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Kinoplakat: Sabotage

Ein müder Blutrausch statt
ordentlicher Arnold-Action

Titel Sabotage
(Sabotage)
Drehbuch Skip Woods + David Ayer
Regie David Ayer, USA 2014
Darsteller

Arnold Schwarzenegger, Sam Worthington, Joe Manganiello, Josh Holloway, Terrence Howard, Max Martini, Kevin Vance, Mark Schlegel, Ned Yousef, Mireille Enos, Maurice Compte, Martin Donovan, Michael Monks, Nick Chacon, Tim Ware u.a.

Genre Action
Filmlänge 109 Minuten
Deutschlandstart
10. April 2014
Inhalt

Der Drogenfahnder John 'Breacher' Wharton und seine Jungs von der DEA gehören zu den besten Sondereinheiten des Landes, sie sind spezialisiert auf das Hochnehmen ganzer Kartelle.

Als Breachers Frau und sein Kind von mexikanischen Drogengangstern gefoltert und getötet werden, bleibt dem alten Haudegen nur noch die Arbeit und er beschließt, dass diese sich auch persönlich für ihn lohnen soll: Bei der nächsten Mission wollen seine Leute und er das sichergestellte Geld für sich behalten, aber als sie versuchen die reiche Beute aus dem Versteck zu fischen, ist sie verschwunden.

Breacher und seine Truppe geraten in den engeren Kreis der Verdächtigen, es gibt Streit untereinander und die geprellten Drogenbosse sind sauer. Als ein Mitglied seines Teams nach dem anderen brutal ermordet wird, muss Breacher schnell herausfinden, wer dahintersteckt …

Was zu sagen wäre

Dieser Hero, John Wharton, hat ein spezielles Hobby. Jeden Abend zündet er sich eine Zigarre an, gießt sich einen Whiskey ein und schaut ein Folter-Video. Es zeigt seine Frau, die von Maskierten misshandelt, malträtiert, gefoltert wird, wie sie schreit und ihren John um Hilfe anfleht. Aber John kann nichts mehr tun. Seine Frau und sein Sohn sind lange tot. Für ihn, John, gibt es nur noch den Job. Aber der soll sich jetzt wenigstens mal lohnen.

Es muss einen Grund geben, warum Arnold Schwarzenegger immer nochmal vor die Kamera tritt und dasselbe nochmal spielt. Mangelndes Einkommen wird der Grund nicht sein. Wahrscheinlich macht es ihm einfach Spaß, immer noch gefragt zu werden. Und was sollte er auch sonst tun mit seiner Zeit. Ein Buch schreiben? Ärgerlich ist das Fehlen eigener Ideen: Die Familie des Helden grausam gemeuchelt? Alter Hut, kennt man aus The Punisher (2004), aus Savages (2012) und vielen anderen. Die absolut humorbefreite Grundstimmung dieses Films hätte Impulse setzen können. David Ayer hätte einen düsteren Blick auf Polizisten in heutiger Zeit werfen können – eben mal ganz ohne Ironie und coole Sprüche, gleichzeitig überhöht auf das Niveau des Bigger-than-Life-Mediums Kino. Tut er aber nicht. Er reiht Klischees aneinander, von denen Zoten reißende Kerle, die behaupten, die Freundin ihres Partners und Bestbuddies, der diesem im nächsten Moment das Leben retten wird, gebumst zu haben, nur das oberflächlichste ist.

Ein Verräter in der eigenen verschworenen Gemeinschaft? Och joh …
Kernige Kerle und Frauen, härter als die Kerle? Gibt es in jedem James-Cameron-Film.

Da bleibt am Ende nicht viel mehr, als was man im Trailer schon sieht: Arnold macht einen eitlen Fatzken-Kollegen auf der Toilette nass und die verschworene Profitruppe zeigt vorschriftsmäßige Einstiege in verdächtige Häuser und bewegt sich dabei wie im Ballett.

Von ordentlicher Brutalität sind auch hier wieder die Morde der Mafia-Killer. Es fällt auf, dass die Filme der alten Recken sich im Grunde nicht von ihren 1980er-Jahren-Vorgängern unterscheiden – nur in der gezeigten Brutalität haben sie deutlich zugelegt.

Mr. Schwarzenegger hat sich seine Lorbeeren verdient. Ein Oscar-Kandidat war er nie, wollte er auch nie sein; mei, es ist halt ein Schwarzenegger-Movie. Der Held ist alt geworden und jetzt traut er sich auch, eine schurkisch angehauchte Rolle zu spielen – immerhin will er Drogengelder unterschlagen.

Wertung: 3 von 8 €uro
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