Tony Manero leidet wie ein Hund – unter seinem Vater, unter seinem Job, unter der Tristesse in Brooklyn. Nur Samstag Nacht blüht er auf. Perfekt gestylt taucht der Pfau in die gleißende Welt der Disco „2001“ ein. Auf der Tanzfläche ist Tony der König. Und die Mädchen bewundern ihn.
Aber Tony interessiert sich nur für Stephanie. Die beiden hoffen, einen Tanzwettbewerb und damit eine bessere Zukunft gewinnen zu können …
Als ich den Film das erste Mal sehen wollte, im UfA-Palast am Kölner Rudolfplatz, da riss nach zwei Minuten der Film und ich musste – die Ohren voll mit Bee Gees‘ "Stayin' Alive" – das Kino unverrichteter Dinge verlassen; eine Erfahrung für's Leben … furchtbar.
"Nur Samstag Nacht" ist eigentlich ein mittelmäßiger Film. Ein bisschen ölig, nicht gut besetzt/gespielt und auch die Kamera erfindet nichts neu. Der Film bietet einen realistischen Einblick in das Leben einer Familie in Brooklyn samt Unterhemd-Papa und dauernd kochender Mutter. Aber er kommt zur rechten Zeit ins Kino und haut voll rein.
Die Musik der Bee Gees, die angesagten Tanzszenen – jeder Junge zwischen 14 und 26 wollte anschließend im weißen Anzug in seiner Stammdisko den TonyManero-Zeigefinger machen (siehe Plakatmotiv) – es war alles ein bisschen peinlich. Aber der Film ist ein Kracher – egal wie durchschnittlich er eigentlich ist.
Der damals 22-jährige John Travolta wurde mit dem Film zum Star und der Soundtrack der Bee Gees führte wochenlang die Charts an. Außer den Bee Gees selbst sind die Tavares, KC and the Sunshine Band, Kool and the Gang und andere damals bekannte Disco-Hit-Fabrikanten zu hören.