Joe nimmt daraufhin das Angebot von Ed Carlsen, einem Speditionsunternehmer, an und beginnt in dessen Büro zu arbeiten. Lana Carlsen, Eds Ehefrau, ist scharf auf Joe Fabrini, muss aber erkennen, dass Joe in Cassie Hartley verliebt ist. Als Joe sie abblitzen lässt, ermordet Lana im Frust ihren betrunkenen Ehemann. Zunächst wird der Mord als Unfall angesehen.
Nach dem Tod ihres Mannes bietet Lana Joe eine Beteiligung an der Firma an. Als sie jedoch erkennen muss, dass Joe tatsächlich Cassie Hartley heiraten möchte, bezichtigt sie Joe der Anstiftung des Mordes an ihrem Ehemann …
Walsh zeigt eine Klassengesellschaft, in der das Menschenleben dem kalten Warenverkehr untergeordnet, berechenbar wird, ein schönes Working Class-Portrait, dem ein Film-Noir-Ende aufgedrückt wird; dass dann doch noch gemordet wird, mag dem Filmstudio geschuldet sein – Warner Bros. sind halt das Filmstudio des harten Gangstermelodrams. So zeigt sich, dass auch in der Welt der LKW-Fahrer für den Aufstieg gemordet wird. Während die Männer für den Aufstieg arbeiten, bleibt den Frauen wahlweise das duldsame Warten auf den Gatten daheim, oder die zielgerichtete Ermordung der Ehemänner, um einen besseren zu bekommen.
Die juvenile Gattin des arrivierten Transportunternehmers Ed Carlsen, die darunter leidet, dass sie ihren Mann von der einsamen Landstraße, die Landstraße aber nicht aus ihrem Mann bekommt, entfaltet gar Stanwyck’sche Boshaftigkeiten bei der Durchsetzung ihrer Ziele – „Sie wissen nicht, was Liebe zu einem Mann bedeutet, aber ich weiß es. Und ich nehme ihn mit, wohin ich auch gehe.“ Ihr Part verliert zum Ende, wenn sie seit dem Mord an ihrem Gatten ein Trauma durchlebt, das sich Bahn bricht, wann immer sich eine Tür öffnet. Das erinnert sie an die Garagentür beim Mord an Ed, bleibt aber aufgesetzt, denn weder hat sie vergessen, dass sie ihren Mann getötet hat (was ein situationsbedingt ausgelöstes Trauma erklären würde), noch hatte sie vorher Schwächen dieser Art angedeutet.
Unvermittelt wird aus der Geschichte zweier Männer die Geschichte zweier Frauen, die die oben skizzierten Lebensanschauungen verkörpern („Heirate sie, aber verlass mich nicht, Joe!“). Ida Lupino gibt dieser Lana diabolische Züge, ohne ins Alberne abzudriften. Ihre Motivation ist klar. Ann Sheridan spielt ihren Gegenentwurf. Ihre Cassie Hartley ist wie ihr Name: liebenswert, sanft, aber cool mit beiden beinen im Leben. Wenn ihr Joe arbeiten muss, ist das okay, signalisiert ihr Gesicht; sie kann – und will – warten. Die dritte im Reigen, Pauls Ehefrau Pearl spielt Gale Page als duldsame Geliebte ihres Mannes, die niemals lauthals Forderungen stellen würde, aber mit Leidensmine fordernd gucken kann.
Der Film, der seine pessimistisch getönte Geschichte als Absage an den Optimismus amerikanischer Prägung versteht, gehört zu den Klassikern unter den rund 200 Filmen von Raoul Walsh.
Humphrey Bogart im Kino
Humphrey DeForest Bogart (* 25. Dezember 1899 in New York; † 14. Januar 1957 in Los Angeles) war ein amerikanischer Filmschauspieler. 1999 wählte das American Film Institute Humphrey Bogart vor Cary Grant, James Stewart und Marlon Brando zum „größten männlichen amerikanischen Filmstar aller Zeiten“. Mit seinen Darstellungen harter, erfahrener, oftmals zynischer und konsequent einem inneren Moralkodex folgender Charaktere wurde er zu einer der schauspielerischen Ikonen des 20. Jahrhunderts.
