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Plakatmotiv (US): Oklahoma Kid

Zwei Ratten aus dem Asphaltdschungel
verirren sich in eine Westernkulisse

Titel Oklahoma Kid
(The Oklahoma Kid)
Drehbuch Warren Duff + Robert Buckner + Edward E. Paramore Jr. + Wally Kline + Jerome Odlum (uncredited) Norman Reilly Raine (uncredited)
Regie Lloyd Bacon, USA 1939
Darsteller
James Cagney, Humphrey Bogart, Rosemary Lane, Donald Crisp, Harvey Stephens, Hugh Sothern, Charles Middleton, Edward Pawley, Ward Bond, Lew Harvey, Trevor Bardette, John Miljan, Arthur Aylesworth, Irving Bacon, Joe Devlin u.a.
Genre Western
Filmlänge 85 Minuten
Deutschlandstart
3. August 1968 (TV-Premiere)
Inhalt

Oklahoma 1889: Die weißen Siedler enteignen und vertreiben die hier lebenden Indianer gegen ein lächerliches Entgelt aus dem Territorium. Der Oklahoma Land Run wird ausgerufen. Siedler und Glücksritter reißen sich das Land unter den Nagel und versuchen ihre Vorstellung von Zivilisation durchzusetzen. Der kriminelle Saloonbesitzer Whip McCord beherrscht und terrorisiert mit seiner Bande eine ganze Kleinstadt, das spätere Tulsa, und verwandelt diese in ein Sündenpfuhl.

Plakatmotiv (US): Oklahoma KidJohn Kincaid und sein Sohn Ned siedeln in der Nähe. Beide wollen die Stadt von der Kriminalität reinigen und eine Zivilisation etablieren. John bewirbt sich als Bürgermeister und Ned als Sheriff. McCord lässt John festnehmen und lynchen. Jim "Oklahoma Kid" Kincaid, der es mit dem Gesetz auch nicht so genau nimmt und der eigentlich keinen moralischen Regeln folgt, kommt in die Stadt, um zusammen mit Ned seinen Vater zu rächen …

Was zu sagen wäre

James Cagney und Humphrey Bogart, die beiden Großstadtratten, in einem Western! Und damit man sieht, dass Bogart der Böse ist, trägt Bogart schwarz und lockiges Haar; aber auf einem Pferd wirkt er so fremd als trüge eine rosa Rose im Haar. James Cagney (Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern – 1938; Frisco Kid – 1935; "Ein schwerer Junge" – 1934; Der öffentliche Feind – 1931) scheint immerhin reiten zu können. Cagney spielt seinen Westernhelden nicht anders, als seine Ganoven und Alkoholschmuggler – immer unter Strom, immer angespannt, auf dem Sprung, die Schultern hochgezogen.

Spätestens wenn der Großstadt-Cowboy Cagney ein quengelndes Baby in den spanischen Schlaf singt, sind ihm alle Herzen zugeflogen. Wir wissen: Dieser Mann macht keine Fehler. Auch heute nicht. Wir lehnen uns also entspannt zurück und lernen ein bisschen Stadtentwicklungs-Geschichte.

Der Oklahoma Land Run, einer der historischen Eckpunkte der USA, der das Ende der US-amerikanischen Pionierzeit, des Wilden Westen, symbolisiert, eignet sich natürlich besonders für Geschichten über amerikanischen Pioniergeist und der Film nutzt seine Chancen, zeigt am Aufbau der Stadt Tulsa exemplarisch, wie Gesellschaften entstehen und wie das Böse immer von Beginn an mit am Tisch sitzt. Whip McCord, der schwarz gewandete Saloonbesitzer, hatte sich einen Teil der Stadt auf unlauteren Wegen gesichert, weil er verbotenerweise schon früher losgezogen ist als die anderen. Und so kann er Bedingungen beim Aufbau der Stadt stellen, etwa darüber, wer Schanklizenzen in Tulsa erhält – nämlich ausschließlich er.

In der Folge gibt es dieselben Schießereien wie in den Chicago-Filmen und eine Eheschließung am Ende, deren Entstehung zum Himmel schreit und mindestens einen Punkt Abzug kostet.
Wertung: 2 von 6 D-Mark
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