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Kinoplakat: Into the Wild
Grandiose Bilder, Große Schauspieler
Dramatisches Kino at its Best
Titel Into the Wild
(Into the Wild)
Drehbuch Sean Penn
nach dem Buch von Jon Krakauer
Regie Sean Penn, USA 2007
Darsteller Emile Hirsch, Marcia Gay Harden, William Hurt, Jena Malone, Brian H. Dierker, Catherine Keener, Vince Vaughn, Kristen Stewart, Hal Holbrook u.a.
Genre Drama
Filmlänge 148 Minuten
Deutschlandstart
31. Januar 2008
Inhalt

Christopher McCandless ist ein 22-jähriger Student aus wohlhabender Familie aus einem reichen Vorort von Washington D. C., der nach dem Abschluss seines Geschichts- und Anthropologiestudiums an der Emory University in Atlanta im Sommer 1990 den Kanal voll hat. Von seinen Eltern, von deren verlogener Moral, vor den verklemmten Ansichten seiner Umwelt … kurz CHRIS HAT DEN KANAL SO RICHTIG VOLL.

Er schmeißt hin – spendet sein gesamtes Geld und haut ab. Erst einfach ziellos zwei Jahre quer durch die USA. Auf seiner Reise jobbt er in South Dakota für den bodenständigen Farmer Wayne in einem Getreidesilo. Wayne rät ihm, nicht nach Norden, sondern nach Süden zu reisen. Chris paddelt mit einem Kajak den Colorado River hinunter bis nach Mexiko. Nachdem er wieder per Zug zurück in die USA getrampt ist, arbeitet er in der Nähe von Las Vegas in einer Filiale eines Fastfood-Restaurants. Er trifft auf das Hippiepärchen Jan und Rainey und begegnet zuletzt dem alten Armee-Veteranen Ron Franz. Meistens lebt er wie ein Obdachloser, fährt wie ein Hobo illegal mit Güterzügen und trampt durch den Westen der Vereinigten Staaten.

Im April 1992 erreicht Chris letztendlich sein Ziel und bricht, ausgestattet mit einem Kleinkalibergewehr, in die Wildnis nördlich des vergletscherten Mount McKinley in den Denali-Nationalpark auf, wo er die Sommermonate in einem verlassenen alten Linienbus 142 der „Fairbanks City Transit System” verbringt. So weit so gut: Aber als er zurück will, zurück in die Zivilisation, hat die Schneeschmelze eingesetzt. Sie schneidet seinen Rückweg über den Teklanika River ab, der sich in einen reißenden Strom verwandelt hat. Chris sitzt in der Falle …

Was zu sagen wäre

Schwere Kost. Aber sehnsüchtige, wunderbar anzusehende Kost. Der verfilmte Aussteigertraum – aber natürlich hat Sean Penn nicht die schönen Landschaftsbilder gereizt. Ihn hat das endgültige Drama gereizt. Das Portrait eines Jungen, der auf der Suche nach sich und seinen Idealen seine Kenntnis der Natur überschätzt und am Ende eine Beere mit einem giftigen Gewächs verwechselt. Bitter. Dramatisch.

Dazwischen trifft Chris auf ein Panoptikum von Aussteigern aller Art und es ist schön, wie wunderbar jede dieser kleinen und mittleren Rollen besetzt ist. Kristen Stewart will ich herausheben – nicht weil sie vielleich besser spielte, als Catherine Keener oder Marcia Gay Harden oder Vince Vaughn (der einen echten Sympathikus abgibt), sondern weil man ihre Schönheit und ihr Können leicht vergisst hinter der Maske der parallel laufenden, unglaublich erfolgreichen Vampir-liebt-Sterbliche-Filme der „Twilight”-Saga. Emile Hirsch ist Chris. Es fällt schwer, sich die wahre Person mit einem anderen Gesicht, einem anderen Habitus vorzustellen.

Man kann darüber streiten, ob zwei Stunden zwanzig Minuten Filmlänge nötig sind, um das Drama zu erzählen und es wäre ein interessantes Experiment, den Film in einer vierzig Minuten KÜRZEREN Version zu erzählen. Andererseits: Das ist schon wieder kommerziell gedacht. Und bei „Into the Wild” gehört zum Gucken auch, sich auf diese unglaubliche Geschichte voll und ganz einzulassen.

Wertung: 6 von 6 €uro
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