Kurzerhand bekämpft Rick als „Dragonfly“ das Böse, doch stellt sich jemand seinem Schicksal in den Weg: Lou Landers. Nach einem schiefgegangenen Experiment entwickelt auch Lou Superkräfte. Er kann einer Person die Lebenskraft stehlen und sucht so die Unsterblichkeit unter dem Namen „Sanduhr“. Durch ihn wird auch Ricks Tante im Film getötet. Jill verliebt sich in Dragonfly, weiß allerdings nicht, dass Rick Dragonfly ist. Gleichzeitig kommt Jill auch Rick näher, aber nachdem die beiden schon so gut wie zusammen waren, beschließt Rick, dass sie doch nicht zusammen sein können, wohl um Jill nicht zu gefährden. Schließlich hat Rick Riker keine Lust mehr auf Dragonfly und hört auf. Doch nach ein paar Tagen gelingt es Onkel Albert Rick Riker zu überreden, dass er wieder mit Dragonfly anfangen soll. Dragonfly geht dann zu einer Friedenspreisverleihung. Dort kann er noch die Sanduhr erledigen. Schließlich findet Jill heraus, dass Rick Riker Dragonfly ist …
Es gab in den 1990er jahren herrlich gelungene Verarschungen großer Katastrophenfilme der 70er Jahre und alter Polizeiserien, die alle unter dem Namen ZAZ berühmt wurden. Filme wie „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ und „Die nackte Kanone“ von den Regie-Autoren David + Jerry Zucker (die beiden „Z“) und Jim Abrahams (das „A“ in ZAZ) gewannen durch den heiligen Ernst, mit denen die Macher den noch viel heiligeren Ernst solcher Filme wie Airport, Erbeben oder Flammendes Inferno hopps nahmen. In diesem Geist versucht David Zucker in Kooperation mit den Produzenten Harvey und Bob Weinstein, jetzt Superheldenfilme zu karikieren. Das funktioniert hier und da leidlich. Angelehnt an die Story von Sam Raimis ersten Spider-Man werden alle bekannten Szenen überdreht, ausgewaltzt und jeder Gag aus ihnen herausgeholt, die einem Autoren einfallen können. Die Handlung allerdings ist zu dünn. Lieblos werden irgenbdwelche Superheldencharaktere irgendwo hergeholt, müssen Unsinn erleiden und verschwinden dann ohne weitere Folge wieder. Das ist reine Nummernrevue, keine Filmdramaturgie, die die zuvor erwähnten ZAZ-Filme durchaus hatten. Manchmal zünden einzelne Gags, aber die meisten sind so überzeichnet, dass sie innerhalb der Szene keinen Sinn mehr ergeben.
Wenn Rick seine Jill verlässt, erklingt „All by my Side“ und überall sitzen sich küssende Paare, kopulierende Windbeutel und Menschen im Bett. Die beliebte Schweißtropfen-Szene (der Held versteckt sich an der Decke und ein herabfallender Schweißtropfen droht ihn zu verraten) wird hier auf ein dringendes (Toiletten)Bedürfnis des an der Decke hängenden Helden umgedichtet – es tropft, es strullert wie aus dem Rasensprenger; so richtig verweigern kann man sich der Albernheit solch einer Szene nicht. Und irgendwann steht der Dalai Lama nackt auf der Bühne und im Saal prügeln sich Nelson Mandela, Desmond Tutu und der Papst. Das ist alles furchtbar albern, dramaturgisch untere Schublade inklusive jeder Menge Titten- und Furzwitze. Kann man mögen, muss man aber nicht.
Weil die Dramaturgie nicht reicht für das, was man einen „abendfüllenden Spielfilm“ nennt, setzen die Macher ans Ende noch so eine Art Outtakes (um Zeit zu schinden), um auf halbwegs verwertbare 75 Minuten zu kommen; statt dessen macht diese Schlusssequenz deutlich, dass der Film nicht endgültig durchdacht ist. Dieses Superhero-Movie ist eine nette Ansammlung von Gags, bei denen man hier und da mal lachen kann. Aber es fehlt der Charme einer halbwegs liebevollen Geschichte.
Was bleibt, ist eine grandiose Tom-Cruise-Persiflage
Im Film werden einige Filme des Superhelden-Genres parodiert. Unter anderem:
- Spider-Man
- X-Men
- Fantastic Four
- Batman
- Superman
- Blade
- „Das Phantom“
- Matrix
Spider-Man im Kino
- Spider-Man (2002)
- Spider-Man 2 (2004)
- Spider-Man 3 (2007)
- The Amazing Spider-Man (2012)
- The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro (2014)
- Spider-Man – Homecoming (2017)
- Spider-Man: A New Universe (2018)
- Spider-Man: Far from Home (2019)
- Spider-Man: No way Home (2021)
- Spider-Man: Across the Spider-Verse (2023)
Übersicht: Helden im Comic, Helden auf der Leinwand