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Plakatmotiv: Gorgo – Die Superbestie schlägt zu (1961)

Schlecht getrickst, schlecht kopiert,
und überhaupt nichts zu erzählen

Titel Gorgo – Die Superbestie schlägt zu
(Gorgo)
Drehbuch Robert L. Richards & Daniel James
Regie Eugène Lourié, UK 1961
Darsteller

Bill Travers, William Sylvester, Vincent Winter, Christopher Rhodes, Joseph O'Conor, Bruce Seton, Martin Benson, Maurice Kaufmann, Basil Dignam, Barry Keegan, Tommy Duggan, Howard Lang, Dervis Ward u.a.

Genre Monsterfilm
Filmlänge 78 Minuten
Deutschlandstart
1. Juni 1961
Inhalt

Durch einen unterirdischen Vulkanausbruch stürzt nicht nur die halbe Westküste Irlands ins Chaos. Der Ausbruch befreit auch ein prähistorisches Ungeheuer, das über die Bevölkerung herfällt.

Einigen beherzten Einwohnern gelingt es jedoch, die Bestie zu fangen und sie schon bald darauf an einen Zirkus zu verkaufen. Dort soll das Untier unter dem Namen „Gorgo" die Zuschauer scharenweise anlocken.

Niemand ahnt jedoch, dass es sich bei der Hauptattraktion lediglich um ein Jungtier handelt, dessen Mutter sich bereits auf dem Weg befindet, um ihren Sprössling zurückzuholen …

Was zu sagen wäre

Hier wollte sich die Metro Goldwyn Mayer offenbar ein Stück vom lukrativen B-Picture-Markt sichern, auf dem seit Godzilla (1954) die Monster gut schwimmen, und hat aber nichts investiert. Auf eine Story hat das Studio gleich ganz verzichtet und lieber King Kong kopiert, dabei den Gorilla gegen einen Besenstil mit Fledermausohren getauscht.

Die Hälfte des Films stehen die Schauspieler vor schlecht gestanzter Bluescreen, selbst die Szenen im irischen Fischerdorf sind deutlich im Studio vor Blue entstanden. Das irritiert, das geht besser, aber Außendrehs kosten ja Geld – und die Produzenten könen sich nicht rausreden, sie hätten alles Geld in die Spezialeffekte investiert.

Plakatmotiv (US): GorgoWenn Gorgo zum ersten Mal auftaucht … es ist zum Gott erbarmen. Die japanischen Godzilla-Künstler haben wenigstens einen Mann in ein Gummikostüm gesteckt, King Kong wurde einst per Stop Motion in Bewegung versetzt. Gorgo wirkt, wenn er aus dem Wasser kommt, wie eine Handpuppe, die auf einen Besenstil gesteckt wurde. Bewegung? Nur vor- und rückwärts. Dazu rennen ein paar Leute, das Monster röhrt und bewegt sich dann rückwärts wieder ins Wasser. Bis dahin haben wir schon zwanzig Minuten ausgehalten, in denen nichts passiert ist, was für die Story wichtig ist.

Nach Gorgos Auftritt folgen die Autoren den King-Kong-Pfaden – Fangen, übers Meer transportieren, Zirkus, Ausbruch, Zerstörung. Nur bringt hier nicht die Liebe zur Schönen das Biest zur Strecke, wie bei Kong, sondern rettet es die Mutterliebe vor dem endgültigen Zirkus. Irgendwo dazwischen macht Gorgo Tower Bridge und Big Ben kaputt. Auch dieser Monsterfilm ist ein Fest der Modellbauer. Es treten auch Menschen auf. Unter ihnen ein Junge, der irgendwas weiß, das aber für sich behält und der immer lächelt, wenn das Monster entkommt. Aufgelöst wird das Geheimnis bis zum Schluss nicht. Die anderen Schauspieler sind eindimensional, ich habe sie gleich wieder vergessen.

Rührend komisch ist der Fernsehreporter, der eins zu eins aus dem Original-Godzilla übernommen wurde. während er dort aber den japanischen Heldentod sterben darf, darf das US-Pendant jede Menge dummes Reporterzeug reden. Der Film ist eine furchtbare Zumutung.

Wertung: 2 von 7 D-Mark
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