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Plakatmotiv: Passagier 57
Ein Action-Held
im TV-Format
Titel Passagier 57
(Passenger 57)
Drehbuch Dan Gordon + Stewart Raffill + David Loughery
Regie Kevin Hooks, USA 1992
Darsteller Wesley Snipes, Bruce Payne, Tom Sizemore, Alex Datcher, Bruce Greenwood, Robert Hooks, Elizabeth Hurley, Michael Horse, Marc Macaulay, Ernie Lively, Duchess Tomasello, William Edward Roberts, James Short, Joel Fogel, Jane McPherson u.a.
Genre Action
Filmlänge 84 Minuten
Deutschlandstart
15. April 1993
Inhalt

Der Terrorist Charles Rane will sich einer plastischen Operation unterziehen, um sein Gesicht zu verändern. Als man ihm Schmerzmittel geben will, lehnt er ab, denn es werde keine Schmerzen geben. Gleichzeitig nähern sich Sicherheitskräfte der Klinik, um ihn festzunehmen, bevor er wieder ein neues Gesicht hat und nicht mehr erkannt wird. Punkt zwölf Uhr überwältigt Rane den Chirurgen, bevor er zum ersten Schnitt ansetzt, und tötet ihn. Genau in diesem Moment stürmt die Polizei den Raum und Rane flieht, wird jedoch nach einer Verfolgungsjagd zu Fuß verhaftet.

Der ehemalige Polizist John Cutter arbeitet in Florida für die Fluglinien als Ausbilder des Sicherheitspersonals. Sein Freund Sly Delvecchio bietet ihm einen Job als Sicherheitschef der Fluglinie Atlantic International Airlines an. Cutter fliegt mit dem Flug 163 nach Los Angeles, um die neue Stelle anzutreten. Mit demselben Flug bringen FBI-Agenten den festgenommenen Rane nach Los Angeles.

Plakatmotiv: Passagier 57Im Flugzeug befinden sich aber auch Ranes Komplizen, die ihn während des Fluges befreien. Das Flugzeug wird entführt; Cutter befindet sich während dieser Zeit auf der Toilette und kann seinen Freund Sly telefonisch informieren. Er überwältigt dann einen der Entführer, nimmt ihn als Geisel, doch auch Rane nimmt eine der Flugbegleiterinnen, Marti Slayton, als Geisel, die zufällig zu den ehemaligen Auszubildenden Cutters gehört. Cutter kann sich an Bord verstecken und lässt Treibstoff ab, was die Terroristen zur Landung auf einem Flughafen in Louisiana zwingt. Dort wird er während des Landemanövers nach einer Prügelei auf die Landebahn geworfen.

Von der lokalen Polizei wird Cutter zunächst für einen der Entführer gehalten und festgenommen; erst später wird seine Identität bestätigt. Rane verspricht die Freilassung der Hälfte der Geiseln im Tausch gegen Treibstoff. Er und zwei seiner Leute fliehen aus dem Flugzeug, Cutter verfolgt sie, überwältigt Rane und nimmt ihn fest. Der Terrorist droht, dass einer seiner im Flugzeug verbliebenen Komplizen in 20 Minuten die Geiseln töten werde, wenn er nicht wieder an Bord kommt …

Was zu sagen wäre

Es entwickelt sich die seit Die Hard bekannte Dramaturgie. Das geht so weit, dass der Held – ein gebrochener Held mit Schuldkomplex – auf dem Klo vom Terroristen überrascht wird, wie ein John McClane. Und sein Gegner mit blonder Locke, blauem Auge und dem Hang, nicht als geisteskrank zu gelten – „Erwähne niemals meine Kindheit. (…) Es ist eine Schwäche der Menschen, Genie mit Wahnsinn zu verwechseln.“ –ist ein superdurchgeplanter Terrorist ohne Emotion – „Ich hatte nie Spielzeug!“. Dass die Musik vom großen Vorbild geklaut ist, sei der Vollständigkeit halber erwähnt.

Unser Superheld erlangt Vertrauen mit dem klassischen Hollywood-Macho-Spruch: „Ich muss wissen, was Sie können.“, sagt die zweifelnde Flugbegleiterin und Cutter, der Sicherheitsexperte erwidert: „Ich bin der Beste!“ Yeah!!!

Der Chef der Fluggesellschaft ist ein Paradebeispiel für gewinnmaximierende Arschlöcher. Dazu gibt es – „Ich habe die Möglichkeit, 100 Menschenleben zu retten. Mal sehen, ob das FBI so viel zustande bringt.“ – den lokalen Sheriff, der liebevoll seine Möglichkeiten überschätzt. Dieser Südstaatensheriff und der schwarze Held beenden dann frotzelnd noch flugs den Rassenkonflikt: „Hören Sie Chief“, sagt Held Cutter auf dem Beifahrersitz, als sie das startende Flugzeug einholen wollen. „Ich dachte immer, alte, Kamm blasende, Keks fressende Südstaatler könnten Auto fahren. Hat man mir da Mist erzählt, oder was?
Seit ich auf der High School war, gab's keine solche Herausforderung.
Hätte nicht gedacht, dass Sie auf 'ner High Scholl waren, Chief!

Die Inszenierung ist auf Bildschirmniveau, wo der Film in den USA auch uraufgeführt wurde. Auf der Filmhochschule hat Regisseur Kevin Hooks gelernt, dass Jahrmarkt-Karussell in solchen Filmen gut kommt – Hitchcock habe das schon so gemacht. Die Choreographie der Kämpfe ist mäßig. Es gibt im letzten Drittel einen Fight „Cutter gegen Bourget“ mit Golfschlägern, die vom limitierten Platzangebot her schon nicht funktionieren kann. Da sind viel Klischee und modische Clipästhetik.

Wertung: 3 von 10 D-Mark
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