IMDB

Plakatmotiv: Auf der Jagd nach dem Grünen Diamanten (1984)

Ein flottes Abenteuer auf Pumps,
im Schatten des Fedora-Hutes

Titel Auf der Jagd nach dem Grünen Diamanten
(Romancing the Stone)
Drehbuch Diane Thomas
Regie Robert Zemeckis, USA, Mexiko 1984
Darsteller

Michael Douglas, Kathleen Turner, Danny DeVito, Zack Norman, Alfonso Arau, Manuel Ojeda, Holland Taylor, Mary Ellen Trainor, Eve Smith, Joe Nesnow, José Chávez, Evita Muñoz 'Chachita', Camillo García, Rodrigo Puebla, Paco Morayta u.a.

Genre Abenteuer
Filmlänge 106 Minuten
Deutschlandstart
30. November 1984
Inhalt

Joan Wilder liebt das Abenteuer – kernige Männer, toughe Frauen, exotische Orte, fremde Reptilien. Joan Wilder, waschechte New Yorkerin, liebt das Abenteuer, sofern sie es von ihrem Schreibtisch aus begleiten kann. Deshalb schreibt sie Abenteuerromane – recht erfolgreich.

Heute hat sie Post von ihrem vor Kurzem ermordeten Schwager aus Kolumbien bekommen. Kurz darauf erhält sie einen Anruf von ihrer Schwester, die entführt wurde. Die Entführer Ira und Ralph verlangen für ihre Freilassung die Schatzkarte, die Joan per Post erhalten hat. Joan bleibt nichts anderes übrig: Sie verlässt ihren Schreibtisch und fliegt nach Kolumbien, um die Forderung der Entführer zu erfüllen.

Vor Ort lernt sie Jack T. Colton kennen, offenbar ein echter Abenteurer; der allerdings nur gegen ein stattliches Honorar bereit ist, ihr zu helfen. Die beiden verstecken sich vor den Entführern und vor Zolo, einem Offizier des Geheimdienstes des Landes, der ebenfalls die Karte bekommen will. Unterwegs erhalten sie Hilfe in einem Dorf, in dem ein Schmuggler sich als ein Fan von Joan Wilder erweist.

Anhand der Karte finden Wilder und Colton einen großen Smaragd mit dem Namen El Corazón. Den würden sie nun gerne den entführern übergeben, aber die haben schon gehört, dass der Diamant gefunden wurde und die Jagd auf ihn eröffnet. In der Festung der kolumbianischen Stadt Cartagena kommt es zum Showdown zwischen der Schriftstellerin, dem abenteurer und echten Bösewichtern …

Was zu sagen wäre

Die Jagd auf den besten Wellenreiter des Indiana-Jones-Erfolges, der streng genommen auch schon (nur) Erfolge aus den 50er Jahren ausweidet, ist in vollem Gange. In Hollywood ist ein Prozess in Gang gekommen, der uns noch ein paar unterhaltsame Filme bescheren wird, auf lange Sicht aber nichts Gutes verheißt – die kopierte Kopie einer Kopie von einer Kopie ist halt dann nicht mehr aufregend und neu.

Robert Zemeckis‘ ("Mit einem Bein im Kittchen" – 1980) Versuch ist anheimelnd unterhaltsam. Die Ausgangssituation, in der eine Schriftstellerin plötzlich ihre eigenen Geschichten durchleben muss, natürlich in völlig unpassender Kleidung, und ihre Erfindungen auch sonst nicht bestätigt sieht – ritterliche Kerle? Fehlanzeige! – ist amüsant und liefert Stoff für manche Situationskomik. Das ist aber auch nötig, denn wie das Abenteuer ausgeht, ist ohnehin klar.

Michael Douglas emanzipiert sich zunehmend von seinem Schwiegersohn-Image aus den "Straßen von San Francisco", übte sich bisher in verschiedenen Formen des Thrillers (Ein Richter sieht rot – 1983; Das China-Syndrom – 1979; Coma – 1978) und erweitert seine Bandbreite jetzt mit einem Hauch von Abenteuer, das er aber stets lächelnd bezwingt. Dasselbe gilt auch für Kathleen Turner, die hier ihr Image als Femme Fatale (Eine heißkalte Frau – 1981) mit der Prise Ironie aus "Der Mann mit zwei Gehirnen" (1983) versehen kann. Ein Element für sich ist Danny DeVito (Zeit der Zärtlichkeit – 1983; "Taxi" – 1978-83) als Kleinganove Ralph, der als eine Art freier Radikaler durch diesen Film läuft. Hauchdünn angedockt in die Handlung darf er vor allem eines sein: ein anarchisch durchtriebener Danny-DeVito-Charakter. 

Alles in allem ein hart am Klischee der Geschlechterrollen entlang schrammendes, unterhaltsames Abenteuerchen.

Wertung: 5 von 10 D-Mark
IMDB