Sie bringen in drei Wochen 52 Menschen um und werden zu gefeierten Stars. Die beiden Killer, die Medien und die sensationsgeile Öffentlichkeit schrauben sich in ihrer Gier nach Mehr immer weiter in den Blutrausch. Mickey & Mallory … stets lassen sie an den Schauplätzen ihrer kaltblütig und brutal ausgeführten Verbrechen einen Überlebenden zurück, der von den "M & M Murders" berichten kann.
Die Medien senden es und das ganze Land hört zu. Schließlich werden die Killer gefasst.
Ein Reporter bekommt ein Exklusiv-Interview. Live in der Zelle. Es kommt zur nächsten Katastrophe …
Bilderrausch für einen Blutrausch. Oliver Stone liefert sein endgültiges Kinopamphlet. Mehr Emotion geht nicht. Ein rasender Wechsel von Farbe und Schwarz-Weiß, Comic, Realfilm, News-Footage und dazwischen die enthemmte, entfesselte Öffentlichkeit auf beiden Seiten der Kamera – hier das Killerpärchen, da die Zuschauer, dort die quotengeilen Medienkonzerne. Mehr kann man nicht in einen Film stopfen. Quentin Tarantino (Regisseur von Pulp Fiction – 1994; Reservoir Dogs – 1992) ist verantwortlicher Autor für das Drehbuch.
"Natural Born Killers" bedeutete das vorläufige Ende der Regie-Karriere von Oliver Stone (Zwischen Himmel und Hölle – 1993; JFK – Tatort Dallas – 1991; The Doors – 1991; Geboren am 4. Juli – 1989; "Talk Radio" – 1988; Wall Street – 1987; Salvador – 1986; Platoon – 1986; Die Hand – 1981; Die Herrscherin des Bösen – 1974). Er wollte eine Satire auf die Medien machen, aber er steht mit seiner Meinung ziemlich alleine da: Die Öffentlichkeit wollte ihm nicht folgen, wollte nicht akzeptieren, dass sie Teil des grausamen Spiels sein soll und warf ihm statt dessen "Gewaltverherrlichung" vor. Kinos weigerten sich, den Film zu zeigen, diverse Mörder beriefen sich in der Folge auf diesen Film, der sie angestiftet hätte. Für einen dieser "Folge-Morde" sollte sich Stone sogar vor Gericht verantworten.
Es ist schwer, sich diesen Film unvoreingenommen anzusehen. Stones Mischung aus Realfilm, Videoclip und Comic-Strip machen es schwer, der eigentlichen Geschichte zu folgen, die exzessive Brutalität lässt ein Hinterfragen von Stones Motiven kaum noch zu.
Nachdem Stone zuvor für JFK – Tatort Dallas (1991) bereits geprügelt worden war, ebenso wie für "Natural Born Killers", der noch dazu an den Kinokassen unterging, stellte er noch seinen begonnenen Nixon-Film (1995) fertig und zog sich dann entnervt zurück, arbeitete am Drehbuch von Evita und kam dann erst 1997 mit dem vergleichsweise unspektakulären U-Turn wieder in die Kinos.