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Plakatmotiv: Flatliners (2017)

Nichts Neues aus dem
Leben nach dem Tod

Titel Flatliners
(Flatliners)
Drehbuch Ben Ripley
nach dem Drehbuch zu "Flatliners – Heute ist ein guter Tag zum Sterben" von Peter Filardi
Regie Niels Arden Oplev, USA, Kanada 2017
Darsteller

Ellen Page, Diego Luna, Nina Dobrev, James Norton, Kiersey Clemons, Kiefer Sutherland, Madison Brydges, Jacob Soley, Anna Arden, Miguel Anthony, Jenny Raven, Beau Mirchoff, Charlotte McKinney, Wendy Raquel Robinson, Steve Byers u.a.

Genre Thriller
Filmlänge 109 Minuten
Deutschlandstart
30. November 2017
Inhalt

Was sie in ihren Vorlesungen lernen, reicht den fünf jungen Medizinstudenten Courtney, Ray, Jamie, Sophia und Marlo nicht: Sie wollen noch viel mehr über den menschlichen Körper und Geist erfahren und sind bereit, für neue Erkenntnisse auch gefährliche Grenzen zu übertreten.

Um herauszufinden, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, beginnen sie mit einem riskanten Selbstversuch. Sie stoppen ihre Herzen für einen kurzen Zeitraum und bringen sich so an die Schwelle des Todes. Begeistert von dem, was dann geschieht, lassen die Studenten immer mehr Minuten verstreichen, bis sie sich gegenseitig per Defibrillator ins Leben zurückholen.

Doch die Experimente bringen ungeahnte Nebenwirkungen mit sich und bald wachsen sie der Gruppe über den Kopf …

Was zu sagen wäre

1990 machte ein Film Schlagzeilen, in dem sich Julia Roberts, Kiefer Sutherland, Kevin Bacon und William Baldwin nacheinander selbst töteten, um sich jeweils nach wenigen Minuten wiederbeleben zu lassen. Sie wollten, als angehende Ärzte, etwas über die Nahtoderfahrung lernen. Der Film unter der Regie von Joel Schumacher versammelte die damalige Riege der Jungstars und erzählte einigermaßen spannungsreich eine Geistergeschichte. In Erinnerunbg blieb er aber vor allem wegen seiner prominenten Besetzung.

Plakatmotiv: Flatliners (2017)Die Neuverfilmung von Niels Arden Oplev, die auf der Drehbuchidee von damals basiert, hat als prominentestes Gesicht Ellen Page (X-Men: Zukunft ist Vergangenheit – 2014; To Rome with Love – 2012; Super – Shut Up, Crime! – 2010; Inception – 2010; "Juno" – 2007; X-Men: Der letzte Widerstand  – 2006) – und in einer kleinen Nebenrolle Kiefer Sutherland als strenger Ausbilder der jungen Ärzte (Pompeii – 2014; Nicht auflegen! – 2002; Picking up the Pieces – 2000; Die Jury – 1996; Machen wir's wie Cowboys – 1994; Die drei Musketiere – 1993; "Spurlos" – 1993; Eine Frage der Ehre – 1992; Flatliners – 1990; Young Guns – 1988; Die grellen Lichter der Großstadt – 1988; The Lost Boys – 1987; Stand by Me – 1986). Es stellt sich heraus, das aus der vor 28 Jahren als ganz interessant erachteten (weil damals alles Esoterische gänsehautig begleitet wurde) Nahtoderfahrungs-Idee, heute eine Mischung aus Halloween und Nightmare on Elm Street geworden ist, bei dem ein wenig über ärztliche Ethik und Moral schwadroniert wird.

Es tauchen, wie im Originalfilm, die verdrängten Sünden – andere als damals, an das 21. Jahrhundert angepasste Sünden – in Form wasserleichenartiger Zombies in Halluzinationen wieder auf, die die durchweg attraktiven Studentinnen und Studenten durch dunkle Gänge schreien und rennen lässt und sie physisch attackieren. Man soll bei Filmen nicht nach der Logik der gezeigten Realität fragen, also schauen wir zu, unbeteiligt wie in einer schlechten Geisterbahn. Passieren kann ja eigentlich nichts. Sind ja nur Einbildungen, diese Zombies. Immerhin können die Einbildungen blutig sein, so wie 1990, als sich Kiefer Sutherlands Nelson selber das Gesicht blutig schlug. Jamie beispielsweise bekommt ein Messer durch die Hand gerammt. Weil Halluzinationen nicht physisch werden können, ist anzunehmen (geklärt wird das nicht), dass er sich das Messer selbst durch die Hand gerammt hat. Egal: Keine 24 Stunden später sitzt er schon wieder mit den Freunden in der Kneipe. Ein weißer Verband mit kleinem Blutfleck ist um die Hand gewickelt – immerhin – aber es wundert sich niemand, dass Jamie schon wieder auf den Beinen ist und wie das überhaupt passiert ist.

Marlo fährt mit ihrem knallroten (auffälligen) Austin Mini während so einer Halluzination in ein gut besuchtes Straßencafé, aber sie kann unbehelligt entkommen – in einer Zeit, in der Terroristen und andere Wahnsinnige immer wieder schlagzeilenträchtig mit großen und kleinen Fahrzeugen in Menschenmengen gerast sind.

Diese Egal-Haltung liegt über dem ganzen Film. Er liefert ein paar schöne Gesichter, Blümchensex und ein bisschen Geisterbahnspuk. Über das Leben nach dem Tod erzählt der Film Nichts.

 

Wertung: 2 von 8 €uro
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