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Kinoplakat: X-Men Origins - Wolverine
Comic-Verfilmung ohne Esprit
Superhelden zur Dutzendware
Titel X-Men Origins: Wolverine
(X-Men Origins: Wolverine)
Drehbuch David Benioff + Skip Woods
nach den Marvel Comics von Stan Lee und Jack Kirby
Regie Gavin Hood, USA 2009
Darsteller Hugh Jackman, Liev Schreiber, Danny Huston, Will i Am, Lynn Collins, Kevin Durand, Dominic Monaghan, Taylor Kitsc, Daniel Henney, Ryan Reynolds, Scott Adkins, Tim Pocock, Julia Blake, Max Cullen, Troye Sivan u.a.
Genre Comic-Verfilmung
Filmlänge 107 Minuten
Deutschlandstart
29. April 2009
Inhalt

James Howlett hatte keine nette Kindheit. Wenn er erregt wurde, schossen ihm messerscharfe Knochen aus der Haut zwischen den Fingern. Mit diesen tötete er einst seinen Vater; seither irrt er mit seinem Bruder Victor Creed durch die Jahrhunderte, denn... James und Victor sind unsterbliche Mutanten - so gut wie unzerstörbar. Und damit - als die militärische Wissenschaft weit genug entwickelt ist - ein gefundenes Fressen wür die Uniformträger. Sprich: Für Colonel William Stryker.

Nach traumatischen Kriegserfahrungen hatte sich James in die kanadischen Berge zurückgezogen, lebte mit seiner Freundin das einfache, aber herzliche Leben eines Holzfällers. Dann brach das Unheil herein, seine Freundin wurde ermordet. Und William Stryker tauchter - wieder - auf. James lässt sich zu einem geheimen Experiment überreden - "Weapon X".
Stryker verwebt Howletts Skelett mit unzerstörbarem Adamantium verwoben. Als Howlett klar wird, was Stryker mit ihm vorhat, flieht er - mit letzter Kraft. Der unverwundbare Mutant Wolverine ist geboren.

Als er erfährt, dass sein Bruder - Victor Creed, mittlerweile der mordlüsterne Sabretooth für den Mord an seiner Freundin verantwortlich ist, hat James nur noch ein Ziel: Rache ...

Was zu sagen wäre

Teaserplakat: X-Men Origins - WolverineHugh Jackman grimmt. Das Adamantium klirrt. Die Effekte schlagen Purzelbaum. Hubschrauber explodieren zu Dutzenden. Und dann geht der Vorhang zu, das Licht geht an und Du weißt, Du hast Dich irgendwie gut unterhalten. Aber jetzt hättest Du Lust auf einen ordentlichen Actionfilm.

Mit dem vorliegenden Film ist es kaum anders, als mit einem Hamburger von McDonalds. Kaum hast Du ihn gegessen, packt dich das schlechte Gewissen und Dein Stoffwechsel verlangt nach Fleisch. Obwohl wir das wissen, gehen wir weiter zu McD.
Aber seltener.

Dieser Wolverine-Film ist merkwürdig aus der Zeit gefallen. Mitte der 1980er Jahre, zu Zeiten, als der Terminator die Grenzen des außergewöhnlichen Kinos verschob, wäre X-Men Origins ein ganz beeindruckender Film gewesen; heute ist er ein akurat abgefilmtes Comicheft, bei der vom ersten Frame an klar ist, wer alles nicht ernsthaft in Gefahr gerät oder bei in den nächsten 90 Minuten zu erwartenden Rachefeldzügen nicht über die Klinge springen wird.
Als Teenager freute ich mich, wenn ein Comicbook herauskam, das die lange beweinte Lücke zwischen Gestern und Morgen schloss und Bild für Bild erklärte, wer warum und wann. Jetzt überträgt der MARVEL-Verlag diese Politik auf die Leinwand - und auf die DVD, die selbstverständlich dann in meinem DVD-Regal vor die drei X-Men-Filme einsortiert wird - is' ja gut! Erfüllt ja die Erwartung!

Aber brauchen tut solche Filme eigentlich kein Mensch. Am Ende bleiben sie teure Marketingvehikel für neue Comicbooks und Games, die nicht satt machen.

Außerdem treffe ich in solchen Filmen auf die gefürchteten Multiplex-Teenager. Im CinemaxX am Potsdamer Platz, Berlin, saßen in der Reihe hinter mir etwa zehn davon. Sie quatschten ununterbrochen. Die hormonübersteuerten Jungs faselten über Adamantium, Superhelden und Vorgängerfilme, warfen Serien, Verlage und Helden/Schurken durcheinander, und machten damit offenbar großen Eindruck auf die hormongesteuerten Mädchen, die ununterbrochen bewundertend giggelten; zudem sorgten sie sich, ob sie denn hier alles verstehen könnten, wo sie doch die drei anderen X-Men-Filme nicht gesehen hätten.

Ist schon wahr: Teenager! Dafür werden Kinos gebaut.

Wertung: 4 von 6 €uro
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