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Plakatmotiv: Paul – Ein Alien auf der Flucht (2011)

Großer Nerd-Spaß zwischen
Star Wars und Zelda

Titel Paul – Ein Alien auf der Flucht
(Paul)
Drehbuch Nick Frost & Simon Pegg
Regie Greg Mottola, USA 2011
Darsteller

Simon Pegg, Nick Frost, Seth Rogan (Sprechrolle für Paul), Jason Bateman, Kristen Wiig, Bill Hader, Sigourney Weaver, Blythe Danner, Jeremy Owen, Jeffrey Tambor, David House, Jennifer Granger, Nelson Ascencio, Jane Lynch, David Koechner, Jesse Plemons, Mia Stallard, Steven Spielberg u.a.

Genre Komödie
Filmlänge 104 Minuten
Deutschlandstart
14. April 2011
Website paul.de
Inhalt

Graeme Willy und Clive Gollings hören das vielleicht nicht gerne – obwohl: Wahrscheinlich ist es ihnen doch egal … Sie sind Nerds. Comic- und Science-Fiction/Fantasy-Fans. Die beiden Briten kommen gerade von einer Comic-Con in den USA, wo sie neben dem Erwerb von Autogrammen, Comics und „Original-Schwertern-aus-dem-Film-XY” versucht haben, ihren eigenen Comic zu verkaufen. Vergebens. Das macht ihnen aber nichts. Die beiden sind zum ersten Mal in den USA, haben sich ein Wohnmobil gemietet und wollen nun die wichtigsten Spots der USA bereisen – die Area 51 etwa und andere Alien-Hotspots wie "Black-Mailbox".

Sie erfüllen sich hier ihren Kindheitstraum. Bis sie bei einer Pinkelpause auf Paul treffen. Paul ist ein Alien, gerade ausgebrochen aus einem Militärstützpunkt. Dort wurde er mehr als 60 Jahre festgehalten, hat der Regierung viele Hinweise auf außerirdisches Leben geliefert und bei technischen Entwicklungen geholfen. Nun sucht Paul den Weg nach Hause, da er sein Wissen weitergegeben hat und nun getötet werden soll. Das einzige, was die Behörden ihm noch nicht wegnehmen konnten, sind seine Fähigkeiten. Und die sind – nun, sagen wir mal: beachtlich!

Das mit dem „nach Hause wollen” gestaltet sich für Paul indes schwierig, ebenso wie das „nach Hause bringen”, zu dem sich Graeme und Clive anschicken. Denn plötzlich ist das FBI hinter ihnen her; und – mehr oder minder zufällig – kidnappen sie unterwegs die streng religiöse Tochter eines Campingplatz-Besitzers, die sich dann als gar nicht so religiös herausstellt und sich als recht findig erweist auf der weiteren Flucht. Allerdings haben die Verfolgten damit neben dem FBI – dunkler Anzug, schwarze Sonnenbrille, schwere schwarze Vans – eben auch noch einen erzürnten Vater – rostiger Pickup, doppelläufige Flinte – auf den Fersen.

Aber Paul will doch unbedingt nach Hause …

Was zu sagen wäre

Herrlich. Ein brillanter Spaß, bei dem es allerdings hilft, wenn man selbst ein wenig infiziert ist. Dann ist der Film noch witziger, als er ohnehin ist. Simon Pegg und Nick Frost erweisen sich seit Mitte der Nuller-Jahre als die neuen Smarties am Comedy-Himmel, die sich neben den Furz-Komödien Judd Apatows (Brautalarm, 2011) etabliert haben – und fröhlich dessen Personal ausleiht – Kristen Wiig ist ebenso dabei wie Seth Rogen, der allerdings, freilich nur in der Originalfassung, nur zu hören ist; er leiht Paul seine Stimme.

Das Setting ist über weite Teile der bei Alienfilmen beliebte einsame Highway in der Wüste Nevadas – gleißendes Sonnenlicht, sternenklare, kalte Nächte, ein paar durchgeknallte, sehr coole FBI-Leute und deren geheimnisvoller Big Boss. Es gehört sich für die ehrfurchtsvolle Verbeugung vor dem zünftigen Aliengenre, dass auch Sigourney Weaver ihren Auftritt bekommt (Avatar – Aufbruch nach Pandora – 2009; The Village – 2004; Heartbreakers – 2001; Cuba libre – 2000; Galaxy Quest – 1999; Alien – Die Wiedergeburt – 1997; Der Eissturm – 1997; Copykill – 1995; Der Tod und das Mädchen – 1994; Dave – 1993; 1492 – Die Eroberung des Paradieses – 1992; Alien 3 – 1992; Ghostbusters II – 1989; Die Waffen der Frauen – 1988; Gorillas im Nebel – 1988; Ghostbusters – 1984; "Ein Jahr in der Hölle" – 1982; Alien – 1979; Der Stadtneurotiker – 1977). Und so hat der Nerd die ganze Zeit das Gefühl, guten Freunden beim Spielen draußen vor dem Fenster zuzuschauen.

Da telefoniert Steven Spielberg in der Lagerhalle aus Jäger des Verlorenen Schatzes mit Paul, der ihm die Ideen zu E.T. - Der Außerirdische diktiert. In einer Bar spielt die Band den Klassiker der Cantina Band aus Star Wars, Ep. IV - A new Hope. Da ertönt beim Betreten eines Ladens als Türglocke der Fünf-Töner aus Unheimliche Begegnung der Dritten Art und selbstverständlich findet das Finale dann auch passenderweise am Devil's Tower statt. Darüberhinaus geben sich Figuren, Sounds und/oder Szenen aus Star Trek, Predator, Akte X, und Mork vom Ork ein Stelldichein.

Und der normale Durchschnitts-ins-Kino-Geher bekommt knapp zwei Stunden noch immer ganz spaßige Unterhaltung.

Wertung: 6 von 7 €uro
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