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Plakatmotiv: (Stephen King's) A Good Marriage
Eine ungewöhnliche Stephen-King-Story.
Eine Geschichte voller Sarkasmus
Titel A Good Marriage
(A Good Marriage)
Drehbuch Stephen King
Regie Peter Askin, USA 2014
Darsteller Joan Allen, Anthony LaPaglia, Stephen Lang, Cara Buono, Kristen Connolly, Mike O', Theo Stockman, Will Rogers, Pun Bandhu, Terra Mackintosh, Robert Hogan, Sean Dugan, Danny Binstock, Kris Lundberg, Susan Blommaert u.a.
Genre Thriller, Komödie
Filmlänge 102 Minuten
Deutschlandstart
9. April 2015
Inhalt

Darcy Anderson und ihr Ehemann Bob sind seit 25 Jahren glücklich verheiratet. Während das Parr den 25. Hochzeitstag mit Verwandten und Freunden feiert, sorgt ein Serienkiller, der im Nordosten der USA unterwegs ist, für Gesprächsstoff.

Immer mehr Frauenmorde gehen auf das Konto des sadistischen Täters, der die Polizei vor große Probleme stellt, führt er sie doch ständig an der Nase herum und leitet die ermittelnden Beamten in die Irre. Die junge Nachbarin Betty Pike warnt Darcy vor dem Killer, doch sie macht sich anfangs nicht viel daraus.

Dann entdeckt die Verheiratete aber ein Geheimnis ihres Mannes, welches er all die Jahre sorgsam vor ihr verborgen hat – zu Recht. Die Tatsache, ein Serienkiller zu sein, sollte man nicht einmal mit der Ehefrau teilen.

Und jetzt? Plötzlich steht nach 25 Jahren nicht nur ihre Ehe vor dem Abgrund. Auch Darcys Leben ist bedroht …

Was zu sagen wäre

Der Horror, der in Stephen Kings Geschichten Platz nimmt, ist eher menschlicher Provenienz. Natürlich gibt es auch bei King Vampire, bösartige Straßenkreuzer, telekinetisch begabte Mädchen oder einen Friedhof, der seine Toten wieder hergibt. Seine großen Klassiker aber kommen ohne das Übernatürliche aus – der Bernhardiner „Cujo“, dewr die Kleinstadt Ludlow terrorisiert, hat einfach die Tollwut. Die Leiche, die die vier Jungs in Stand by me suchen, ist einfach ein vom Zug überfahjrener Teenager. Annie Wilkes, die in Misery ihren Lieblingsautor foltert, ist vielleicht wahnsinnig, aber eigentlich nur des Autors „Größter Fan“. King destilliert den Schrecken aus dem Alltäglichen und führt ihm dann einen Happen Übernatürliches zu.

So ist die Geschichte, die King hier als Drehbuch vorlegt, nur auf den ersten Blick überraschend. Eine glückliche Ehe. Ein Serienkiller. Keine Gespenster. Kings Schrecken im Alltäglichen gründet hier nicht in 25 Jahren anstrengender Ehe-Arbeit. Es ist einfach der Gatte, der sich als weit gereister Killer herausstellt, der „unmoralische Schlampen“ beseitigt – also allein stehende Frauen.

Bis zu dieser Entdeckung dümpelt der Film als fröhliche Familienparty 30 Minuten lang ansehnlich über die Leinwand. Dann ändert sich der Ton, der film wird düster und wegen der nicht zu erahnenden Folgen der Entdeckung, bedrohlich. Auch diese Frage klärt sich aber vergleichsweise schnell. Denn ein Mann, der vermeindlich amoralische Frauen tötet, wird ja nichts gegen eine brave, freundliche Ehefrau und Mutter haben, noch dazu, wenn es die eigene Ehefrau ist. Damit spielt das Drehbuch ein bisschen, spielt Ping Pong mit unseren Erwartungen, behauptet Szenen, die sich als Traum – oder als Traum im Traum – herausstellen. In diesem Teil ist der Film zynische Farce, wenn der liebevolle Ehemann seine verängstigte Frai in den Arm nimmt und versichert, sie solle sich keine Sorgen machen und einfach nicht zur Polizei gehen. Denn was wäre das auch für ein Aufwand? „Dann müsstest Du wohl umziehen, Schatz.“

Der Film macht Spaß, solange wir ratend zuschauen, filmisch ordentlich gelöst. Zwischendrin werden wir Zeuge, wie eine Hausfrau mit den Kenntnissen einer Hausfrau den perfekten Mord begeht. Joan Allen (Das Bourne Vermächtnis – 2012; „Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft“ – 2009; „Bonneville“ – 2006; „An deiner Schulter“ – 2005; Die Bourne Verschwörung – 2004; „Wie ein einziger Tag“ – 2004; Pleasantville – 1998; Im Körper des Feindes: Face/Off – 1997; Der Eissturm – 1997; Nixon – 1995) gibt als verunsicherte Ehefrau und starke Frau eine Gala Vorstellung – und die Regie gibt ihr den Raum dazu. „Sie werden ihren Kindern erzählen, was sie für einen großartigen Großvater hatten.“ „Ich glaube, das wird mir gelingen.“ „Und dann essen wir erstmal eine Schokolade.“ Eine böse Geschichte. Hier tritt ein King auf der selten aufblitzt – einer, der mit scharfem Skalpell die Mechanismen einer ehe in Scheiben schneidet wie etwa in „Das Spiel“.

Diese Art von Geschichten sind geeignet, als TV-Serie am Vorabend zu glänzen, angelehnt an den guten alten Zyniker Alfred Hitchcock könnte die Serie „Stephen King erzählt …“ heißen.

Wertung: 4 von 8 €uro
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