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Plakatmotiv: Asterix der Gallier (1967)

Ein Film, der wirkt, als wollten ein paar
Produzenten die schnelle Mark machen

Titel Asterix der Gallier
(Astérix le Gaulois)
Drehbuch René Goscinny & Albert Uderzo & Willy Lateste & Jos Marissen & László Molnár
nach dem gleichnamigen Comic von René Goscinny und Albert Uderzo
Regie Ray Goossens, Frankreich, Belgien 1967
Stimmen

Roger Carel, Hans Hessling, Frank Zander, Jacques Morel, Edgar Ott, Günter Pfitzmann, Pierre Tornade, Klaus W. Krause, Friedrich W. Bauschulte, Lucien Raimbourg, Eduard Wandrey, Michael Chevalier, Jacques Jouanneau, Hugo Schrader, Arne Elsholtz,  Jacques Jouanneau, Dieter Kursawe, Santiago Ziesmer, Pierre Trabaud, Martin Hirthe, Horst Niendorf, Klaus Miedel, Dieter Kursawe, Jochen Schröder, Christian Rode, Michael Chevalier, Karl Schulz, Pierre Tornade, Erich Fiedler, Edgar Ott, Bernard Lavalette, Joachim Cadenbach, Friedrich Schoenfelder u.a.
(aufgeführt sind die frz. Originalstimmen - soweit bekannt - und die Synchronstimmen der beiden deutschen Fassungen von 1967 und 1984)

Genre Zeichentrick
Filmlänge 68 Minuten
Deutschlandstart
16. Juli 1971
Inhalt

Wir schreiben das Jahr 50 vor Christus. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt!
Ganz Gallien? Nein! Ein kleines Dorf unbeugsamer Gallier leistet dem Eindringling erfolgreich Widerstand.
Ein Zaubertrank des Druiden Miraculix macht sie unbesiegbar.

Gaius Bonus, Zenturio im Römerlager "Kleinbonum", möchte unbedingt herausfinden, was die Gallier zu ihren übernatürlichen Kräften befähigt, mit denen sie bisher jeden Angriff erfolgreich abwehren konnten.

Durch einen Spion kommt er schließlich hinter das Geheimnis des Zaubertranks. Als es den Legionären dann gelingt, den Druiden Miraculix in ihre Gewalt zu bringen, Plakatmotiv: Asterix der Gallier (1967) glaubt Bonus den Sieg so gut wie in der Tasche zu haben. Er träumt davon, mit Hilfe des Zaubertranks Cäsar anstelle des Cäsar zu werden.

Aber er hat die Rechnung ohne die Listen des kleinen gallischen Kriegers Asterix gemacht …

Was zu sagen wäre

Nachdem die Comicreihe längst zum Besten gehört, was der Markt zu bieten hat, präsentieren die Erfinder Uderzo und Goscinny 1967 den ersten von vielen Asterix-Filmen in den Kinos. Der Film ist die filmische Entsprechung des ersten Bandes. Und prompt fällt auf: Asterix als Film funktioniert nicht.

Als Referenzgröße zu diesem Film müssen die Produktionen aus den Walt-Disney-Werkstätten gelten – ebenfalls Trickfilme, ebenfalls Lachgeschichten. Aber technisch ums ein Vielfaches besser gemacht. Zu selben Zeit wie dieser Film entsteht bei Disney Das Dschungelbuch (1967). Die gallischen Wälder sind Standbilder. Laufende Gallier bewegen sich mit drei verschiedenen Fußstellungen, die schnell hintereinander geschnitten werden, statisch von einer Bildseite zur anderen, untermalt von nicht dazu passenden Geräuschen. Das Boing, mit dem Obelix Römerschilde auf Römerschädel scheppert, klingt lustig, aber die Synchronisation schwankt ins slapstickhafte. Asterix sagt, als er im Wald auf Römer trifft: „Das riecht hier aber nach Maccaronifressern.“ So ein Satz passt nicht zu dem listigen gallischen Krieger, dr so gerne Wildschwein isst. Asterix ist zwar ein Comic mit Lachfaktor. Aber feiner erzählt, als der Film das tut, in dem offenbar eher der Schenkelklopfer das Publikum erreicht. Und abseits der zeitlose Bilderfolge im Heft fällt schon wahnsinnig auf, wie doof die Römer sind: Mehr als 14 Tage halten sie Miraculix und Asterix als Geisel. Wenn also Miraculix nicht im Dorf ist, wäre davon auszugehen, dass die unbeugsamen Gallier wohl keinen Zaubertrank haben. Statt aber anzugreifen, lassen sich die Römer zwei Wochen lang von Asterix und Miraculix am Bart herumführen. Im gezeichneten Comic fällt dieses Logikloch gar nicht auf. Im Kinosessel frage ich mich sogar, warum eigentlich den Galliern 14 Tage nicht auffällt, dass ihr wichtigster Krieger und ihr Druide verschwunden sind.

Der Film ist schlechter gezeichnet als die Comicvorlage und hat mit den aus den Asterix-Comics bekannten Zeichnungen kaum Übereinstimmung, nicht einmal Obelix' Hosengürtel stimmt mit der Comicvorlage überein. Der Film wirkt billig und hat kein Herz.

Wertung: 2 von 8 D-Mark
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