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Kinoplakat: Wall•E – Der letzte räumt die Erde auf

Wunderbar. Pixar entdeckt
die Schönheit der Ruhe

Titel Wall•E – Der letzte räumt die Erde auf
(Wall•E)
Drehbuch Andrew Stanton + Pete Docter + Jim Reardon
Regie Andrew Stanton, USA 2008
Stimmen

Ben Burtt / Timmo Niesner, Bernhard Völger, Elissa Knight / Luise Helm, Jeff Garlin / Markus Maria Profitlich, Fred Willard / Hans-Jürgen Dittberner, MacInTalk / Joachim Kerzel, John Ratzenberger / Marco Kröger, Kathy Najimy / Almut Zydra, Sigourney Weaver / Ulrike Stürzbecher u.a.

Genre Animation, Science Fiction
Filmlänge 98 Minuten
Deutschlandstart
25. September 2008
Website wall-e.com
Inhalt

Teaserplakat: WALL•EDie Welt ist leer. Kein Mensch ist mehr da. Nur sein Müll. Und einer, der ihn aufräumen soll. Ein Waste Allocation Load Lifter, Earth-class – WALL•E. Und eine Kakerlake, die ihn auf seinen Müll-zu-Würfel-Verarbeitungstouren in Los Angeles begleitet.

WALL•E wird ewig so weitermachen. Dass alle Müll irgendwann gewürfelt und gestapelt ist, scheint ebenso unwahrscheinllich, wie dass ihm der Saft ausgeht. WALL•E arbeitet auf Solarstrom. Und dann kommt dieses Raumschiff. Und aus diesem Raumschiff kommt EVE, der wunderschöne, strahlend weiße Roboter – der WALL•E freilich zunächst als Bedrohung erkennt. WALL•E braucht eine Weile, bis Vertrauen aufgebaut ist.

Und endlich darf er EVE in seine Behausung führen. Wo sie allerdings nach wenigen Minuten zur Salzsäure erstarrt – kurz, nachdem sie sich ein grünes Ding in einem Blumentopf einverleibt hat und seither grün schimmert.

Kurze Zeit später taucht denn auch das riesige Raumschiff auf und nimmt EVE wieder mit. Unbemerkt an der Außenhülle festgekrallt: WALL•E. Und so findet er zu seinen ehemaligen Bedienern zurück - den Menschen. Die sind allerdings fett und faul und ein wenig blöde geworden da draußen im All; längst haben Roboter auch die letzte Darreichung übernommen. Der Mensch hat das Aufstehen-müssen wegrationalisiert, ebenso, wie die Kunst, ein Raumschiff zu steuern.

Auch hier führt eine Maschine alle Hebel. Sie verhindert sehr effizient, dass die Menschheit je zur Erde zurückkehrt und sich dort womöglich von der Maschine emanzipiert. WALL•E’s Stunde ist gekommen …

Was zu sagen wäre

Kinoplakat: WALL•ESensationell. Großartig. Wunderbar. Sehr mutig. Ich möchte Mäuschen gewesen sein, als die Pixar-Leute diesen Film entwickelt haben.
Ich stelle mir vor, dass Andrew Stanton oder Pete Doctor mal abends saßen und einer sagte „Ich stelle mir vor, der letzte Roboter auf einer menschenleeren Erde verliebt sich in einen aus dem All kommenden zweiten Roboter … keine Dialoge”. Im allgemeinen endet das Gespräch nach einem Kommentar à la „Das geht ja nun gar nicht”. Nicht bei Pixar.

Pixar macht daraus ein wunderbares Kinoabenteuer, das in den ersten 40 Minuten dann in der Tat ohne Dialog auskommt, aber alles erklärt, was der Zuschauer über den Zustand seiner Welt wissen muss. Bevölkert ist der Film von schrulligen Maschinen, deren Anmutung menschlicher ist, als jene der fetten Menschen, die wenig Sympathie wecken.

Dass der intrigante Steuerroboter ein Lookalike seines großen Ahnen HAL aus „2001 – a Space odyssee”  (1968) ist, erscheint in diesem kreativen Reigen als eher durchschnittliche Idee.

Pixar bekommt langsam ein Problem: Sie produzieren Kracher auf Kracher … was soll da noch kommen?

Wertung: 7 von 6 €uro
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