Nachdem er seine Schauspielerkarriere beim Theater begonnen hatte, kam Bogart Ende der 1920er-Jahre mit dem Tonfilm nach Hollywood. Während der 1930er-Jahre war er vor allem als Nebendarsteller in Gangsterrollen bekannt, darunter in „Der versteinerte Wald“ und „Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern“.
Anfang der 1940er-Jahre gelang ihm der große Durchbruch zum Filmstar. Insbesondere den Film noir prägte er mit Filmen wie „Die Spur des Falken“, „Tote schlafen fest“ und „Gangster in Key Largo“ wie kein anderer Darsteller.
Seine wohl berühmteste Rolle ist der Cafébesitzer Rick Blaine aus dem 1942 gedrehten „Casablanca“. Den Oscar als Bester Hauptdarsteller erhielt er für seinen Auftritt im Abenteuerfilm „African Queen“ (1951).
- The Dancing Town (1928)
- Broadway’s Like That (1930)
- Up the River (1930)
- A Devil with Women (1930)
- Body and Soul (1931)
- The Bad Sister (1931)
- A Holy Terror (1931)
- Love Affair (1932)
- Big City Blues (1932)
- Three on a Match (1932)
- Call it murder (1934)
- Der versteinerte Wald (1936)
- Wem gehört die Stadt? (1936)
- Zwei gegen die Welt (1936)
- China Clipper (1936)
- Isle of Fury (1936)
- Geheimbund Schwarze Legion (1937)
- Ordnung ist das halbe Leben (1937)
- Mord im Nachtclub (1934)
- Kid Galahad – Mit harten Fäusten (1934)
- San Quentin (1937)
- Sackgasse (1937)
- Swing Your Lady (1938)
- Schule des Verbrechens (1938)
- Men Are Such Fools (1938)
- Racket Busters (1938)
- Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse (1938)
- Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern (1939)
- King of the Underworld (1939)
- Oklahoma Kid (1939)
- You Can’t Get Away with Murder (1939)
- Opfer einer großen Liebe (1939)
- Die wilden Zwanziger (1939)
- Das zweite Leben des Dr. X (1939)
- Zwölf Monate Bewährungsfrist (1939)
- Goldschmuggel nach Virginia (1940)
- Ein Nachtclub für Sarah Jane (1940)
- Orchid, der Gangsterbruder (1940)
- Nachts unterwegs (1941)
- Entscheidung in der Sierra (1941)
- Von Stadt zu Stadt (1941)
- Die Spur des Falken (1941)
- Agenten der Nacht (1941)
- Der große Gangster (1942)
- Abenteuer in Panama (1942)
- Casablanca (1942)
- Einsatz im Nordatlantik (1943)
- Sahara (1943)
- Thank Your Lucky Stars (1943)
- Fahrkarte nach Marseille (1944)
- Haben und Nichthaben (1944)
- Konflikt (1945)
- Tote schlafen fest (1946)
- Späte Sühne (1947)
- Die zwei Mrs. Carrolls (1947)
- Die schwarze Natter (1947)
- Always Together (1947)
- Der Schatz der Sierra Madre (1948)
- Gangster in Key Largo (1948)
- Vor verschlossenen Türen (1949)
- Tokio-Joe (1949)
- Des Teufels Pilot (1950)
- Ein einsamer Ort (1950)
- Der Tiger (1951)
- Sirocco – Zwischen Kairo und Damaskus (1951)
- African Queen (1951)
- Die Maske runter (1952)
- Der Weg nach Bali (1952)
- Arzt im Zwielicht (1953)
- Schach dem Teufel (1953)
- Die Caine war ihr Schicksal (1954)
- Sabrina (1954)
- Die barfüßige Gräfin (1954)
- Wir sind keine Engel (1955)
- Die linke Hand Gottes (1955)
- An einem Tag wie jeder andere (1955)
- Schmutziger Lorbeer (1956)