- Die Spur des Falken (1941)
- Agenten der Nacht (1941)
- Der große Gangster (1942)
- Abenteuer in Panama (1942)
- Casablanca (1942)
- Einsatz im Nordatlantik (1943)
- Sahara (1943)
- Thank Your Lucky Stars (1943)
- Fahrkarte nach Marseille (1944)
- Haben und Nichthaben (1944)
- Konflikt (1945)
- Tote schlafen fest (1946)
- Späte Sühne (1947)
- Die zwei Mrs. Carrolls (1947)
- Die schwarze Natter (1947)
- Always Together (1947)
- Der Schatz der Sierra Madre (1948)
- Gangster in Key Largo (1948)
- Vor verschlossenen Türen (1949)
- Tokio-Joe (1949)
- Des Teufels Pilot (1950)
- Ein einsamer Ort (1950)
- Der Tiger (1951)
- Sirocco – Zwischen Kairo und Damaskus (1951)
- African Queen (1951)
- Die Maske runter (1952)
- Der Weg nach Bali (1952)
- Arzt im Zwielicht (1953)
- Schach dem Teufel (1953)
- Die Caine war ihr Schicksal (1954)
- Sabrina (1954)
- Die barfüßige Gräfin (1954)
- Wir sind keine Engel (1955)
- Die linke Hand Gottes (1955)
- An einem Tag wie jeder andere (1955)
- Schmutziger Lorbeer (1956)