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Kinoplakat: Boomer – Überfall auf Hollywood
Lustiger Actionspaß, der vorgibt,
mehr zu sein, als er ist
Titel Boomer – Überfall auf Hollywood
(The Taking of Beverly Hills)
Drehbuch Sidney J. Furie + Rick Natkin + David Fuller + David J. Burke
Regie Sidney J. Furie, USA 1991
Darsteller
Ken Wahl, Matt Frewer, Harley Jane Kozak, Robert Davi, Lee Ving, Branscombe Richmond, Lyman Ward, Michael Bowen, William Prince, Michael G. Kehoe, Mark Haining, Jason Blicker, Tony Ganios, Ken Swofford, Raymond Singer u.a.
Genre Action
Filmlänge 96 Minuten
Deutschlandstart
6. Februar 1992
Inhalt

Nach einem inszenierten Giftmüllunfall schwärmen falsche Polizisten nach Beverly Hills aus, um die Bewohner des Nobelviertels und die Geschäftsleute am Rodeo Drive zu evakuieren. Im zweiten Schritt wollen sie die verwaiste Gegend in aller Ruhe ausplündern.

Football-Star Boomer sitzt in der Badewanne und bekommt von alldem nichts mit. Während er wieder auftaucht, sind die Gangster schon ordentlich am Einpacken. Wo ist die Polizei? Weggesperrt. Telefon? Abgeklemmt.

Boomer und der Ex-Cop Ed müssen den Kampf allein aufnehmen …

Was zu sagen wäre

Der Film hat in etwa die sechsfache Spielfläche seines großen Vorbilds, Stirb Langsam, mit 19 Millionen Dollar Produktionsbudget allerdings neun Millionen weniger der Hochhaus-Film. Vielleicht liegt die simple Struktur ja darin begründet – Beverly Hills muss man sich halt leisten können, sonst sieht es schnell billig aus. Wir erleben einen lustigen Film … lustig im Sinne von ordentlichem Zeitvertreib.

DVD-Cover: Boomer – Überfall auf HollywoodWorum geht‘s? Naja, ein VoKuHiLa-Typ, behaupteter Star-Quarterback, grabscht sich den Love-Interest seines Geldgebers, des pockennarbig widerlichen Robert Masterson (den Robert Davi als Schwarz-Weiß-Kopie seines zwei Jahre älteren Franz Sanchez runterspielt), just als der beschließt, mittels einer gigantischen Operation, Beverly Hills komplett auszurauben. Die Story ist so abstrus, dass Regisseur Sidney J. Furie gut daran tut, nicht allzu sehr in die Tiefen seiner Figuren vorzudringen.

Die feine Klinge ziselierter Actiondramaturgie ist sein Werkzeug nicht. Furie greift zum Holzhammer. Wenn der Star-Footballer die sozial engagierte Freundin des Geldgebers flach legen will, räumt er zuerst seinen Terminkalender frei, um den Kindern Obdachloser ein Jahr lang jeden Samstag ein Training zu geben – so ein Quarterback hat ja auch sonst keine Termine außerhalb seiner Spiele. Dann lädt er sie zu sich nach Hause und flugs in die übergroße Schaumbadewanne. Ein Dinner vorweg zum besser-kennenlernen? Ach quatsch, Zeitverschwendung, ein bisschen vor dem Kaminfeuer hocken reicht auch.

Der Film bleibt an der Oberfläche. Und damit bleibt er ein Ereignis für jene, die Donnerstagnacht nicht schlafen können und – bald nach Mitternacht – durch die Programme zappen, bei RTL-II hängen bleiben und erleben, wie geldgeile Gangster Beverly Hills ausrauben und Ken Wahl („Omega Syndrome“ – 1986; „Der Söldner“ – 1982; „The Bronx“ – 1981; „The Wanderers“ – 1979) sie daran hindert. Wenn die Bösewichter die Villen in Beverly Hills leer räumen, fahren sie mit dem Panzer nicht nur vor, sondern auch gleich rein. Bei der Gelegenheit erkennen wir die splitternden Wände als Kulisse aus Holzrahmen und Leinwand. Ein – je nach Standpunkt jedenfalls – großartiger Film, oder ein platter Film.

Ich tendiere eher zu plattem Film. Gut zum Gucken. Netter Zeitvertreib. Aber nicht, wenn ich Besseres zu tun habe.

Wertung: 3 von 10 D-Mark
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