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Plakatmotiv: Ein dreckiger Haufen (1969)
Der Film reitet erfolglos
die Dreckige-Dutzend-Welle
Titel Ein dreckiger Haufen
(Play Dirty)
Drehbuch Melvyn Bragg + Lotte Colin + André De Toth
nach einer Geschichte von George Marton
Regie André De Toth, UK 1969
Darsteller Michael Caine, Nigel Davenport, Nigel Green, Harry Andrews, Patrick Jordan, Daniel Pilon, Martin Burland, George McKeenan, Bridget Espeet, Bernard Archard, Aly Ben Ayed, Enrique Ávila, Mohsen Ben Abdallah, Mohamed Kouka, Takis Emmanuel u.a.
Genre Abenteuer, Drama, Krieg
Filmlänge 118 Minuten
Inhalt

Nordafrika, 1942: Der britische Captain Douglas wird beauftragt, mit einer Gruppe Söldner ein deutsches Treibstoffdepot tief hinter den feindlichen Linien anzugreifen. Für Douglas, der bislang nur in der Etappe Dienst geschoben hat, ist es das erste Kommando im Feld. Seine Männer, die meisten von ihnen frühere Sträflinge, begegnen ihm mit unverhohlener Feindschaft. Sie werden besonders von ihrem Anführer Leech aufgestachelt.

Douglas und die Söldner wissen nicht, dass Brigadier Blore, der Kommandeur der Spezialeinheiten, eine Einheit regulärer Soldaten mit dem gleichen Auftrag losgeschickt hat, für den Fall, dass die Söldner keinen Erfolg haben. Ironischerweise wird diese Einheit angegriffen und aufgerieben, als Douglas mit seiner Truppe unterwegs ist.

Die Söldner nehmen eine deutsche Krankenschwester gefangen und versuchen, sie zu vergewaltigen. Als die Truppe ihr Ziel erreicht, stellt sich heraus, dass das angenommene Treibstofflager leer ist …

Was zu sagen wäre

Nach viel mehr als einer Stunde kommt endlich sowas wie Bewegung in den Film. Bis dahin ist Regisseur André De Toth damit beschäftigt, die Leere der Wüste durch Leere in der Handlung aufzuwiegen. Es passiert nichts mehr, nachdem die Figurten eingeführt sind – hier der Haufen zwielichtiger Gauner, die aus irgendeinem Grund noch in der englischen Armee sind, da das Bürokraten-Greenhorn, das es mit einem arroganten Arschloch mit gleichem militärischen Rang zu tun bekommt. Das Greenhorn spielt Michael Caine (Das Milliarden Dollar Gehirn – 1967; Siebenmal lockt das Weib – 1967; Finale in Berlin – 1966; Ipcress - streng geheim – 1965). Caine bekommt es gut, mal nicht den ausgefuchsten Profi spielen zu müssen; den Part übernimmt Nigel Davenport als besagtes Arschloch, der die Rolle von Richard Harris übernommen hat, nachdem der vom Set gefeuert worden war.

Danach verfgolgen wir den Kommandotrupp, wie er sich durch die Wüste strapaziert, sich um Befehlsgewalt und über Wüstenkompetenz streitet, Landsleute in die Falle laufen lässt und immer wieder Reifen wechselt. Aber dramaturgisch kommt der Film nicht vom Fleck. In der Struktur – und im Titel – versucht er auf der Welle des Dreckigen Dutzend zu reiten. Mit Wüste statt Frankreich. Er bietet Szenen, die dem Genre gemäß blutig ausfallen und bietet Offiziere, die ihre eigenen Männer verraten – im Produktionsjahr des Films steckt Amerika mitten im Vietnamkrieg, der lauter hässliche Geschichten dieser Art produziert hat. Aber das Personal bleibt unbeschrieben. Bis auf Caine und Davenport, die sich ein bisschen entwickeln dürfen, bleiben die anderen Männer des Kommandos leere Hüllen.

Da helfen auch das explosive, zynische Finale nicht.

Wertung: 3 von 8 D-Mark
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