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Plakatmotiv: Pain & Gain (2013)

Der Versuch einer Satire auf den
US-Traum geht komplett baden

Titel Pain & Gain
(Pain & Gain)
Drehbuch Christopher Markus & Stephen McFeely
basierend auf einer Artikelserie von Pete Collins in der Miami New Times
Regie Michael Bay, USA 2013
Darsteller
Mark Wahlberg, Dwayne Johnson, Anthony Mackie, Tony Shalhoub, Ed Harris, Rob Corddry, Bar Paly, Rebel Wilson, Ken Jeong, Michael Rispoli, Keili Lefkovitz, Emily Rutherfurd, Larry Hankin, Tony Plana, Peter Stormare u.a.
Genre Comedy, Crime
Filmlänge 129 Minuten
Deutschlandstart
22. August 2013
Inhalt

Miami – die Stadt der Schönen und Reichen. Daniel Lugo und Adrian Doorbal sind Personal Trainer aus Leidenschaft und haben aus ihren Körpern bereits alles rausgeholt, was Protein-Shakes und unermüdliches Krafttraining hergeben. Doch leider entspricht die Zahl der Dollars auf ihrem Bankkonto nicht annähernd der Anzahl der Schweißperlen auf ihren stählernen Körpern, und damit soll jetzt Schluss sein.

Gemeinsam mit Adrian und Ex-Knacki Paul Doyle heckt Daniel einen Plan aus, und nach einigen gewagten Anläufen schaffen sie es, den mit Goldkettchen behängten Selfmade-Millionär Victor Kershaw zu entführen, zur Strecke zu bringen und mit seinen Millionen ihren „American Dream“ zu leben. Endlich angekommen in Miamis Oberliga genießt die „Sun Gym“-Gang ihr neues Luxusdasein mit schnellen Flitzern, sexy Girls und jeder Menge Designerdrogen.

Doch das schillernde Partyleben hat bald ein Ende: Ihr tot geglaubtes Opfer Kershaw hat ihnen den Privatermittler Ed Du Bois auf den Hals gehetzt und schwört Rache.

Aber so schnell geben die drei Testosteron-Pakete nicht auf, und eine knallharte Jagd beginnt …

Was zu sagen wäre

Hallohoo ..? Wir wollen unbedingt so cool wirken, wie dieser Tarantino-Typ.

Deswegen gibt‘s abgebissene dicke Zehen, Großkalibriges in die Kniescheibe und One-Liner aus dem Random-play. Michael hassemaneDynamitstangeAltaEy? Bay gibt sich viel Mühe, auf dass seine Botschaft auch bestimmt nicht missverstanden wird: Der American Dream und das Body Building haben direkt etwas miteinander zu tun! Und Kino hat etwas mit Kamera zu tun. Das heißt aber nicht, dass da, wo eine Kamera zum Einsatz kam, auch in jedem Fall ein Film draus wird. Denn dazu gehört dann auch noch ein gutes, wenigstens ein logisch aufgebautes, na gut aber wenigstens ein nachvollziehbares Script. Das fehlt hier.

Die Figuren sind von Anfang an lächerlich. Es gibt keinen Moment, in dem wir so etwas wie Sympathie für die „Sun Gym“-Gang entwickeln können. Irgendeiner muss immer gerade „mal pumpen“ und zitiert dann den amerikanischen Traum dahingehend, dass es nicht nur jeder schaffen kann, sondern es auch jeder schaffen darf; und wenn er nachhelfen muss. Mark Wahlberg (Ted – 2012; The Fighter – 2010; Departed – Unter Feinden – 2006; The Italian Job – Jagd auf Millionen – 2003; Planet der Affen – 2001; Der Sturm – 2000; The Yards – 2000; Three Kings – Es ist schön König zu sein – 1999; Corruptor – 1999; Boogie Nights – 1997) hechelt mit Muscleshirt von Szene zu Szene und sein Oberkörper wirkt die ganze Zeit eher fett als muskulös – vor allem, wenn er neben Dwayne Johnson steht (Empire State – 2013; G.I. Joe – Die Abrechnung – 2013; Snitch – Ein riskanter Deal – 2013; Die Reise zur geheimnisvollen Insel – 2012; Faster – 2010; Zahnfee auf Bewährung – 2010; Die Jagd zum magischen Berg – 2009; Doom – Der Film – 2005; Walking Tall – Auf eigene Faust – 2004; Welcome to the Jungle – 2003; The Scorpion King – 2002; Die Mumie kehrt zurück – 2001), oder neben Anthony Mackie (Abraham Lincoln Vampirjäger – 2012; Ein riskanter Plan – 2012; Real Steel – 2011; Der Plan – 2011; "Tödliches Kommando – The Hurt Locker" – 2008) steht. Was er da aber in der Szene zu tun hat, weiß er offenbar nicht so genau. Michael Bay auch nicht, der schrilles Schneiden mit Rhythmus verwechselt.

Atemlos springt Bays Regie von einem Handlungsstrang zum nächsten, auch mehrmals zurück in die Vorgeschichten der Figuren, bleibt von den Figuren aber weit weg. Nervöse Subjektiven, stilisierte Rückblenden geben einem lediglich ein paar groteske Psychosplitter.

„Pain & Gain“ gilt als Herzensprojekt des Regisseurs, bei dem man sich nach Filmen wie Transformers (2007), Die Insel (2005), Pearl Harbor (2001), Armageddon – 1998, The Rock – Fels der Entscheidung (1996) oder Bad Boys – Harte Jungs (1995) ein leidenschaftlich schlagendes Herz gar nicht recht hat vorstellen können. Bay hat sich offenbar eine Satire auf den amerikanischen Traum vorgestellt. Ist schief gegangen. Dieser Muskelfilm hier ist ein ebenso nichts sagendes Stück Film mit Steroid geschwängerten Bildern wie seine anderen Filme auch – nur hatten die diesen phantastischen Wumms, der diesem Film fehlt.

Wertung: 1 von 8 €uro
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