IMDB
Plakatmotiv: Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone (2018)
Ein krachendes Finale
mit epochalem Touch
Titel Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone
(Maze Runner: The Death Cure)
Drehbuch T.S. Nowlin
nach dem Roman „Die Auserwählten – In der Todeszone“ von James Dashner
Regie Wes Ball, USA 2018
Darsteller Dylan O'Brien, Ki Hong Lee, Kaya Scodelario, Thomas Brodie-Sangster, Dexter Darden, Will Poulter, Jacob Lofland, Rosa Salazar, Giancarlo Esposito, Patricia Clarkson, Aidan Gillen, Barry Pepper, Nathalie Emmanuel, Katherine McNamara, Walton Goggins u.a.
Genre Fantasy, Abenteuer
Filmlänge 143 Minuten
Deutschlandstart
1. Februar 2018
Inhalt

Nachdem Thomas und seine Freunde von Teresa verraten wurden und viele seiner Freunde von WCKD entführt wurden, muss er nun einen Weg finden, zurückzuschlagen.

Um seine Freunde zu retten und die Organisation zu zerschlagen, muss er mit den restlichen Rebellen in die letzte Stadt der Menschen eindringen. Doch dies ist noch viel schwieriger als befürchtet.

Die Stadt erweist sich als ein weiteres tödliches Labyrinth und Thomas' Nemesis Ava Paige steht bereits kurz vor einem endgültigem Sieg …

Was zu sagen wäre

Das Finale einer Trilogie hat es nie leicht: Alle wissen, es wird zu Ende gehen. Und dann ist es meist nicht ausreichend spannend.

An so etwas ist die Bestimmung-Trilogie gescheitert. Das Finale der Maze Runner-Trilogie lässt solche Gedanken erst gar nicht zu und drückt gleich aufs Tempo.

Der Vorspann hat noch nicht begonnen, da erleben wir eine Mad-Max-artige Jagd zweier Jeep-Trucks auf einen Gefangenentransporter auf Schienen. Thomas und seine Freunde wollen Minho befreien, gemäß dem Marines-Motto „No Man left behind“.Das ist der Zauber dieser Trilogie, die sich an eine juvenile Zielgruppe wendet, die ihren Platz in der Gesellschaft sucht, die – wieder – von einem Auserwählten handelt, der der lebende Antikörper ist und die Menschheit retten kann. Ein Jesus mit Gefühlen und Herz und Schwächen, in dem sich jeder zwischen 11 und 25 Jahren erkennt: „Wir, die wir uns gegen doofe Erwachsene durchsetzen müssen, halten un-be-dinght-zusammen!“

Nein, als eigenständiger Film ist das lediglich eine Aneinanderreihung von Explosionen, Car-Crashes und hässlich geschminkten Zombies. Aber innerhalb des noch jungen Genres der Abenteuer-Trilogien für Teenager (Hunger Games, „Percy Jackson“, Die Bestimmung) gehört die Maze Runner-Trilogie nach diesem Finale zu den besseren Trilogien. Sie erzählt von Freundschaft und Loyalität, von Usurpatoren, von Verführung.

Und sie hat in der Person der Verräterin Teresa eine wirklich tragische Judas-Figur. Wir müssen uns Judas als einen guten Menschen vorstellen: Ohne Judas wäre Jesus möglicherweise nicht gekreuzigt worden, hätte eine (spätere) Weltreligion keine Startbasis gehabt.

Ohne Teresa würde der Trilogie die innere Spannung fehlen. Die Action ist ja nur das Eine: Die Freunde wollen in die Stadt, um ihren Freund zu befreien – das berechtigt zu allerlei Explosionen, Panzerzermalmungen und Skyscrapereinstürzen. Aber da ist, unabhängig von Ava Paige, Janson und den anderen erwachsenen Schnöseln, noch dieses Zombie-Problem. Und da ist Teresa eine unumgängliche Hausnummer, die sich derart hochschaukelt, wie ich das von einem ordentlichen Teenage-Actioner erwarte. Da greift Regisseur Wes Ball sogar auf James Camerons Befreiungs-Action aus Aliens – Die Rückkehr zurück.

Aber: Wir wollen eines nicht übersehen! Die Auserwählten, die schon im Filmtitel verewigt werden, sind keine Auserwählten, weil es da eine Prophezeihung gäbe. Die Auserwählten sind The Chosen Ones durch angeborene Immunität, also: durch überlegenes Erbgut.“ Das wollen wir festhalten als scharf zu hinterfragendes Momentum – das mit dem angeblich überlegenenm Erbgut hatten wir in der Geschichte ja schon mal.

Dennoch macht der Film Spaß. Ich bin gerne nochmal Teenager (obwohl ich in jenem Abschnitt wirklich nichts mehr zu suchen habe) und lasse mich mitreißen. Denken tue ich später. Dann habe ich aber zumindest schon mal die Welt gerettet.

Wertung: 5 von 8 €uro
IMDB