Das schwerreiche Ehepaar Hugo beauftragt eine Detektei, herauszufinden, mit was für einem Mädchen sich ihr Sohn herumtreibt. „Das Auge“, bester Mann der Detektei, bekommt den Auftrag. Ein Sonderling; ein Eigenbrötler, der nicht lang braucht, das Turtelpaar aufzutreiben.
Der Hugo-Sohn ist wenig später tot. Sie seine Möerderin. „Auge“ folgt dem Mädchen. Fasziniert von dessen geheimnisvoller Schönheit. Er reist ihr durch halb Europa nach, beobachtet, wie sie mitten im luxuriösen Ambiente immer neue Identitäten annimmt, deckt sie vor seiner Chefin, sieht schließlich in ihr seine Tochter marie, die er nie kennengelernt hat.
Sie mordet weiter. Einen reichen Mann nach dem anderen. Er räumt die Leichen aus dem Weg …
Ein großartiger Film. Der Franzose Claude Miller auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Zusammen mit dem Thriller Das Verhör (1981) hat Miller zwei meiner All-Time-Favorites gedreht. Michel Serrault ("Die Fantome des Hutmachers" – 1982; Das Verhör – 1981; "Ein Käfig voller Narren" – 1978) als knarziger Detektiv, der nur tapsig wirkt, während er gleichzeitig scharf beobachtet und dauernd Parallelen zu einer mysteriösen Tochter Marie zieht, über die seine Ex-Frau grausame Spielchen mit ihm treibt. Isabelle Adjani (Nosferatu: Phantom der Nacht – 1979; Driver – 1978; Der Mieter – 1976; Die Geschichte der Adele H. – 1975; "Die Ohrfeige" – 1974) variiert gekonnt ihre bekannten Undurchschaubares-Mädchen-Rollen zwischen glitzerndem Vamp, unschuldigem Mädchen und eiskalter Killerin.
Gedreht an den Adressen der Schönen und Reichen hält Miller eine elegante Balance zwischen dem schmutzigen Tun seiner Akteure und der Sucht nach Augenfutter für das zahlende Publikum.
"Mortelle Randonnée" wurde 1999 neu verfilmt. In Eye of the Behälter übernimmt Ewan McGregor die Serrault-Rolle – die damit erheblich verjüngt wird – und Ashley Judd den Part der Adjani.