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Plakatmotiv: Mission Impossible (1996)

Eine würdige Kino-Version
eines Fernseh-Klassikers

Titel Mission: Impossible
(Mission: Impossible)
Drehbuch David Koepp & Steven Zaillian & Robert Towne
nach der gleichnamigen TV-Serie, geschrieben von Bruce Geller
Regie Brian De Palma, USA 1996
Darsteller

Tom Cruise, Jon Voight, Emmanuelle Béart, Henry Czerny, Jean Reno, Ving Rhames, Kristin Scott Thomas, Vanessa Redgrave, Dale Dye, Marcel Iures, Ion Caramitru, Ingeborga Dapkunaite, Valentina Yakunina, Marek Vasut u.a.

Genre Action
Filmlänge 110 Minuten
Deutschlandstart
7. August 1996
Inhalt

Ein Team von Spezialisten der IMF (Impossible Mission Force) befindet sich im CIA-Auftrag in Prag. Bei einem geheimen Einsatz in der dortigen US-Botschaft soll verhindert werden, dass ein Verräter aus den eigenen Reihen eine Diskette mit den Codenamen aller verdeckten Topagenten klaut.

Die Mission geht schief, bei dem Einsatz werden fast alle Agenten ermordet, bis auf Ethan Hunt, dem klar wird, dass hinter der Mission ein perfides Doppelspiel steckt. Hunt taucht unter und sucht via Internet Kontakt zum Waffenhändler Max. Er bietet die Codeliste mit den Namen der Agenten im Tausch gegen den Namen des Verräters in den eigenen Reihen.

Ein hoher Preis: Noch liegt die Codeliste nämlich – mehrfach abgesichert – in den verschlüsselten Computerdateien des CIA-Hauptquartiers in Langley. Hunt stellt sich ein Team ehemaliger IMF-Mitglieder zusammen und plant den Einbruch …

Was zu sagen wäre

Wenn mitten im Film unerwartet das Mission-Impossible-Thema von Lalo Schifrin aus den Boxen tönt, zieht eine Gänsehaut durch den Kinosaal. Die Musik wurde von U2-Schlagzeuger Larry Mullen Jr. und U2-Bassist Adam Clayton neu arrangiert.

Der Film hätte grandios schief gehen können. Wäre nicht nur nicht die erste TV-Serie, deren Leinwandversion absäuft, wäre auch nicht das erste Mal für Brian De Palma, danebenzuhauen (Carlito's Way – 1993; DVD-Cover: Mission Impossible (1996) Mein Bruder Kain – 1992; Fegefeuer der Eitelkeiten – 1990; Die Verdammten des Krieges – 1989; Die Unbestechlichen – 1987; Scarface – 1983; Carrie – Des Satans jüngste Tochter – 1976; Schwarzer Engel – 1976; Die Schwestern des Bösen – 1972). Vor allem De Palma hatten Fans und mancher Insider als Schwachstelle des Projekts befürchtet. Das Gegenteil ist eingetroffen: "Mission: impossible" ist gelungenes Popcorn-Kino – bunt, laut, überraschend, gänsehautig. Und eine zeitgemäße Verbeugung vor dem TV-Original.

Brian De Palma schafft eine Ikonografie des Kinos

Die besten Szenen schnappt sich Jean Réno – sein cooler Brummbass spielt einfach alle an die Wand. Tom Cruise kann als Ethan Hunt nur verlieren, wenn er auf der Stelle alles verliert, was tomcruisig an ihm ist ("Interview mit einem Vampir" – 1994; Die Firma – 1993; Eine Frage der Ehre – 1992; In einem fernen Land – 1992; Tage des Donners – 1990; Geboren am 4. Juli – 1989; Rain Man – 1988; Cocktail – 1988; Die Farbe des Geldes – 1986; Top Gun – 1986; Legende – 1985; Der richtige Dreh – 1983; Die Outsider – 1983; Lockere Geschäfte – 1983; Die Kadetten von Bunker Hill – 1981). Ving Rhames kultiviert sein Image als wuchtbrummiger Teddybär-mit-Todespranke und als Waffendealer Max gibt Vanessa Redgrave (Das Geisterhaus – 1993; Wiedersehen in Howards End – 1992; "Bäreninsel in der Hölle der Arktis" – 1979; "Yanks – Gestern waren wir noch Fremde" – 1979; Mord im Orient-Express – 1974) wunderbar kühle Eleganz  … und zu einer Ikonographie im Film hat es Brian De Palma auch gebracht: Wenn Ethan Hunt ins Computer-Herz der CIA einsteigt, abrutscht und Zentimeter über dem Boden hängend alle Viere austarieren muss, weil jede Bodenberührung, jede unnötige Bewegung Alarm auslösen kann, schafft De Palma ein Bild, das spätere Filmemacher gerne kopiert, zitiert, veralbert haben – und dabei doch selbst schon eine Verbeugung ist: Schon Jules Dassin hatte in seinem Heist Movie Topkapi 1964 einen Zirkusartisten von oben in den Museumssaal mit dem kostbaren Dolch abgeseilt, weil der Bodenkontakt Alarm auslöst.

<Nachtrag2011>Schaut man sich die Computertechnologie dieses Films an – 1996 gedreht, als die ziviele Menschheit gerade per AOL das Web 1.0 erforschte – wird einem nochmal deutlich, wie die Computerzeit rast. Ethan Hunts Technik sah damals ungeheuer zukunftsweisend und wahrscheinlich aus. Heute sieht es albern aus.</Nachtrag2011>

Mehr als drei Millionen Zuschauer – Goldene Leinwand

Der Film spielte am Startwochenende 74,9 Millionen US-Dollar ein und lag damit schon über den 60 Millionen Dollar Produktionskosten. Insgesamt spielte der Film 454 Millionen Dollar ein. In Deutschland sahen den Film 3,3 Millionen Kinobesucher. Dafür gab es die Goldene Leinwand.

Kritiker schrieben:
Differenziert und an klassischen Vorbildern orientiert in Szene gesetzt. Leider ist die unnötig konfuse Handlung zu unoriginell, um es zu mehr als vordergründiger Spannung kommen zu lassen. Diese allerdings übertrifft unschwer den heutigen Durchschnitt des Genres.“
– Lexikon des internationalen Films: (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997

Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat besonders wertvoll.

Wertung: 10 von 11 D-Mark
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