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Kinoplakat: Jurassic Park III

Jetzt haben die Dinos auch
das Drehbuch gefressen

Titel Jurassic Park III
(Jurassic Park III)
Drehbuch Peter Buchman + Alexander Payne + Jim Taylor
mit Charakteren von Michael Crichton
Regie Joe Johnston, USA 2001
Darsteller

Sam Neill, William H. Macy, Téa Leoni, Michael Jeter, Rona Benson, Laura Dern, John Diehl, Karin M. Gaarder, Mark Harelik, Sarah Danielle Madison, Julio Oscar Mechoso, Trevor Morgan, Taylor Nichols, Alessandro Nivola, Bruce A. Young u.a.

Genre Abenteuer, Action
Filmlänge 92 Minuten
Deutschlandstart
2. August 2001
Inhalt

Der Paläontologe Dr. Alan Grant steht vor den Scherben seiner Existenz. Er hat das Trauma der Isla Nublar nie völlig überwunden. Forschungsgelder für seine Arbeit sind kaum noch zu bekommen.

Das In-Gen-Debakel vor Jahren ebenso wie das politische und wirtschaftliche Klima haben ihre Spuren auf dem Gebiet der Dinosaurier-Forschung hinterlassen – öffentliche und private Gelder sind knapp geworden. Und so ist Dr. Grant, der auf der Suche nach weiteren Finanziers für die Studien zu seiner neuen Theorie der Raptoren-Intelligenz ist, besonders empfänglich für den Vorschlag des wohlhabendes Abenteurers Paul Kirby und dessen Frau Amanda: Sie werden das Scheckbuch für ihn öffnen, wenn er sie auf einem Überflug von Isla Sorna, der zweiten Insel von InGen, begleitet.

Auf der neben Isla Nublar gelegenen und seit einigen Vorkommnissen vor vier Jahren unter Quarantäne stehenden Insel konnten sich nicht nur Hammonds alleingelassene Reptilien hervorragend entwickeln, sie ist mittlerweile auch ein Magnet für adrenalinsüchtige und abenteuerlustige Neugierige. Grant stimmt dem Flug widerwillig zu und in Begleitung seines Lehrlings und Proteges Billy Brennan machen er, das Ehepaar Kirby und einige Andere sich nach Isla Sorna auf. Aber als der Pilot Vorbereitungen zur Landung trifft, erkennt Grant, dass die Pläne der Kirbys offensichtlich anders aussehen.

Verärgert und alarmiert versucht er zu protestieren, wird K.O. geschlagen und erwacht auf der Landebahn. Zu der Zeit ist das Hallo und Geschrei schon groß, der Pilot versucht, die Maschine zu starten, als aus dem Nichts eine riesige Kreatur vor dem Flugzeug auftaucht und es zur Bruchlandung in den Baumwipfeln des Urwaldes zwingt. Einmal mehr befindet sich Grant nun schutzlos auf einer Insel wieder, die von genetisch gezüchteten Dinosauriern bevölkert wird. Und er kommt hinter den wahren Grund für die Einladung seiner Gastgeber: Der Ausflug war nie nur als kleiner Erkundungsflug gedacht, in Wirklichkeit handelt es sich um eine Rettungsaktion. Die Kirbys hoffen, ihren verschollenen Sohn Eric zu finden. Der war während eines Urlaubes mit dem neuen Freund von Mutter Kirby hier verschwunden.

Jetzt muss die gestrandete Gruppe nicht nur versuchen, Eric zu finden, sondern auch einen Weg, wieder lebend von der Insel herunterzukommen. Dabei werden sie von Kreaturen bedroht, die IN-GEN der Öffentlichkeit und der Wissenschaft bislang hat vorenthalten können – etwa der riesige Spinosaurus, der zu Lande als auch zu Wasser jagt (und gegen den der gefürchtete Tyrannosaurus Rex ein höchstens mittelgroßes Ärgernis darstellt) oder die fliegenden Pteranodons …

Was zu sagen wäre

Die Dreharbeiten begannen im Herbst 2000 in Hawaii unter der Regie von Joe Johnston (Jumanji – 1995; Rocketeer – 1991; Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft – 1989) und gerieten bisweilen chaotisch: Dauernd wurde das Drehbuch überarbeitet, die Schauspieler bekamen ihre Texte häufig erst am Tag des Drehs der entsprechenden Szene. Eingebaut werden konnten endlich die Flugechsen, die schon in Lost World einen menschlichen Drachenflieger Mores lehren sollten und das jetzt nachholen.

Kinoplakat: Jurassic Park IIILandung auf Téa Leoni

Keine Dinosaurier ohne SFX: Wie immer präsentieren die Jurassic-Park-Macher die Speerspitze des gerade letzten Schreis modernster Filmtrick-Technik und montieren digitale Wunder über mechanische Monster in reale Studiowelten. Auch die seit Wolfgang Petersens Das Boot (1981) gerne genommene Wackelbühne kommt zum Einsatz, auf der das vom Spinosaurus zu Schrott geschlagene Flugzeugwrack sitzt. Hier wurden die Akteure während ihrer Absturz-Szene ordentlich durcheinander gewirbelt.

William H. Macy (Fargo, "Happy, Texas"), der den Finanzier Kirby spielt, sagt: „Wir sind ganz schön durchgeschüttelt worden. Als wir im Rumpf des Flugzeuges drehten, war das, als würde man den Tag im Innern eines Wäschetrockners verbringen. Das gute daran war, dass früher oder später jeder von uns mal auf Téa Leoni (Family Man – 2000; Deep Impact – 1998; Bad Boys – Harte Jungs – 1995) landete.

Aber auch: Kein Dino-Drama ohne private familäre Verwicklungen. Die technokratisch-gleichzeitig-menschliche Motivation, die Drachen zu besiegen, bilden hier Téa Leoni und William H. Macy als Mom and Dad, die so tun müssen, als könnten sie eine erkaltete Liebesgeschichte wieder erwärmen. Sie suchen ihren Sohn, dessen Überlebenswahrscheinlichkeit so gering ist wie die Möglichkeit der beiden, in real life wieder zusammenzukommen – ähnlich groß, wie der Wunsch der Produzenten, hieraus eine Filmdramaturgie zu stricken.

Wer braucht Handlung?

Damit ist die Relevanz und Dramatik des Films umfassend beschrieben. 92 Minuten Achterbahn verspricht uns Joe Johnston (mehr nicht). Teil III der Dino-Erzählungen ist eine sehr spaßige Achterbahnfahrt, die mit 92 Minuten jene 30 Minuten kürzer ist, die die Vorgänger benötigten, um eine echte Story zu erzählen. Eine genuine Story hat dieser Film hier nicht mehr nötig – wo sollte er die auch unterbringen?

Wertung: 3 von 6 €uro
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