Zur Zeit des Franzosen- und Indianerkriegs kommt es im Jahr 1757 im Grenzland zu einem Gefecht zwischen den mit den Franzosen verbündeten Huronen und britischen Soldaten. Dabei werden die Töchter des britischen Colonels Munro, Cora und Alice Munro, sowie Major Heyward von Falkenauge, einem bei den Indianern aufgewachsenen Weißen, und den Mohikanern Chingachgook und Uncas gerettet. Heyward ist in Cora verliebt und hat mehrmals vergeblich um ihre Hand angehalten.
Falkenauge und seine Freunde versprechen, die Töchter des Colonels in das Fort William Henry zu bringen, das von der französischen Armee belagert wird. Auf dem Weg kommen sie an einer zerstörten Farm vorbei, die einer Siedlerfamilie gehörte, welche mit den drei Mohikanern befreundet gewesen war. Falkenauge teilt Heyward mit, dass er sich nicht an dem Kampf der Briten beteiligen werde, da er kein Untertan der britischen Krone sei.
Im Fort angekommen, gerät Falkenauge in einen Konflikt mit Colonel Munro, da dieser nicht die Übereinkunft zur Kenntnis nehmen will, dass die Siedler auf ihre Farmen zurückkehren dürfen, wenn diese angegriffen werden. Nachdem Falkenauge die auf Seiten der Briten kämpfenden Farmer und Indianer zum Verlassen des Forts beeinflusst hat, wird er des Hochverrats angeklagt und soll gehängt werden …
Der Krieg bringt unvorstellbares Grauen über die Menschen und die Zerstörung einer paradiesischen Landschaft. Hawkeye verliebt sich in Cora, die Tochter eines englischen Offiziers. Trotz aller scheinbaren Gegensätze zwischen den Liebenden und unzähliger Gefahren kämpft Hawkeye um Liebe und Gerechtigkeit. Ich bin nicht bewandert in den Ehrbegriffen der Indianer. Bei ihnen mag es eine Idee sein, dass der Tod, das Opfer, die Hingabe mit lauten Fanfarenklängen in einer Art Zeitlupe gefeiert werden. Aber ganz ehrlich: Glaube ich nicht.
Michael Mann (Blutmond – 1986; Der Einzelgänger – 1981) hat einen wunderschönen, einen großartigen Kinomoment geschaffen. Zwei Stunden versinken in einer wilden Welt, in der wir im Kinosessel angewiesen sind auf die Helden da oben auf der Leinwand, die uns durch die Wirrnisse führen, die Engländer und Franzosen um dieses ihnen fremde Land führen. Dante Spinotti, der all das Drama in Bilder auflöst (Frankie und Johnny – 1991; Hudson Hawk – 1991; Blutmond – 1986), liefert wuchtige, verneigungswürdige Bilder. Und genauso liefern Randy Edelman & Trevor Jones einen wuchtigen Score. Aber da beginnt das Stolpern. Im Grunde ist hier alles Effekt, alles Oberfläche.
Da gibt es leidenschaftliche Umarmungen vor tosendem Wasserfall, Fanfaren im Kampfgetümmel, Michael Mann setzt auf die ganz große Geste, um seine in sich altmodische Geschichte verkaufen zu können. Er bietet alles auf, was Kino visuell bezaubernd macht, was Kino akustisch unüberwindbar macht. Und das ist ein tolles Erlebnis. Nur lassen einen die dramatischen Szenen, auf sich selbst beschränkt, einigermaßen kalt. Und am Ende siegt die Natur, beziehungsweise der Naturmensch, der aber immerhin ein kolonialisierter Weißer ist, ein echter Stratege, ein Mann reinen Herzens – aus dem zivilisierten Osten.
Mann arbeitet auf den großen Effekt hin, aber es bleibt am Ende großartig bebilderte Oberfläche. Die Bilder sind fantastisch, der Score bombastisch. Die Erzählung aber ist dann doch nur die über einen weißen Jungen, der von Fremden aufgezogen wurde und am Ende diese Fremden gegen sein Blut verteidigt. Wenn so eine existenzielle Erzählung nur über den wuchtigen Score und über massive Bilder verständlich wird, hat der Autor was falsch gemacht.
Im Roman sind Alice Munroe und Major Heyward ein Paar und überleben am Ende auch. Im Gegensatz zum Film sind im Roman Falkenauge und Cora Munroe kein Paar, sondern Cora und Uncas verlieben sich ineinander und sterben beide am Ende. Anders als im Film behält Magua nicht Alice Munroe, sondern Cora Munro in seiner Gewalt.