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Plakatmotiv: Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster (1971)

Nach den Atombomben bekämpft
Godzilla nun die Umweltverschmutzung

Titel Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster
(Gojira tai Hedora)
Drehbuch Yoshimitsu Banno + Takeshi Kimura
Regie Yoshimitsu Banno, Japan 1971
Darsteller

Akira Yamauchi, Toshie Kimura, Hiroyuki Kawase, Toshio Shiba, Keiko Mari, Yoshio Yoshida, Haruo Suzuki, Yoshio Katsube, Susumu Okabe, Kentaro Watanabe, Wataru Ômae, Tadashi Okabe, Shigeo Katô, Takuya Yuki, Eisaburo Komatsu u.a.

Genre Monsterfilm
Filmlänge 85 Minuten
Deutschlandstart
10. Dezember 1978
Website Godzilla-Wiki
Inhalt

Dem Müll und Dreck, mit denen die Menschen das Meer vor Tokio verschmutzen, entsteigt ein kolossaler Mutant; vom japanischen Volk „Hydrox“ genannt (japanisch: Hedorah, von hedoro „Schlamm, Schlick; Industrieabfall“).

Als der Wissenschaftler Dr. Yano das Monster untersuchen will, erleidet er durch dieses schwere Verbrennungen. Hydrox streicht über das Land und ernährt sich von Industrieabfällen. Im Lauf der Zeit wächst Hydrox immer stärker; zudem stellt Dr. Yano fest, dass sich das Monster im Amphibienstadium befindet und einem Umwandlungsprozess unterliegt.

Von seinem Sohn inspiriert, findet Dr. Yano heraus, dass Elektrizität für Hydrox eine tödliche Wirkung hat. Godzilla erscheint und jagt das Ungeheuer …

Was zu sagen wäre

Das kommt davon, wenn man ein kassenträchtiges Monster erschaffen hat. Die Tōhō-Studios haben mit Godzilla einen Filmcharakter erschaffen, der für viele Fortsetzungen taugt – der aber auch Konkurrenten in die Spur setzt.

Die Tōhō-Studios, für die Regisseur Ishirō Honda Godzilla erfunden hatte, suchen ganz offenbar für ihre Filme ein neues Thema und haben es in der globalen Umweltzerstörung gefunden, die Jun Fukuda in seinem Godzilla Film Die Ungeheuer aus dem Meer (1966) schon mal aufgegriffen hat. Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, die den Ur-Godzilla 1954 erschaffen hatten, sind als Thema in diesem Genre ausgereizt und gleichzeitig steigt Konkrrenz aus den Schützengräben: Das Filmstudio Daiei Pictures ist mit "Gamera tai Shinkai Kaiju Jigura" (mit dem schildkrötenartigen Filmmonster Gamera) erfolgreich auf den Monster-Zug aufgesprungen.

Plakatmotiv: Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster (1971)In einer Szene schwebt die Kamera über den Meeresgrund, der übersäht ist von Plastikspielzeug, Müll und anderem schwer abbaubaren Material. Aus diesem Zeug entwickelt sich Japans neue Nemesis – Hydrox! „Von der Atombombe und der Wasserstoffbombe fällt radioaktiver Staub ins Meer, Abfälle und Giftgase kommen ins Meer. Und alle Lebewesen im Wasser sterben.“ „Teufelsmonster“-Regisseur Yoshimitsu Banno versucht, den jüngsten Godzilla-Film mit Comic-Elementen im Zeichentrick-Format aufzulockern. Das gelingt nicht wirklich. Aber das ist andererseits auch nicht entscheidend.

Da gibt es eine lustige Szene, in der ein Professor im Fernsehinterview das Monster erklären soll: „Hydrox lebt in einem Raum, in dem irdisches Leben nicht existieren kann, in einer Atmosphäre des Todes. Das heißt praktisch in Schlamm- und Industrieabgasen. Es wäre also denkbar, dass Sauerstoff sein Wachstum beeinträchtigen könnte.“ In dieser Szene steckt aller naiver Fortschrittsglaube, zu dem die Menschen fähig sind, während sie sich gleichzeitig außerstande sehen, daran etwas zu ändern. Entscheidend ist, dass das Monster vernichtet wird, nicht die Lebensumstände der Menschen!

Zum Glück gibt es Godzilla, der ja seit einigen Jahren den Menschen sehr wohl gesonnen auftritt. „Godzilla würde wütend werden, wenn er das sehen würde. Er würde etwas dagegen unternehmen“, schreibt Schüler Ken Yano aus der zweiten Klasse in einem Aufsatz. Und so soll es dann geschehen. Godzilla schlägt mächtig zurück – im klassischen Tōhō-Style: Ein Mann im Gummikostüm walzt zu fröhlichem Score über Land und See, um die Produkte der menschlichen Umweltverschmutzung zu eliminieren und die Bewohner des Planeten Erde eines Besseren zu belehren.

Die Welt, die Hydrox da angreift und die Godzilla – der hier eher auftritt, wie ein süßes Kätzchen mit Kugelaugen und lustigen Armbewegungen, denn als ein gigantisches Monster – dann für The Greater Good zerstört, ist eine beseelte 68-Flower-Power-Pop-Op-Gesellschaft, die sich in Nachtclubs vergnügt, in denen eine schmal bekleidete Sängerin den Niedergang der Natur besingt – „Wohin sind Fische und Vögel verschwunden?“. Bemerkenswert: In einem dicht besiedelten Japan schaffen es Godzilla und Hydrox, ihren Kampf ganz und gar außerhalb der Städte zu führen – der Schaden also ist vergleichsweise gering.

Messagefaktor: hoch! Spannungsfaktor: naja. Lustfaktor: Für Fans ist der Film (natürlich und unerklärlich) ein Muss.

Wertung: 3 von 8 D-Mark
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