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Kinoplakat: Star Trek - Der Aufstand
Dieser Aufstand ist für die
große Leinwand zu klein
Titel Star Trek - Der Aufstand
(Star Trek - Insurrection)
Drehbuch Rick Berman
nach Motiven von Gene Roddenberry
Regie Jonathan Frakes, USA 1998
Darsteller Patrick Stewart, Jonathan Frakes, Brent Spiner, LeVar Burton, Michael Dorn, Gates McFadden, Marina Sirtis, F. Murray Abraham, Donna Murphy, Anthony Zerbe, Gregg Henry, Daniel Hugh Kelly, Michael Welch, Mark Deakins, Stephanie Niznik u.a.
Genre Science Fiction
Filmlänge 103 Minuten
Deutschlandstart
31. Dezember 1998
Website startrek.com
Inhalt

Der Planet Ba'ku. Der Androide Data, Lt. Cmdr. auf dem Raumschiff USS Enterprise (1701-E) läuft im Rahmen einer Forschungsmission Amok. Dabei enttarnt er sich und die Personen, die die Bevölkerung des Planeten heimlich überwachen. Er nimmt Geiseln.

Irgendwo in einem anderen Quadranten des Universums befindet sich die Enterprise unter dem Kommando von Captain Jean-Luc Picard auf diplomatischer Mission. Picard erfährt von Datas Amoklauf, ändert seine Pläne und jagt mit der Enterprise gen Ba'ku. Picard muss Data retten – er weiß: ist Data nicht zu reparieren, muss er zerstört werden.

Bei seinen Nachforschungen stößt Picard auf eine eigenartige Besonderheit der Ba'ku, jener Rasse, die von einem Kulturteam der Föderation beobachtet wurde. Durch die Ba'ku Anij erfährt er, dass sie, ebenso wie die meisten ihres Volkes, über 300 Jahre alt ist. Picard entdeckt aber auch, dass die Studiengruppe der Föderation nur ein Deckmantel ist. Die wahren Pläne sind anderer Natur.

Bald bleibt den Offizieren der Enterprise keine andere Wahl: Sie stellen sich gegen den direkten Befehl des Föderations-Admirals Dougherty. Denn es steht nicht nur eine Verletzung moralischer Grundwerte zur Debatte. Vor allem sind hohe Würdenträger der Föderation drauf und dran, in einem unheiligen Pakt mit der Rasse der Son'a die Oberste Direktive der Föderation zu verletzen: Das absolute Verbot, sich in die Belange anderer Wesen einzumischen …

Was zu sagen wäre

Jonathan „Riker” Frakes sitzt wieder auf dem Regiestuhl und führt die TNG-Crew in ihr drittes Abenteuer. Das Drehbuch kommt von Rick Berman, Mit-Autor der „Next-Generation„-TV-Serie.

Neben einer Romanze für Captain Picard kommt ebenso die Beziehung zwischen Riker und Troi wieder ans Laufen, nachdem in der Endphase der TV-Serie sich Troi und der Klingone Worf näher gekommen waren. Diese offene Entwicklung ist mit diversen Neck- und Badewannenszenen im vorliegenden Film ad acta gelegt.

Der Film hat, was man von Star Trek erwarten darf: Die moralische Debatte über die Prime Directive; Captain Picard, der diplomatisch elegant seinen Sturkopf oben behält und eine Romanze beginnt; Data, der Pinocchio unter den Androiden, versteht eimal mehr menschliche Wesenszüge nicht, diesmal die eines Kindes; Riker, der sich auf der Brücke der Enterprise 1701-E mit ebenso riskanten wie brillanten Flugmanövern gegen eine Übermacht durchsetzt und Worf, der vor lauter Stolz, Ehre und Brummbass für die Lacher sorgt. Und das Holodeck bekommt seinen signifikanten Auftritt; allerdings für eine Entführungs-Idee, die sich die Autoren bei sich selbst geklaut haben ("Homeward", Folge VII/13 vom 15. Januar 1994).

Alles schön also. Und eben deshalb krankt "„Insurrection” an der Krankheit, an der die meisten Star-Trek-Kinofilme leiden: „Der Aufstand” ist eine tolle Geschichte mit ordentlichen Schauwerten, Denkanstößen und Gänsehautmomenten für Jungs aller Altersklassen. Aber für die große Leinwand ist dieser Aufstand zwei Nummern zu klein. Unterm Strich geht es um ein paar frustrierte Neidhammel, die sich so oft haben liften lassen, dass ihre Haut reißt und die gerne den Jungbrunnen-Planeten besetzen würden. Wäre es nicht Star Trek, man könnte das für den Inhalt einer Parodie auf den Machbarkeitswahn halten. Da geht die Gene-Roddenberry-Diskussion über die ethische Frage, ob man eine Minderheit zum behaupteten Wohle einer Mehrheit einfach vertreiben darf, glatt unter.

Part IX kommt über gehobenes TV-Niveau nicht hinaus.

Wertung: 10 von 11 D-Mark
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